Löffelschnitzmesser, leicht oder stark gebogen?

[Pasqual]

Moin,
Ich würde mir gerne zum Schnitzen von Kochlöffeln, Schöpflöffeln, etc. ein gebogenes Schnitzmesser zulegen. Reicht für die oben beschriebenen Löffel ein Messer mit leicht gebogener Klinge oder sollte es auf jeden Fall die stark gebogene Variante sein?
VG,
Pasqual

[Andreas Ranogajec]

Hallo Pasqual,
deine Frage ist leicht zu beantworten. Für den Kochlöffel die leicht gebogene Version und für den Schöpflöffel die stark gebogene.
Soll heißen je tiefer deine Aushöhlung, desto stärker gebogen sollte die Klinge naturgemäß sein.
Viel spaß beim Schnitzen...
Andreas

[Wolfgang J]

Hallo

Aus eigener Erfahrung, wenn die beidseitig scharfen besondere Vorsicht bzw. Schnittschutzhandschuhe. Besser nur einseitig scharfe.
Und MIR persönlich gefallen die aus Carbonstahl, also die rostenden Klingen besser. Ich meine diese bekomme ich schärfer geschliffen.

Viel Spaß beim Schnitzen, Gruß Wolfgang

[Oskar Sedell]

[In Antwort auf #152086]
hallo,

ich würde der stärker gebogene Löffelmesser als erstes empfehlen. Damit kriegt man flache Löffel sowie tiefe Schöpfer hin. Es ist auch, nach meiner Meinung, einfacher zu lernen damit, als mit einem flach gebogenen Messer.

Viel Spass und Erfolg beim Schnitzen.

Oskar

[Friedrich Kollenrott]

[In Antwort auf #152086]
Hallo Pasqual,

mir scheint, Du bist hier noch nie in Erscheinung getreten (oder täusche ich mich?). Dann: Willkommen hier!
Zu den Löffelschnitzmessern: Ich würde auch erst einmal sagen: Für kleinere Löffel mit kleinem Krümmungsradius sollte es ein stärker gekrümmtes Messer (mit kleinerem Krümmungsradius) sein, bei größeren, flacheren Löffeln entsprechend das andere.

Aber: Ich persönlich bin mit solchen Messern (meine beiden sind von Mora / Frost) nicht gut zurecht gekommen. Ich mache Löffel für die Küche, aus trockenem, hartem Holz, meist Ahorn oder Birke. Und da braucht man beim Schneiden recht viel Kraft, die bringt man aber mit solchen Messern nur schwierig auf. Für mich ist ein gebogenes Hohleisen sehr viel besser zu nutzen. Ich kann mir vorstellen, dass es mit Grünholz ganz anders aussieht, aber das verarbeite ich nicht.

Das nur als kleiner Hinweis.

Grüße, Friedrich

[FrederikU]

[In Antwort auf #152086]
Hallo Pasqual,

diese Frage wurde mir oft gestellt und davon ausgehend dass du Grünholz bearbeiten willst haben sowohl Andreas als auch Oskar schon eigentlich alles gesagt.

Ich möchte nur noch ergänzen dass es auch einen sehr guten Kompromiss gibt; Messer mit flacher und stärker gebogenen Radien in einer Klinge.
Aus den stark gebogenen Klingen wächst man sehr schnell raus, und hat man vor nur ein Messer zu besorgen ist eines mit kombinierten Radien ideal.

Anbei noch ein Vergleich von verschiedenen Radien aus meiner Messersammlung.

Grüsse
Frederik

[Oskar Sedell]

Hallo nochmal,

ich kann nur mit Frederik zustimmen. Beispiele von solche "Kombinationskrümmungen" wäre die "compound curve" Löffelmesser von Robin Wood in England, der Löffelmesser von Casström oder die Mora 164. Falls du dich für die Mora entscheidest, achte darauf dass du die neue Version von den Löffelmessern bestellst, nicht die alte.

Oskar

[Dirk_Holzarbeiter]

[In Antwort auf #152098]
Ich schnitze sowohl Grünholz als auch getrocknetes.
Für mich sind gekröpfte Hohleisen das Werkzeug der Wahl.
Damit kann ich von hinten her arbeiten und drücke das Werkzeug.
Dadurch kann ich größere Kraft aufwenden, habe aber auch die Möglichkeit gefühlvoll zu arbeiten, wenn ich nicht den Griff sondern bis zur Klinge hin fasse.
Das ist aber nur mein persönliches Empfinden. Man muss es ausprobieren.
Ich bin bei der Werkzeugwahl also eher bei Friedrich.
Ach ja ich bevorzuge auch Carbonstahl.

[Michael Weisser]

[In Antwort auf #152086]
Hallo,

Für Anfänger empfiehlt sich aus meiner Sicht die stark gebogene Variante. Mit dem kleineren Radius ist die Gefahr geringer unbeabsichtigt mit der Spitze in den Rohling zu schneiden. Außerdem ist die starke Krümmung vielfältiger einsetzbar. Man sollte sich aber zwei Messer zulegen, eine linke und eine rechte Ausführung. Die eine um einhändig in Richtung rechter Daumen "ziehend", die andere um "drückend", ggf. unterstützt durch den linken Daumen zu arbeiten.
Diese Messer eignen sich allerdings wirklich nur für Grünholz. Ich habe etwas Übung gebraucht um mit diesen Messern vernünftige Späne zu erzeugen. Bevorzuge sie dennoch gegenüber gekröpften Hohleisen (zumindest für kleine Stücke).

Grüße

[Pasqual]

[In Antwort auf #152086]
Moin zusammen,
Vielen Dank für eure Tips!
Ich werde mich dann mal an die Auswahl eines Messers begeben.
Viele Grüße
Pasqual