Konstruktiver Holzschutz bei einer Gartenbank
- Andreas S.
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Konstruktiver Holzschutz bei einer Gartenbank
Moin,
die Chefin wünscht sich eine schlichte Bank, die draußen vor der überdachten Haustür stehen soll.
Die Bank ist also nicht direkt Regen ausgesetz - es könnte nur bei extremem Schlagregen feucht werden.
Dennoch kann es sicher nicht falsch sein, auf konstruktiven Holzschutz zu achten.
Es soll eine schlichte Bank im Stil Ulmer Hocker werden - alternativ Sitzfläche auf 2 etwas eingerückten Beinen (wie eine Turnbank).
Keine Rückenlehne. Breite etwa 1,2 m
Material eventuell Douglasie - wobei M'am auch "alte Eiche" in den Raum warf.
Fragen in die Runde:
Würdet ihr die Beine durchzapfen?
Oder die Sitzfläche möglichst ohne Fugen gestalten, in die Wasser eindringen kann - also ggf. Sitzfläche unten aufdoppeln und Füße dort einzapfen?
Wenn tatsächlich Ulmer Hocker: Wie die seitliche anzubringenden Füße/Seiten mit der Sitzfläche verbinden?
Fingerzinken oder Schwalbenschwanz macht draußen wohl wenig Sinn.
Ich freu' mich auf den ein oder anderen Hinweis.
Herzlichen Dank vorab
Andreas
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Re: Konstruktiver Holzschutz bei einer Gartenbank
Hallo Andreas,
Konstruktiver Holzschutz heißt kurz gesagt:
Maßnahmen, die verhindern, daß Holzfeuchte auf ein für Pilzwachstum förderliches Maß steigt (z.B. durch schräge Holzflächen, die einen schnellen Wasserablauf ermöglichen) und Maßnahmen, die bei bereits erfolgter Befeuchtung eine schnelle Abtrocknung ermöglichen (z.B. durch Achten auf möglichst wenig und kleine Kontaktflächen).
Du schreibst, daß Deine Bank wie ein Ulmer Hocker bzw. eine "Turnbank" aussehen soll. Meinst Du mit "Turnbank" eine Langbank, wie man sie im Schulsport verwendet?
Ein Ulmer Hocker aus Holz hat eine recht breite Sitzfläche, von daher nicht gerade ideal für direkte Bewitterung (Quellen/Schwinden, stehendes Wasser).
Deine "Einbausituation" beschreibst Du jedoch explizit als nicht direkt bewittert. Von daher sehe ich keine Probleme, sofern Du Dich nicht an dem einen oder anderen Riß im Hirnholz und in der Fläche störst. Risse werden zwangsläufig bei einem breiten Holzteil entstehen (ungleichmäßiges Trocknen über die Holzfläche, insbesondere durch Sonneneinstrahlung). Ebenso werden Deine Holzflächen nicht eben bleiben (Querschnittsveränderung der Holzteile bei Feuchteauf-/abnahme).
Wie könnten die Verbindungen ausgeführt werden?
M.M. steht Dir die ganze Palette offen - Zinken, Dübel, Lamellos, Schrauben...
Alles hat Vor- aber auch Nachteile. Die Wahl hängt von Deiner Ausrüstung und Deinen Ambitionen ab.
Generell erhöhen schräggestellte "Beine" die Stabilität erheblich. Aber wäre das dann noch ein Ulmer Hocker?
Viel Freude beim Bau!
Gruß, Andreas
- Andreas S.
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Re: Konstruktiver Holzschutz bei einer Gartenbank *MIT BILD*
Moin Andreas,
herzlichen Dank für Deine Empfehlung.
Das bestärkt mich darin, ggf. doch durchgehend zu zapfen oder zu zinken.
Die "Einbausituation" lässt zwischen der Wand rechts und der Säule eine Bank mit einer Breite von 1,2 m zu.
Die Ecke wird sehr selten feucht - da muss es selbst für Hamburger Verhältnisse schon ordentlich pusten.
Ich hatte nur wegen "allgemein draußen" und Sonne / Schatten Bedenken wegen Fugen - geschweige denn Zinken.
Da die Chefin ohnehin auf "Vintage-Look" steht, am liebsten etwas aus "altem Teak" (woher nehmen und nicht stehlen ;-) ) oder alter Eiche hätte und in Sachen Form noch nicht so ganz festgelegt ist, schwanke ich noch zwischen 4 schräggestellten Füßen (stelle ich mir schon ziemlich anspruchsvoll vor) und einer etwas einfacheren Variante.
Ausrüstungsmäßig ist das meiste vorhanden und ich mache sowohl von Hand als auch mit der Maschine, wenn nötig.
Es muss nicht fix gehen, sollte aber auch fertig werden ;-)
Sei herzlich bedankt für die Anregung - bei 150 Lesern ohne Antwort ich hatte schon gedacht, ich hätte etwas falsch gemacht.
