Sägerauhigkeit

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Rolf Richard
Beiträge: 3390
Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
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Sägerauhigkeit

Beitrag von Rolf Richard »


Mir ist etwas aufgefallen, wofür mir die nötige Sachkenntnis zur richtigen Erklärung fehlt:

Wie ja bekannt haben wir uns vor einiger Zeit räumlich verändert. Ein Grund dafür war, dass das (angemietete) Haus, in dem wir wohnten, immer mehr Feuchteschäden aufwies, die durch Baufehler - fehlerhafte/fehlende Horizontalsperre - verursacht wurden. Entsprechend hoch war oft die Luftfeuchte in der Werkstatt. Unter 60% kam man so gut wie nie oder nur, solange man das Fenster ins Freie offen hielt - im Winter brrrr!. Nach dem Schliessen stieg die Luftfeuchte in kürzester Zeit wieder stark an.

In der neuen Werkstatt ist das ganz anders, dort liegt die Luftfeuchte die meiste Zeit unter 40%, gelegentlich sogar unter 30%. Das muss natürlich Einfluss auf den Feuchtegehalt des verarbeiteten Materials haben. Wenn ich die Tabelle ( https://www.feinewerkzeuge.de/holzfeuchte-in-werkstatt.html ) richtig lese, lag das Holz am alten Standort bei 13-14% Holzfeuchte, am neuen dürfte es nur noch bei ca. 8,5% liegen. (Einen Holzfeuchtemesser besitze ich nicht!)

Natürlich kommen immer noch dieselben Werkzeuge/Maschinen zum Einsatz, aber manche Ergebnisse sind deutlich unterschiedlich.Bei Massivholz verarbeite ich meistens Buche und da fällt auf, dass die Sägerauhigkeit am alten Standort gröber ausfiel als jetz am neuen. Den Erffekt beobachte ich besonders an der Bandsäge, aber auch bei Kapp- und Stichsäge.

Gibt es dafür eine Erklärung - z.B. weil sich Holzeigenschaften stark verändern?

Gruss
Rolf



Bernd Zimmermann
Beiträge: 246
Registriert: Mi 15. Apr 2015, 20:15

Re: Sägerauhigkeit

Beitrag von Bernd Zimmermann »


Hallo Rolf,
Holzfeuchtemesser gibt es für kleines Geld -ich denke meiner hat mal unter 20€ gekostet. Allerdings gilt auch hier, je nobler desto teurer.
Alternativ: Ein Stück Holz wiegen, im Backofen/Mikrowelle trocknen (Vorgang evt. mehrmals wiederholen) und zwischendrin immer mal wieder wiegen. Die Differenz ist dann der Feuchtegehalt.

Zur Sägerauheit: Ich könnte mir vorstellen, dass beim Sägen von "feuchterem Holz" die Holzfasern nicht richtig durchtrennt/abgeschnitten sondern eher "abgerissen/ausgerissen" werden und sich daher die gesägte Oberfläche rauer anfühlt. Evt. auch ein bischen abhängig von der Schärfe der benutzten Säge/Sägeblatt/Sägeband. Ob diese Überlegung richtig ist weiß ich nicht,ist mir aber, als ich Deine Frage gelesen habe, als allererstes durch den Kopf gegangen.

Gruß
Bernd

Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Re: Sägerauhigkeit

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hallo Rolf, Hallo Bernd,
meine Werkstatt ist wohl die feuchteste, die es gibt. Hab selbst im Sommer bei dauernd offenem Fenster
zwischen 60 und 70 % Raumfeuchte. War halt mal ne Waschküche mit Wäschemangel und ist ständig
im Mauerwerk durch das höhergelegene Nachbarsgrundstück dem Regenwasser ausgesetzt.
Ich kann auch kein Holz darin aufbewahren, und angefangene Arbeiten muß ich zu Ende bringen, weil alles
liegengebliebene Holz sich verziehen würde.
Eins hat es mich gelehrt,...wenn man alte Schreinertechniken anwendet, bleiben selbst meine Arbeiten stabil,
wenn sie in trockenere Gefilde kommen.
Eine Sache hat mir dann doch wehgetan, als man nämlich meine Mahagonischmuckschatulle auf einer Fensterbank
über einem Heizkörper platzierte,...den Rest muß ich ja nicht ausführen.... :-(
Nun zur Sägerauheit,...Ich selbst hab keine merklichen Unterschiede feststellen können, obwohl die Theorie besagt,
das sich Fasern bei Kontakt mit Wasser aufrichten. Tun sie auch (Beizen, Schleifen)!
Doch jedes Holz wird in der Verarbeitung ja gehobelt und dann ist das nicht relevant, ob es mal rauh war,...soll heißen
es wird wohl eher am Sägeblatt, am Sägeband etc liegen als an den paar % Feuchteunterschied im Holz.
In Fachbüchern gibt es Tabellen zur optimalen Holzfeuchte, aber das ist fast belanglos (nicht ausnahmlos...), wenn
man keine Extreme hat.
Ich bin aber ganz bei Dir Rolf mit dem Problem der Raumfeuchte in einer Holzwerkstatt, die doch allerlei Werkzeuge beherbergt.
Ich wünschte mir auch etwas bessere Bedingungen diesbezüglich, hab ich doch auch erfahren, dass man seine Hobelbank
an den Holzwurm verlieren kann in einer sehr feuchten Umgebung. Hab sie auch retten können durch die Behandlung
in einer Trockenkammer,...
Keine Panik also,...es gibt immer Mittel und Wege
Beste Grüße Andreas



Franz Kessler
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Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Sägerauhigkeit

Beitrag von Franz Kessler »


HAllo Rolf

Ich denke, es hat auch viel mit der Haptik zu tun, wie wir ein Gegenstand in der Hand warnehmen,
ich denke, wie der Ausfruck "Sägerau" sagt, die Oberfläche ist rau, mit anderen Worten, es stehen Fasern ab,
sind diese Fasern nun einmal etwas mehr oder weniger feucht, so glaube ich,
dass man das mit den Händen fühlt, feucht legen sich die Fasern bei anfassen eher um,
trocken sind sie störrisch und picksen schon mal auch heftig, in dem die spitzen Fasern in der Lage sind, in die Haut einzudringen.

Gruß Franz



Rolf Richard
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Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
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Re: Vielleicht der falsche Ausdruck?

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #91683]
Danke erst mal für die Antworten!

Vielleicht habe ich mich trotzdem falsch ausgedrückt. Was ich meine ist nicht alleine die Rauhigkeit durch aufstehende Fasern, sondern dass sich generell weniger Sägemarken zeigen.
Eigentlich könnte es mir ja egal sein, weil sich die Sachlage jetzt ja viel besser darstellt - aber es interessiert mich einfach!

Generell ist das Klima in der trockenen Werkstatt viel besser. Nicht nur das Holz, auch ich fühle mich sehr viel wohler!

Gruss
Rolf

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