Transmissionsriemen / 100jährige Bandsäge

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Markus Kaps
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Registriert: Sa 24. Aug 2013, 22:08

Re: Frequenzumrichter/ Drehbank, mit Bild

Beitrag von Markus Kaps »


Hallo Bernhard,

wenn ich gewusst hätte, daß hier so reges Interesse besteht, dann hätte ich einen neuen Thread geöffnet. Ich wollte ursprünglich aber nur auf das Angebot von Hermann Maack zurückgreifen, deshalb habe ich in diesem alten Thread wietergemacht.

Der FU ist übrigens schon richtig montiert. Zum Bedienen benötige ich nur das Drehpoti und die Schalter oben unter der Hauptspindel. An den FU muß ich nur ran, wenn ich Anfahr- oder Bremszeiten o.a. ändern will.

Mit freundlichen Grüßen
Markus


Markus Kaps
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Registriert: Sa 24. Aug 2013, 22:08

Re: Frage zu Frequenzumrichter

Beitrag von Markus Kaps »


Hallo,

also mein FU ist ein Moeller DV4-120-1K5 Frequenzumrichter (1,5 kW, einphasiger Netzanschluß, dreiphasiger Motoranschluß) mit der DE4-KEY-3 Bedieneinheit. Diese Bedieneinheit benötigt man nur, um den FU zu parametrieren (Anfahr- und Bremszeiten, Höchstfrequenz, etc.; man könnte mit diesem FU bei vorhandener Sensorik auch eine richtige Drehzahlregelung aufbauen) und um eine Zustandsanzeige zu haben. Ansonsten reicht bei mir das Poti an der Drehbank und die zwei Schalter für "Deaktivieren" (Sicherheits-Aus) und Rechts-Links-Lauf.

Ansonsten habe ich mich nicht so sehr vorher schlau gelesen, sondern einfach so ein Teil gebraucht gekauft, die Bedienungsanleitung durchgearbeitet und dann ausprobiert. (Apropos Überdimensionierung von FU: Das Problem ist evt. der sehr hohe Anlaufstrom des Motors, der den FU an die Leistungsgrenze treibt. Andererseits habe ich auch schon gelesen,daß man gerade diese Vektor-FU nicht zu sehr überdimensionieren soll, da sie sonst im Normalbetrieb evt. keinen stabilen Lauf garantieren. Inwieweit das stimmt, weiß ich nicht, mein Motor hat jedenfalls ca. 900 W und der FU 1,5 kW, Instabilitäten kann ich nicht bemerken.)

Mit freundlichen Grüßen
Markus Kaps


Bernhard Loos

Re: Frage zu Frequenzumrichter

Beitrag von Bernhard Loos »

[In Antwort auf #39688]
Hallo Helmut,

Ich habe den Mitsubishi S 500 eingebaut. Die Sternschaltung wurde auf Dreieck geändert. Der ursprünglich mit Drehstrom betriebene Motor wird nun mit 230 V Wechselstrom betrieben.

Im Display kann man, je nach Wunsch, Ausgangsfrequenz, Ausgangsstrom und die eingestellte Frequenz beim Stop einstellen.

Auf der rechten Seite der Maschine ist die Ansteuerung in einem Metallkasten untergebracht.

Oben ist der Betriebsartenschalter zu sehen: O-Rechts-Links-A=Automatik (die Spindelläuft selbsttätig an, wenn die Pinole abgesenkt wird und schaltet automatisch ab, wenn sie wieder in oberster Position ist.)

Mit dem mittleren Drehschalter lassen sich drei Festfrequenzen wählen oder die Drehzahlregelung mit dem untenliegenden Poti. Dann hab ich noch einen Gewindeschneidmodus: Festgelegte Drehzahl und Drehmoment; Start bei Absenkung der Spindel - ist die Spindel am vorher einstellbaren Tiefstpunkt angekommen, dreht sie automatisch zurück.

Wenn Du an einem Schaltplan und einer Parameterübersicht interessiert bist, dann schick ich sie Dir gerne zu.

Zusatzlich zur Drehzahlveränderung per Frequenzumrichter, hab' ich ja noch 4 bzw. acht Gänge der Maschine - da bleibt kaum ein Wunsch offen!
Wie schnell die Maschine bei welcher Frequenz und Gang dreht, hab' ich mir ausgerechnet und ausgedruckt; diese Tabelle mit verschiedenen Erfahrungswerten für Alu, Baustahl und VA hängt rechts von der Maschine an der Wand.

