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Schränkchen *MIT BILD*

Verfasst: So 19. Jun 2016, 15:14
von Dirk Vogel

Hallo allerseits,

nach einigen Experimenten mit Topfscharnieren ist endlich ein Schränkchen für meine Nachbarin fertig geworden. In der Hauptsache sollte es zu den Maßen eines weiteren Schränkchens passen, neben dem es jetzt steht. Sein Aufbau ist banal, daher habe ich von der Fertigung seiner Einzelteile keine Fotos. Hier ein paar Impressionen aus der Montage:



Das ist die Rückwand, hier noch einmal genauer zu sehen:



Wie ihr seht, habe ich mir bei der Zusammenstellung des Holzes keine Mühe gegeben, was die Kontinuität der Maserung angeht. Da die Rückwand nie zu sehen sein wird, fand ich den Aufwand unnötig. So sieht es von unten aus (wo man den Sockel sieht, den ich genau wie den Rest mit Nut und Feder zusammengebaut habe):



Und so von vorn:



Ziemliches Kopfzerbrechen haben mir die Topfscharniere bereitet, weil sie das Gewicht meiner 3 cm starken Massivholztüren nicht hielten, bzw. die Schrauben nachgaben, mit denen das Scharnier innen an der Seitenwand befestigt wird. Die Lösung dazu ist mir relativ spät eingefallen:



Ich habe also die Halterung erst mal auf einem steinharten Holzplättchen montiert (Guatambu, ein Rest meiner Hobelbank) und dieses dann mit vier Schrauben innen befestigt. Diese Konstruktion sollte halten.

Hier noch ein Foto der Gesamtsituation mit dem Nachbarmöbel:



Und auch die Fehler möchte ich euch nicht vorenthalten:



Die rot eingekreisten Astlöcher vom Mittelbrett wären nicht notwendig gewesen; ich habe das Brett beim Verleimen falsch herum eingebaut. Ebenso hätten die Nuten für die Bretter, die das Schränkchen innen waagerecht und senkrecht unterteilen, nicht bis nach vorn geführt werden müssen (roter Kreis unten, beispielhaft für alle vier Stellen). Tja.

Was mir ebenfalls unangenehm auffällt, ist die Wölbung der diagonal gemaserten Türen. Ich habe alles getan, damit die 3 cm breiten Holzstreifen gegeneinander arbeiten, aber die Türen wölben sich trotzdem. Das ist mir bei einem anderen Möbel auch schon passiert. Mache ich da etwas falsch?

Grüße von Dirk


Re: Schränkchen

Verfasst: So 19. Jun 2016, 15:31
von MarkusB

Hallo Dirk,

sieht sehr gut aus, die diagonale Maserung ist ein echter Hingucker.
Meines Wissens wölben sich Massivholzplatten immer, wenn sie keine Gratleiste oder ähnliches haben.
Vielleicht könnte man durch die Verwendung von nur stehenden Ringen sowas vermeiden, aber sowas steht einem normalerweise ja nicht ausschließlich zur Verfügung.

Zu den anderen Fehlern:
Mein Leitspruch ist: Kein Projekt ohne Fehler (kommt nicht von mir)
Wir lernen aus deinen :-)

Viele Grüße Markus


Re: Schränkchen

Verfasst: So 19. Jun 2016, 20:58
von Nikolaus

Hallo Dirk,

wie Markus schon gesagt hat brauchen Türen aus Massivholz, wie auch immer geartete Gratleisten. In der Firma benutzen wir in solchen Fällen auch Dreischichtplatte, aber die ist teuer und auch nicht immer eine Garant dafür das die Tür sich nicht etwas wölbt.



Wölbung von Massivholzplatten

Verfasst: Mo 20. Jun 2016, 10:37
von Dirk Vogel
[In Antwort auf #84030]
Hallo nochmals,

das mit der Gratleiste ist mir schon bekannt, vor allem bei Tischplatten natürlich. Aber wie erklärt es sich denn, daß die aus genau den gleichen 30 x 30 mm-Leisten hergestellten Bretter, aus denen das Möbel sonst besteht, diese Wölbung so gut wie gar nicht aufweisen? Noch dazu hatten die anderen Bretter viel mehr Zeit, sich zu werfen, da sie viel früher fertig wurden als die "diagonalen" Türen. Kann es sein, daß es mit der Breite zusammenhängt? Dagegen würde sprechen, daß sich die winzigen Türen aus einem anderen Möbel, die ich ebenfalls mit diagonaler Maserung verleimt habe, auch extrem verzogen haben – uns zwar so extrem, daß ich mich gar nicht getraut habe, das dazu gehörige Möbel hier im Forum vorzustellen ;-) Ich bin immer noch etwas ratlos...

Grüße von Dirk


Re: Wölbung von Massivholzplatten

Verfasst: Mo 20. Jun 2016, 13:11
von Rolf Richard

Hallo Dirk!

Wenn ich meinen Spannagel richtig interpretiere....

Soweit man das anhand der Bilder beurteilen kann ist das Werfen wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass es keine Massnahme gibt, das Holz am Werfen zu hindern. Es bräuchte entweder die erwähnten Gratleisten oder die Brettstücke sässen in Nuten oder es gäbe Hirnleisten. Aber ehrlich gesagt, selbst Gratleisten stelle ich mir schwierig vor, weil diese doch normalerweise quer zum Faserverlauf eingesetzt werde?

Ich bin bei dem Thema allerdings nicht der grösste Held - da gibt es sicher Berufenere hier, die dazu Rat geben können.

Gruss
Rolf


Re: Wölbung von Massivholzplatten

Verfasst: Mo 20. Jun 2016, 20:44
von Frank S.

Hallo Dirk,
die Platten des Korpus´ halten sich (durch die Nut/Federverbindung) gegenseitig plan.
Bei den Türen (so sie denn nicht einseitig geölt oder gelackt sind) kannst du warten bis sie sich auf die richtige Feuchte eingestellt haben und nochmal Abrichten.
Dann werden die auch leichter (zwinker).
Gruß Frank


Korpusplatten

Verfasst: Di 21. Jun 2016, 11:00
von Dirk Vogel

Ja, du hast recht, im jetzt zusammengebauten Zustand wundert es mich auch nicht, daß diese Platten sich gegenseitig gerade halten. Aber während einiger Monate (!) lagen sie nur einzeln herum und haben sich nicht verzogen, während die Türen nach zwei Tagen (!!) eine stattliche Krümmung aufwiesen. Ich habe sie seitdem sowieso schon einmal notdürftig flach gehobelt, aber sie krümmen sich weiter. Ich verstehe das echt nicht. Die beiden Türen des anderen Möbels sind etwa 20 x 20 cm klein und weisen eine Krümmung von 2 cm auf! Wenn ich die flachhobeln wollte, wären sie nur noch einen Zentimeter dick statt drei.

Grüße von Dirk


Re: Korpusplatten

Verfasst: Di 21. Jun 2016, 11:35
von Pedder

Hallo Dirk,

diagonale Leimhölzer habe eine im Vehältnis riesige Hrnholzfläche. Da Feuchtigkeit viel
stärker über das Hirnholz abgegeben und aufgenommen wird, könnte das das Problem sein.

Liebe Grüße
Pedder