Kröpfung Spanbrecher *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Torger Fink aka ToFi
Beiträge: 89
Registriert: Mi 29. Mai 2019, 20:08

Kröpfung Spanbrecher *MIT BILD*

Beitrag von Torger Fink aka ToFi »


Guten Abend zusammen
bei einigen älteren Doppelhobeleisen (für Holzhobel) aber jetzt auch bei einem neu gekauften von Pinie sind die Spanbrecher sehr stark gekröpft, so das das Paket recht dick wird, aber auch das Eisen mehr als nötig durchgebogen wird. Wenn ich mir dagen ein Hock-Eisen anschaue, ist die Kröpfung minimal. Was wohl auch daran liegt, das dort die Klappe super dick und stabil ist und die Kröpfung sicher nicht durch die Schraube flach gezogen wird.

Spricht etwas dagegen, die Klappe durch feilen oder schleifen auf ca 2mm Abstand zu reduzieren?? Im moment sind es fast 4mm!. Sie darf natürlich nicht zu kurz werden, damit die Kante noch an die Schneide heranreicht, und evtl. muß auch am Keil nachgearbeitet werden, aber fällt Euch noch was ein, was ich beachten muß??
Danke für jedes Mitdenken
ToFi

Horst Entenmann
Beiträge: 1169
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Kröpfung Spanbrecher

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Tofi,

Bei mir war das bisher immer so, daß sich der Spanbrecher beim Anziehen der Schraube durchgebogen hat und nicht das Eisen.
Ich mußte auch schon welche nachbiegen da der Andruck nicht so gereicht hat. Einen Fall wie bei dir, hatte ich noch nicht.
Abgesehen vom Abschleifen wäre es auch möglich den Spanbrecher etwas flacher zu biegen, denn bei mir waren die bisher immer weich. Natürlich muß der dann wieder angepasst werden, aber das sollte doch deutlich weniger Arbeit sein als alles abzuschleifen.

Gruß Horst

Oskar Sedell
Beiträge: 47
Registriert: Do 11. Jan 2018, 08:20

Re: Kröpfung Spanbrecher

Beitrag von Oskar Sedell »


Der Hobelkörper, falls gut gebaut, sollte im Spanloch und Hobeleisenbett genau nach dem Eisen und Spanbrecher gebaut sein. So, wenn der Hobel gut funktionert sehe ich kein Grund warum du es ändern solltest. Wenn du selbst ein Hobelkörper bauen willst, dann wäre es möglich, aber nicht nötig.

Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3202
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Kröpfung Spanbrecher

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #152187]
Hallo Torger,

ein trauriges Bild, ja. Natürlich ist es für die Funktion des Spanbrechers völlig unerheblich, wie stark er gekröpft ist. Aber auch mich würde stören, dass beim Festziehen der Schraube das Eisen selbst derartig stark durchgebogen wird. Das Paket wird dann auf das plane Bett gelegt und der Keil drückt dann auf diese Kröpfung (jedenfalls bei meinen Ulmias ist das so, nur bei denen ist diese Kröpfung viel flacher). Irgendwie liegt dann das durchgebogene Eisen vorn und hinten auf dem Bett, keiner weiß Genaueres. Und am Ende kann man damit hobeln. Trotzdem ist es wohl wieder ein Indiz dafür, dass bei den Herstellern von Hobeln schon lange niemand mehr mit einem solchen Werkzeug gearbeitet hat. Sonst würde man solche Skurrilitäten wie ein deratrig stark durchgebogendes Eisen (das dann nur zufällig irgendwie doch funktioniert) konstruktiv vermeiden, beispielsweise indem man den Spanbrechern eine andere Form (mit einem S- Schlag) gibt. Nur, das kostet dann in der Herstellung geschätzt 5 Cent mehr.

Du kannst (und ich täte das auch) selbstverständlich die Kröpfung des Spanbrechers durch Abfeilen oder -schleifen verrringern (oder alternativ die Durchbiegung des Eisens, indem Du dem Spanbrecher einen genz leichten S- Schlag anbiegst). Es genügt, wenn der Spanbrecher beim Festziehen der Schraube mit seiner Vorderkante leicht auf die Spiegelseite drückt, den Rest macht dann der Keil. Achte in jedem Fall darauf, dass die Kante gerade ist, also wirklich dicht abschliesst, und dass ein Freiwinkel vorhanden ist (Kontakt wirklich nur an der Vordekante, wie in meiner Schärfanleitung S. 30).

Grüße, Friedrich

Torger Fink aka ToFi
Beiträge: 89
Registriert: Mi 29. Mai 2019, 20:08

Re: Kröpfung Spanbrecher

Beitrag von Torger Fink aka ToFi »


Vielen Dank für die vielen Tips, ich denke, (um das Eisen nutzen zu können) eine Kombination aus Abschleifen und Nachbiegen anwenden, dann neutralisiert sich hoffentlich die Längenänderung.
Aber mal eine (etwas) andere Frage: ich hab zwar keinen Japanhobel, glaube mich aber erinnern zu können, das bei denen mit Klappe nicht die Vorderkante umgebogen ist, sondern an der Hinterkante 2 "Ohren" für den sauberen Kontakt der Vorderkante sorgen. Ist das richtig??
Und könnte man das auch auf westliche Hobel Übertragen?? Hätte das einen Vorteil?
Für Hinweise immer Dankbar
ToFi

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