Diese Maschine würde ich nie hergeben wollen!

Gruß,
Bernhard



Helmut Hirsch

Re: Frage zu Frequenzumrichter

Beitrag von Helmut Hirsch »


Hallo Markus und Bernhard,

Danke erstmal vielmals für die doch ausführlichen Antworten. Der Übersichtlichkeit halber würde ich aber vorschlagen, das Thema Frequenzumrichter und die damit verbundenen Anpassungen in einem separaten Teil weiter zu tragen.

Diesen hat Martin gerade begonnen, und ich setze nun hier den Link zum weitermachen. Es wäre toll wenn wir zusammen dort weiter fachsimpeln könnten, um auf allgemeine Besonderheiten hinzuweisen. Vielleicht findet ja auch Walter die Zeit und Muße, dort den ein oder anderen Tipp abzugeben.

Viele, viele Grüße, alles weitere im nachstehenden neuen Treat, Helle



Markus Kaps
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Re: Transmissionsriemen Drehbank mit Bildern

Beitrag von Markus Kaps »

[In Antwort auf #39685]
Hallo zusammen!

Ja Helmut hat recht, die Diskussion hat sich nun zu einem neuen Thema hin entwickelt. Ich möchte zum Abschluß dieses Threads nur nochmal allen danken, die mir weitergeholfen haben, denn mit den Verbesserungen kann ich inzwischen die Maschine richtig verwenden und der Motor reicht jetzt doch von seiner Leistung aus!

1) Die Hauptspindel ist wohl mit einem Gleitlager und nicht mit einem Kegellager versehen, wie ich ursprünglich vermutete. Da habe ich sicherheitshalber gleich mal die Fettpresse angesetzt und die Lagerkappen nicht ganz so fest geknallt.

2) Die Balligkeit einer Umlenk- und der Transmissionsscheiben ist mir zwar aufgefallen, aber habe ich nicht weiter beachtet. Vor allem ist eine der Umlenkrollen nicht ballig! Also habe ich die gleich mal testweise mit Gewebeklebeband ballig gemacht:

Ein voller Erfolg!! Der Riemen "hängt" jetzt nicht mehr an der seitlichen Begrenzung, sondern läuft schön mittig! (Das war ein großes Problem bei dem sehr dünnen Gummi-Textil-Riemen, den es bei der seitlichen Begrenzung manchmal umgebogen bzw. gefaltet hat.)

3)Den alten Lederriemen habe ich erst auf der Innenseite gut geschliffen, dann satt mit Ballistol-Öl eingepinselt und am Tag darauf mit Lederbalsam aus der Sattlerei behandelt: Ebenfalls ein voller Erfolg! Ich hätte nie gedacht, daß man mit dem "glitschigen" Lederbalsam eine Traktion hinbekommt, aber jetzt ist das überhaupt kein Problem mehr. So ist der alte Lederriemen voll gebrauchsfähig! (Nur kürzen muß ihn wohl noch, er schlabbert jetzt bei hohen Drehzahlen schon arg rum.)

Vor lauter Freude habe ich gleich mal ein bisserl was drechseln müssen. Dazu muß ich sagen, daß ich mir das vor ca. 25 Jahren autodidaktisch beigebracht und damals nur ca. 2 Jahre als Hobby betrieben habe, also keine zu großen Erwartungen bitte.
Hier ist mein Drechseleisensatz mit einem Probeholz und einem Ei aus Esche mit Ständerchen:



Hier nochmal das Ei zusammen mit einigen kleinen Dingen, die ich vor über 20 Jahren gedrechselt habe:



Auf alle Fälle vielen Dank für eure Hilfe.

Grüße aus dem frostigen München
Markus



Bernhard Loos

Re: Transmissionsriemen Drehbank mit Bildern

Beitrag von Bernhard Loos »


Hallo Markus,

Du hast ja die gleichen Stühle wie ich: Anno-dom/Eibington - schöne Möbel!

Ansonsten: Prima dass Du Deine Maschine wieder hinbekommen hast und ein schönes Hobby wieder aufgreifen kannst!

Gruß, Bernhard


Heinz Kremers
Beiträge: 2789
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Re: Transmissionsriemen Drehbank mit Bildern

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Markus,

freue mich mit Dir, daß die Maschine wieder läuft. Und mir hast Du mit den Bildern ein Freude bereitet.
Aber schau Dir mal die Bilder von Martin unter "Frequenzumrichter" an. Versteckt sich da nicht im 3. Bild auch so eine Drehbank?

