Geschweiftes
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Geschweiftes
Hallo,
nanu, keiner da! Sind schon alle in den Ferien? Wir (Wahl)bayern sind mal wieder die letzten.
Mein Sohn ist nicht gerade ein braver Stubenhocker, und so hat sein Holzschwert schließlich das Zeitliche gesegnet. Ich habe ihm also aus einem Rest Buche ein neues Schwert gemacht. Und das Ergebnis hat mich auf die Idee gebracht, hier mal über geschweifte Formen zu schreiben.
Den Vorgänger dieses Schwertes hat ein Kindergartenvaterschreiner mit Kreissäge, Langlochfräser und Bandschleifer gemacht. Der Handschutz zeugt noch davon.
Das neue Blatt habe ich nach den Resten des alten angezeichnet und mit der Schweifsäge ausgeschnitten. Dann wurden die Kanten der Klinge mit den Schabhobel nachgearbeitet und leicht "geschärft". Auch die Spitze ist eher stumpf, sonst hätte ich meine Haftpflichtversicherung aufstocken müssen;-)
Interessant war aber mehr der Handgriff und der Ansatz für den Handschutz. Solche Schweifungen lassen sich erstaunlich leicht und schnell mit einem Satz Raspeln (rund, halbrund und flach) formen und mit entsprechenden Feilen glätten. Wer glaubt, daß Feilen nur zur Metallbearbeitung geeignet sind, wird sich über die erzielte Holzoberfläche wundern. Da ist nur noch wenig Nachbearbeitung mit feinem Schleifpapier nötig.
Ein anderes Beispiel, was sich mit Schweifsäge, Raspeln und Feilen erreichen läßt, ist das Horn an diesem Kinderhobel vom Flohmarkt. Es ist wie die großen Vorbilder in zwei Richtungen gekrümmt und außerdem noch für Linkshänder geformt.
Auch der oben erwähnte Schabhobel ist mit diesen Mitteln entstanden. Das Eisen dazu hatte ich von John Gunterman aus Amerika. Man kann sie und den Link zu Johns Anleitung aber jetzt einfacher bei Dieter kriegen: http://www.feinewerkzeuge.de/hobels.htm.
Schöne Ferien wünscht Wolfgang
Re: Geschweiftes
Bei uns sind die Ferien bald zu Ende und damit wird es Zeit sich wieder den ernsthaften Dingen zuzuwenden. Holzwerken zum Beispiel. Vielen Dank für deine Fotos. Sieht so aus als hätten deine Kinder auch etwas von Deinen Fähigkeiten. Nebenbei: Mein Sohn (4) nennt jetzt einen Schild sein eigen, handgefertigt auf der Hobelbank.
Welche kleinstmöglichen Radien kriegst du denn mit der Schweifsäge hin? Von den ca 3 cm die ich erreicht habe war ich doch etwas enttäuscht.
Hast du dich für das große oder das kleine Eisen beim Schabhobel entschieden?
Grüße, Christof.
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Re: Geschweiftes
Aus welchem Material hast du denn den Schild gemacht? Bei dem Schwert meines Sohnes war eines aus Sperrholz dabei. Kann man aus richtigem Holz ein stabiles und leichtes Schild bauen?
Ich habe die kleine Schweifsäge von Clay und gerade mal einen Probekreis geschnitten. Er hat einen Durchmesser von ca. 1,5 cm, was wohl für die meisten Anwendungen ausreicht. Bei feineren Strukturen müssen dann Raspel bzw. Feile ran.
Der gezeigte Schabhobel hat das größere der beiden Hock-Eisen. Ich würde das auch empfehlen, weil der Hobel leichter herzustellen ist und man praktisch alle Arbeiten damit erledigen kann. Das kleine Eisen wäre sicher gut für einen Schabhobel mit konvexer Sohle.
Schöne Grüße, Wolfgang
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Aber wie wär's mit Papier
Mein Schild besteht auch aus 8 mm Kiefernsperrholz mit der Schweifsäge grob ausgesägt (Wappenform) und glatt gehobelt. Der Griff ist aus Lärche. Ich habec ihn durch Dübel verbunden und er hat alle Turniere bisher überstanden.
Eine andere Möglichkeit wahrscheinlich die leichteste und stabilste: Viele Lagen Zeitungspapier übereinander verleimen und lackieren. Klingt vieleicht merkwürdig: Aber das ergibt ein sehr stabiles Gebilde.
Grüße, Christof.