Teuere Maschinen
Teuere Maschinen
Hallo,
Ich überlege mir schon seit längerer Zeit eine Größere Oberfräse (Werkzeugaufnahme bis 12 mm) zu kaufen. Ich habe die Dewalt DW621 und bin sehr zufrieden damit, deswegen wollte ich wieder eine DeWalt kaufen. Der preis war aber sehr sehr hoch, die DW625 kostet mehr als 500 Euro!! Ich habe mich aber umgeschaut und in den USA habe ich das gleiche model fur ca. 250 US$ gesehen! In Einem englischen Shop habe ich die Oberfräse für umgerechnet 330 Euro gesehen!
Das gleiche ist mir passiert auch mit dem Leigh Zinkenfräsgerät, es war in den USA 40% billiger.
Kann es Jemand erklären? Warum müßen die Maschinen so teuer hier sein, der Markt hier ist doch groß (auf jeden Fall größer als in England???
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Re: Teuere Maschinen
Hallo Gal,
deine Beobachtungen kann ich nur bestätigen, nicht nur was Dewalt betrifft. Mein "Lieblingsbeispiel" ist der DW 980K2 Akkuschrauber. Kostet bei uns EUR 298 (exkl. Mehrwertsteuer), in den USA bekommt man das Teil um ca. $ 170, vor einiger Zeit war der Schrauber bei einer großen Baumarktkette in Aktion und kostete ca. $ 100. Ähnlich sieht es bei den Hitachi Oberfräsen aus. Den relativ hohen Mehrwertsteuersatz in Deutschland und Österreich lasse ich also als Ausrede nicht gelten. Der Martk in den USA scheint weit aggressiver zu sein.
Persönliches Fazit: Hersteller, die - in meinen Augen - derart unseriös agieren wie Dewalt, brauchen nicht erwarten, dass ich auch nur ein einziges Werkzeug kaufe.
In diesem Zusammenhang habe ich bereits eine E-Mail an Dewalt geschickt, eine Antwort ist aber ausgeblieben.
Mit freundlichen Grüßen
Christian
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Re: Teuere Maschinen
Warum sollte es bei Werkzeugen anders sein als bei Autos?
Deutsche Autos sind im Ausland doch billiger als bei uns.
Manche Dinge kann man eben nicht verstehen.
Gruß
Berthold
Re: Teuere Maschinen
Hallo,
DeWalt ist doch der Prototyp eines dieser Weltweit agierenden Multis im Werkzeugbereich, die denken aber genau nach was sie im jeweiligen Land nehmen können, Orientierung liegt bei den jeweiligen Top Herstellern des Landes.
Würde mich nicht wundern, wenn die am Herstellerort Dumpinglöhne zahlen.
Irgendwie erinnert mich DeWalt immer an McDonald, Exxon, GM und die anderen sog. Global-Player aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten!
Gruß Dietrich
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Re: Teuere Maschinen
Das stimmt, Berthold! Verstehen kann man dieses "Phänomen" tatsächlich nicht. Die einzige Möglichkeit, die ich für mich persönlich gewählt habe, ist, Produkte solcher Firmen einfach nicht zu kaufen. Wenn derartige Maßnahmen in größerem Umfang gesetzt werden, müssen sich die entsprechenden Hersteller langfristig etwas einfallen lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Christian
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Re: Teuere Maschinen
[In Antwort auf #161]
Vielleicht interessiert es ja jemanden, die Hitachi OF M12V wird von einem großen Versandhaus in den USA gerade um $ 135 angeboten. In Deutschland zahlt man für diese Fräse "bloß" um die EUR 400.
Mit freundlichen Grüßen
Christian
Vielleicht interessiert es ja jemanden, die Hitachi OF M12V wird von einem großen Versandhaus in den USA gerade um $ 135 angeboten. In Deutschland zahlt man für diese Fräse "bloß" um die EUR 400.