Gruß

Heinz


Martin Höche
Beiträge: 371
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Transmissionsriemen Drehbank mit Bildern

Beitrag von Martin Höche »


Hallo Heinz

Die versteckte Drehbank ist etwas größer und hat Leit und Zugspindel.Nachdem ich die Sache mit den Wechselrädern geschnallt hatte kann ich damit in Verbindung mit FU astreine Gewinde schneiden.Die Bauweise ist ähnlich der gezeigten.

Gruß Martin Höche



Klaus Witt

Re: Transmissionsriemen Drehbank

Beitrag von Klaus Witt »

[In Antwort auf #39685]
Hallo Markus,

habe heute Deinen Bericht über die Ortlieb Drehbank entdeckt, nachdem ich mit der Restaurierung meiner baugleichen Maschine aus dem Jahr 1940 fast fertig bin. Das Maschinchen hat mein Großvater wie gesagt 1940 gekauft, (Originalrechnung vorhanden, ebenso die eines neuen Motors aus dem Jahr 1965) und sie wurde in unserer Werkstatt bis 2011 eingesetzt. Das mit den Bronzelagern ist nicht allzu kompliziert. Die Außenform der Lager ist konisch, ebenso die Bohrungen im Spindelstock und mittels der beiden Nutmuttern läßt sich das Spindelspiel einstellen. Die Brozebuchsen sind nur eingesetzt und ausbaubar. Den alten Schützblock konnte ich weiter einsetzen, wäre aber an Teilen interessiert, falls Du das alte Stück noch hast, da bei zwei Schützen das Spulenjoch etwas verschliessen ist und die Schütze manchmal brummen.
Ich freue mich, noch so einen Freak gefunden zu haben und vielleicht meldest Du Dich mal. Wäre super!!!

Viele Grüße aus Nürnberg
Klaus

Markus Kaps
Beiträge: 184
Registriert: Sa 24. Aug 2013, 22:08

Re: Transmissionsriemen Drehbank

Beitrag von Markus Kaps »


Hallo Klaus,

das ist ja schon eine Ewigkeit her, seitdem ich an der Maschine rumgebastelt habe. So richtig glücklich bin ich aber nicht mit ihr. Hauptsächlich benutze ich sie zum Schleifen mit einem Schleifteller, Metall drehe ich ganz selten und nur so kleine Sachen, daß eine "Schubladenmaschine" auch genügen würde. Insofern habe ich mir tatsächlich schon überlegt, ob ich sie nicht abgeben soll zugunsten mehr Platz im Keller. Allerdings ist die Elektrik von mir geändert worden, da die alte Schützsteuerung (bei mir fand ich die Jahreszahl 1963 irgenwo) einfach nicht mehr zum laufen zu bringen war. Der eingesetzte Frequenzumrichter ist wahrscheinlich nicht optimal, weswegen die Maschine stark an Drehmoment eingebüßt hat. Dafür kann ich jetzt die Drehzahl kontinuierlich verstellen. Einen Endlos-Gummitreibriemen hat sie nun auch, nachdem ich mich einfach mal getraut habe, alles aufzuschrauben was zum Aufschrauben ist. Wie Du schon beschreibst, kann man die Achse auf einer Seite komplett herausnehmen, wenn man die Gleitlager erst mal aufgebracht hat.
Bei meiner Drehbank war noch eine Kiste mit Außen- und Innenspannzangen (ich glaube das nennt man so) für Werkstücke mit Loch. Darum habe ich angenommen, es war mal eine Munitionsdrehbank, die sich später jemand mit neuem Motor (- Dahlanderwicklung! -) und neuer Steuerung für seine Werkstatt hergerichtet hat.
Ansonsten war der meiste Spaß wirklich das Herrichten und wieder in Betrieb nehmen. Ich finde es ein schönes Erfolgserlebnis, wenn ich eine Maschine wieder gebrauchstüchtig bekomme. Wäre mal meine Berufung für mein nächstes Leben, in diesem ist leider zu wenig Zeit für sowas übrig.
Wie gesagt wäre ich sogar bereit sie abzugeben, wenn ich weiß, daß sie vom Empfänger geschätzt wird. Es müßte mir nur jemand beim Zerlegen und rauftragen helfen, es war schon eine Sauarbeit, alleine das Ding in Teilen runter in den Keller zu bringen und dort wieder zusammenzubauen.

Viele Grüße
Markus

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