alte VEB Bandsäge *MIT BILD*

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Marc Zimmer
Beiträge: 147
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
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alte VEB Bandsäge *MIT BILD*

Beitrag von Marc Zimmer »


HAllo zusammen

Bei der suche nach einer kleinen, günstigen und gebrauchten Bandsäge bin ich über eine alte Machine gefallen und konnte zu dem Preis nicht widerstehen.

Es handelt sich um eine VEB Lokomotivbau E 750 A aus der DDR von 1984

Ich konnte Sie schon etwas Testen und bin sehr positiv überrascht was man ihr Zutrauen kann.

Hat jemand eine solche Maschine, welche Bänder benutzt ihr ?

Gib es Ersatz-Klötze für diese billig wirkende und doch gut funktionierende Pertinax-Bandführung?

Bin für jede Info über die Maschine dankbar , eine Gebrauchsanweisung als PDF oder Fotokopie wäre toll

Danke aus Luxemburg

Marc Z



C. Grefe
Beiträge: 385
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: alte VEB Bandsäge

Beitrag von C. Grefe »


Guten Morgen Marc,

Glückwunsch zu Deinem Neuerwerb! Auch ich war lange auf der Suche nach einer kleinen Bandsäge. Meine Idealvorstellung war die kleine Ulmia BS, die ist es am Ende auch glücklicherweise geworden. Bei meiner Suche ist mir diese DDR-Bandsäge recht häufig über den Weg gelaufen. Hin und wieder war ich fast so weit, sie zu kaufen. Vielleicht hätte ich es spaßeshalber einfach mal machen sollen.

Deine Fotos von den Auftrennarbeiten zeigen, dass die Maschine für ihre Größe beachtliches Potential hat. Als Ersatzmaterial für die Klotzführungen gibt es die sog. "Cool Blocks" (s. u.), wobei ich auf den Bildern nicht erkennen kann, ob sich diese bei Dir überhaupt festspannen ließen. Ich habe die noch nicht getestet. Bei meiner Ulmia benutze ich anstelle der runden Original-Führungsstifte kleine Rundholzabschnitte aus Buche, welche ich zuvor einige Wochen in Maschinenöl eingelegt habe. Das funktioniert sehr gut.

Zu den Sägebändern: Ohne Bedienungsanleitung wird es schwierig sein, hier an die richtigen Informationen zu kommen. Das Gehäuse der Säge erscheint mir recht filigran. Ob also breitere Bänder als 10 mm gespannt werden können, käme auf einen Versuch an. Vielleicht würden 12 mm funktionieren, allerhöchstens halte ich aber 15 mm für möglich. Eine erste Einschätzung ließe sich vielleicht treffen, indem Du die Säge völlig entspannst und den Abstand zwischen Sägebandführung und Tischplatte misst. Dann das vorhandene 10 mm Sägeband auf die richtige Spannung bringen und messen, wie stark sich die Säge zusammengezogen hat. Je nach Ausfall der Messung kannst Du so evtl. beurteilen, ob die Säge ein breiteres Band verkraften würde.

Viel Spaß beim Ausprobieren! Grüße, Christopher



Ulrich Leimer
Beiträge: 474
Registriert: Fr 11. Jan 2019, 10:43

Re: alte VEB Bandsäge

Beitrag von Ulrich Leimer »


Hallo Marc,
ist schon witzig, dass eine lokomotivfabrik nebenher als konsumgut für die bevölkerung bandsägen für heimwerker herstellen musste. da es im osten schon immer eine knappheit an resourcen und energie gab, wurde auf eine gewisse robustheit großer wert gelegt (übrigens auch bei waschmaschinen und staubsaugern etc.) nach diesem modell wurde in hennigsdorf eine dreirollenbandsäge gebaut, die auch recht leistungsfähig ist. ich habe so ein modell 1989 erworben, auch mit diesen pertinaxführungsblöcken. da drei rollen, hat sie eine beachtliche durchlassbreite. die leistung wurde von der original 230V 750 W auf 550 W reduziert (Modell L, heißt wohl Leistungsreduziert). die rollen laufen auf guten lagern, ballige gummibeläge, schwenkbarer alu-tisch...wenn ich nicht etwas mehr leistung hätte haben wollen, würde sie bei mir immer noch laufen. allerdings nur bis bandbreite 12 mm. ich hatte den motor getauscht, 400 v, 750 w, das ist schon ganz brauchbar, aber sie wird nun nicht mehr genutzt, papiere alle noch vorhanden.
gruß uli


Punga

Re: alte VEB Bandsäge

Beitrag von Punga »

[In Antwort auf #53592]
Benutze diese Bandsäge seit ca. 30 Jahren und habe sie zeitweise gewerblich genutzt, dieses Gerät ist Spitzenqualität. Neuerdings sind hochleistungsfähige Sägebänder aus Schwedenstahl zum Preis von 19 € zu kaufen. Gleitbacken aus Pertinax sind in der Herstellung vorgesehen. Bei Interesse bitte Kontakt aufnehmen.
MfG Günter Harry Punga, Teltow bei Berlin.