Mit freundlichen Grüßen
Christian
Re: Teuere Maschinen
[In Antwort auf #166]
Hallo,
ich muss sagen ich kann die Hersteller verstehen.
Es ist doch wohl so, dass viele von uns sich Maschinen und Handwerkzeuge kaufen die eigentlich deutlich zu teuer sind.
Aber was bedeutet den eigentlich zu teuer? Heisst zu teuer nicht, das der Konsument nicht mehr bereit den Preis zu bezahlen? Der Preis richtet sich aber nicht nur nach den Herstellungs- und Entwicklungskosten, das sieht man besonders an Handwerkzeugen, oder glaubt z.B. jemand ernsthaft ein Hobel hat einen Material- und Lohnkostenanteil der über einen 1/4 des Verkaufspreises liegt?
Der Preis einer Sache wird auch durch die Nachfrage am Markt bestimmt. Scheinbar sind uns die amerikanischen Konsumenten darin "voraus" die hohen Preise nicht zu bezahlen und stattdessen zu den "preiswerteren" (ein bei genauer Überlegung scheussliches Wort) Waren zu greifen. Markenhersteller können daher ihre Preisvorstellungen nicht mehr halten und senken diese dann. Die Gewinnspanne ist für sie immer noch riesig.
Das funktioniert alles so lange bis man an den Grenzen der Herstellungs-, Logistik- und Verwaltungskosten kommt und natürlich will der Zwischenhandel auch noch seine Scheibe vom Kuchen haben.
Und da wir ja alle in dem berühmten "weltweiten Dorf" leben, zahlen wir die Kosten für die Länder in den die Preise für die dortigen Konsumenten eben niedriger sind. Dem Hersteller ist es doch am Ende egal, aus welchem Land er seinen Profit erzielt.
Man könnte auch sagen das man mit dem Bezahlen des hier höheren Preises, diejenigen Subventioniert die weniger bezahlen.
Und solange wir alle das mitmachen müssen, wird es immer so weitergehen.
Wenn ich daher sehe das in Geschäften verstärkt LOW Budget Produkte angeboten werden, kriege ich innerlich eine echte Krise. Nicht nur das die Qualität solcher Produkte einfach nur als absolut schlecht zu bezeichnen ist, sondern das damit letzendlich die Hersteller ihre Produkte unter immer "preiswerteren" Produktionsbedingungen herstellen lassen.
Aber niemand würde diese Dinger (als Werkzeug wage ich sie gar nicht erst zu bezeichnen) herstellen lassen, wenn er damit nicht auch noch Gewinne erwirtschaften würde.
Der Verzicht auf den Kauf der "teuren" Maschinen löst, so denke ich, nicht das Problem, sondern wird nur dazuführen das gute Werkzeuge nach und nach vom Markt verschwinden werden.
Es bleibt am Ende noch immer die Möglichkeit die Maschinen dort zu kaufen, wo die Preise eben niedriger sind. Das wird die Hersteller zwar auch nicht in Schwierigkeiten bringen, aber man subventioniert sie wenigsten nicht noch zusätzlich.
MfG
thomas dörr
Hallo,
ich muss sagen ich kann die Hersteller verstehen.
Es ist doch wohl so, dass viele von uns sich Maschinen und Handwerkzeuge kaufen die eigentlich deutlich zu teuer sind.
Aber was bedeutet den eigentlich zu teuer? Heisst zu teuer nicht, das der Konsument nicht mehr bereit den Preis zu bezahlen? Der Preis richtet sich aber nicht nur nach den Herstellungs- und Entwicklungskosten, das sieht man besonders an Handwerkzeugen, oder glaubt z.B. jemand ernsthaft ein Hobel hat einen Material- und Lohnkostenanteil der über einen 1/4 des Verkaufspreises liegt?