Herzlichen Gruß
Andreas
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Re: Konstruktiver Holzschutz bei einer Gartenbank
Hallo Andreas,
zu den schräg gestellten Beinen - nun ja, es gibt da diesen Spruch mit den Aufgaben und dem Wachsen an selbigen... (-;
Solange die Beine nur in eine Richtung - von der Sitzfläche gesehen - schräg werden sollen, ist das wenig mehr Aufwand, als baut man alles rechtwinklig. Etwas mehr Herausforderung macht es schon, wenn die Beine in zwei Richtungen schräg werden sollen. Ist aber auch kein Hexenwerk.
Für eine gute Übung dazu halte ich den Arbeitsbock. Ganz anschaulich nachfolgend dargelegt (die zweite Seite dazu auch öffnen):
https://de.scribd.com/document/407199309/Zimmermann-Bock
Durchgehende Verbindungen sind sichtbare Verbindungen. D.h. man zeigt etwas und kann weniger verstecken. Auch eine Herausforderung. Aber eine schöne.
Im Netz findest Du viele Beispiele/Anregungen zu Gestaltung. Flächige Bauteile ("Zinken") wirken ganz anders, als ein Gestell ("Zapfen", schräge Beine).
Ein ganz gutes Buch zum Gartenmöbelbau ist "Gartenmöbel aus Holz selber bauen" von George Buchanan.
Ich wünsche gutes Gelingen! Und Freude daran.
Gruß, Andreas
- Andreas S.
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Konstruktiver Holzschutz bei einer Gartenbank
Moin Andreas,
sei herzlich bedankt für die Ermutigung und die Tipps mit dem Arbeitsbock und dem Buch von Buchanan.
Ab ich die Arbeitsböcke realisiere muss ich mir angesichts der Platzverhältnisse in meiner Werkstatt noch überlegen.
Die laden schon reichlich aus und nehmen auch gestapelt Platz.
An die Bank gehe ich definitiv ran - selbst bei den aktuellen Holzpreisen sollte ein Verlust zu verschmerzen sein, wenn es nicht auf Anhieb klappt.
Und zu Lernen gibt's sicher auch und gerade bei Fehlschlägen :-).
Vielleicht zuerst ein Modell in klein.
Ich werde berichten - wenn es auch mit dem Start sicher noch 3 Wochen dauern kann.
Herzlichen Gruß
Andreas
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Re: Konstruktiver Holzschutz bei einer Gartenbank
Hallo Andreas,
bei so einer Bank an der Stelle kann ich mir gut eineBank mit eingegrateten Füßen vor stellen. Zum Beispiel so:
https://greimdesign.de/moebelkollektion/backseat
Oder auch traditionell, breite Gratleisten und in die Leiste eingesteckte Füße.
Es grüßt Johannes
- Andreas S.
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Entwurf der Gartenbank
Moin Johannes,
herzlichen Dank auch für diese Anregung.
Dein Tipp besticht durch das schlichte Design - und ist handwerklich sicher eine Herausforderung.
Eine Gratleiste habe ich bisher erst einmal gemacht - vor etwa 10 Jahren bei einem kleinen Schrank zu Übungszwecken.
Aber wie mein Namensvetter schon meinte, ist das sicher eine schöne Herausforderung. :-)
Da würde ich dann definitiv vorher diverse Probeverbindungen machen.
Das klingt jedenfalls nach einigen Tagen in der kühlen Werkstatt - eine schöne Perspektive bei diesen Temperaturen.
Ich muss das Bild einer Variante mit 4 durchgezapften Beinen suchen, die dann oben mit einem Keil versehen werden.
Dann soll die Dame des Hauses mal über den Entwurf entscheiden.
Herzlichen Dank nochmals
Gruß aus Hamburg
Andreas
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Re: Entwurf der Gartenbank *MIT BILD*
Hallo Andreas,
das könnte man auch so lösen. Die beiden Sitzbretter sind auf die Gratbretter aufgeschoben.
Der Hocker dürfte etwas über 100 Jahre alt sein.
Es grüßt Johannes
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Re: Entwurf der Gartenbank
Moin,
Dank Johannes Bildern ist jetzt bei mir die Denkblockade geplatzt.
Die bestand aus dem absoluten Gegensatz von "konstruktiver Holzschutz" und "Ulmer Hocker"
mit seinen großen Flächen, viel Hirnholz am Boden und evtl. noch oben an der Verbindung Platte-Beinbretter.
Das sieht doch mit einer Konstruktion wie die von Johannes' Hocker schon ganz anders aus.
Beherrschbare Brettbreiten, Lücke zum Abfließen des Wassers, schräge Beine mit Punktberührung des Bodens
und für die Stabilität.
Als Besonderheit würde ich die Sitzbretter zum Schlitz hin leicht schräg anstellen, man sitzt viel bequemer
und das Wasser hat eine Richtung.
Dazu je zwei keilige Gratbrettchen für die Sitzbretter auf die die Beine aufnehmenden Kanteln aufbringen.
Gut Holz! Justus.
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Re: Entwurf der Gartenbank
Moin,
wie weit ist die Findung zur Ausführung der Bank gediehen?
Gut Holz! Justus.