Philipp Muheim

Re: alte VEB Bandsäge

Beitrag von Philipp Muheim »


Guten Tag,

Ich besitze auch so eine VEB 750A Bandsäage und suche Ersatzklötze für die Bandführung.
Falls solche zu kaufen sind würde mich das schon interessieren.

Gruss

Philipp Muheim
Ruchacherweg 6
4418 Reigoldswil
Schweiz

justus

Re: alte VEB Bandsäge

Beitrag von justus »


guude,

die klötze waren häufig aus Bakelit, evtl. im technischen fachhandel.
vollkernplatte funzt auch, wenn Du den querschitt kennst kann ich schauen, welche dimensionen ich noch da habe.
das beste wäre eine umrüstung auf die klassichse APA-führung, nicht ganz billig, taucht immer mal in der bucht auf.

gut holz! justus.

Falk
Beiträge: 10
Registriert: So 25. Jan 2015, 19:04

Re: alte VEB Bandsäge

Beitrag von Falk »

[In Antwort auf #53592]
Hallo liebe Gemeinde,
ich weiß, der thread ist schon etwas älter. Aber ermuntert von den positiven Erfahrungen, die Marc mit der Säge geschrieben hat, habe ich mir heute kurzentschlossen eine in den Kofferraum getan...;)

Eben bin ich dabei, die etwas verbastelte Maschine komplett auseinander zu nehmen, zu säubern, neu zu lackieren etc.

Schon beim Käufer ist mir aufgefallen, dass der Altbesitzer - ganz in guter Ossimanier "Wir können vor allem eines: Improvisieren..." - sich wohl ein paar 3-Rollenführungen gebaut hat. Die will ich Euch einerseits nicht vorenthalten. Andererseits wäre es nett, wenn ein anderer Besitzer mal nachschauen könnte - noch besser: ein paar Bilder posten könnte - wie die untere Führung eigentlich im Original gelöst war.

Beide Führungen meiner Maschine sehen sehr selbstgebaut aus, die obere allerdings etwas professioneller als die untere...

Von der Konstruktion bin ich insgesamt eigentlich ganz angetan, obwohl es um die Steifigkeit der Alu-Druckgußkonstruktion jetzt auch nicht so viel besser bestellt zu sein scheint, als beim heutigen Baumarktschrott. Aber das werden wir ja sehen, wenn sie sich bewähren muss...

BTW: Wie habt Ihr das Problem des/der fehlenden Anschläge gelöst? Bei Marc sieht es so aus, als wäre die alte Pertinaxplatte noch drauf. Ich dachte an eine neue Platte, eine gefräste Nut für den Winkelanschlag, einen vernünftigen zero-tolerance-Einsatz und ein Stück Industrieprofil vorn für den Parallelanschlag...

Und nun die Bilder der Führungen.


...die untere Führung von oben. Das Teil in der Hand lag unverbaut bei...


...noch einmal: die untere Führung von der Seite.


...noch einmal: die untere Führung von der anderen Seite.


...die obere Führung.


...noch einmal: die obere Führung von der anderen Seite.



Daniel Wollner
Beiträge: 9
Registriert: Fr 19. Okt 2012, 21:34

Re: alte VEB Bandsäge

Beitrag von Daniel Wollner »

[In Antwort auf #67670]
Hallo,

ich bin im Begriff, mir auch solch eine Bandsäge zuzulegen. Ich wollte erfragen, ob man bei einem Preis von 150€ ohne Bedenken zuschlagen kann? Die Säge sieht optisch noch sehr gut aus und laut Verkäufer funktioniert sie auch einwandfrei. Nun bin ich was Bandsägen angeht noch recht unbedarft und wollte erfragen, ob /wann die Gleitbacken gewechselt werden müssen und wie man sich da Abhilfe schaffen kann. Woran merke ich, dass diese gewechselt werden müssen?

Beste Grüße
Daniel

Johannes M
Beiträge: 1618
Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09

Re: alte VEB Bandsäge

Beitrag von Johannes M »


Hallo Daniel,

eigentlich kann man, bei dem Preis, nicht viel falsch machen. Eine ordentliche Sägebandführung kostet mehr. Wenn die Maschine funktionsfähig ist, ist alles bestens.

Es grüßt Johannes

faherrmann

Re: alte VEB Bandsäge

Beitrag von faherrmann »


...ein kleiner Nachtrag noch: Verbaut wurde in der DDR ja in der Regel, was eben verfügbar war. So kam meine Neuerwerbung an einen gewaltigen Asynchronmotor mit 1,1 kW Anschlussleistung, wie man sieht aus der ehemaligen CSSR...
LG,
Falk


Eine ziemlich kräftige Wumme...


...wie das vom Vorbesitzer überlackierte und wieder freigelegte Typenschild beweist, was man schon anhand des Gewichts erahnte...;)


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