Der Preis einer Sache wird auch durch die Nachfrage am Markt bestimmt. Scheinbar sind uns die amerikanischen Konsumenten darin "voraus" die hohen Preise nicht zu bezahlen und stattdessen zu den "preiswerteren" (ein bei genauer Überlegung scheussliches Wort) Waren zu greifen. Markenhersteller können daher ihre Preisvorstellungen nicht mehr halten und senken diese dann. Die Gewinnspanne ist für sie immer noch riesig.
Das funktioniert alles so lange bis man an den Grenzen der Herstellungs-, Logistik- und Verwaltungskosten kommt und natürlich will der Zwischenhandel auch noch seine Scheibe vom Kuchen haben.
Und da wir ja alle in dem berühmten "weltweiten Dorf" leben, zahlen wir die Kosten für die Länder in den die Preise für die dortigen Konsumenten eben niedriger sind. Dem Hersteller ist es doch am Ende egal, aus welchem Land er seinen Profit erzielt.
Man könnte auch sagen das man mit dem Bezahlen des hier höheren Preises, diejenigen Subventioniert die weniger bezahlen.
Und solange wir alle das mitmachen müssen, wird es immer so weitergehen.
Wenn ich daher sehe das in Geschäften verstärkt LOW Budget Produkte angeboten werden, kriege ich innerlich eine echte Krise. Nicht nur das die Qualität solcher Produkte einfach nur als absolut schlecht zu bezeichnen ist, sondern das damit letzendlich die Hersteller ihre Produkte unter immer "preiswerteren" Produktionsbedingungen herstellen lassen.
Aber niemand würde diese Dinger (als Werkzeug wage ich sie gar nicht erst zu bezeichnen) herstellen lassen, wenn er damit nicht auch noch Gewinne erwirtschaften würde.
Der Verzicht auf den Kauf der "teuren" Maschinen löst, so denke ich, nicht das Problem, sondern wird nur dazuführen das gute Werkzeuge nach und nach vom Markt verschwinden werden.
Es bleibt am Ende noch immer die Möglichkeit die Maschinen dort zu kaufen, wo die Preise eben niedriger sind. Das wird die Hersteller zwar auch nicht in Schwierigkeiten bringen, aber man subventioniert sie wenigsten nicht noch zusätzlich.
MfG
thomas dörr
Re: Teuere Maschinen
Hallo Christian,
ist doch klar, die Maschine muß von Japan nach Bushland geliefert werden, und dann nach Deutschland, das sind doch bald 2/3 des Erdumfangs, entweder ist sie veraltet bis sie ankommt, oder sie kommt per Luftfracht, dann ist der Preis doch in Ordnung:-)
Hitachi, wer repariert so überhaupt, oder fangen dann erst die Probleme an.
Es ist doch schon schlimm genug das fast alle Fotoapperate, Fernseher, Videogeräte, Telefone, Kopierer usw. rund um die Welt transportiert werden und Gott weiss wo produziert werden, lassen wir doch Werkzeuge in Europa/Deutschland herstellen, denn bezahlen tun wir sie doch sowieso!
Gruß Dietrich
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- Beiträge: 2209
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Re: Teuere Maschinen
Hallo Dietrich,
ich bin zwar grundsätzlich der Meinung, dass man regionale Firmen unterstützen sollte, aber das ausschlaggebende Kriterium ist letztlich nicht das Herstellungsland sondern die Qualität. Die Transportkosten sind mit Sicherheit von ausgesprochen geringer Bedeutung. Einige Gegenden in meiner Umgebung sind durch Granit gekennzeichnet. Wer aber nun glaubt, der Granit aus lokalem Abbau sei günstig, irrt gewaltig. Tatsächlich ist es billiger Granit aus China zu importieren, als den österreichischen Granit zu erstehen.
Würde ich mir die Hitachi Fräse bei amazon in den USA bestellen, wäre sie mit Sicherheit immer noch deutlich billiger als hier. Das Problem ist nur, dass ich mit dem amerikanischen 110 V Gerät nichts anfangen kann.
Herzliche Grüße
Christian