Frage zu einem relativ jungen Stanley Hobel No. 6
Frage zu einem relativ jungen Stanley Hobel No. 6
Hallo,
ich bin recht günstig an einen Stanley Bailey Hobel No. 6 gekommen. Auf dem Hobelkörper steht G12-006, und die Griffe sind aus Kunststoff. Laut Recherche ist dieser wohl nach 1983 produziert worden.
Meine Frage wäre jetzt, wie sind diese Hobel so von der Qualität? Behalten, oder nach was anderem umschauen?
Meine Kenntnisse in dem Bereich sind rudimentär. Rudimentär im Sinne von ich hab diverse Videos angeschaut wie man diese Hobel reinigt und einstellt. Ich habe den Hobel zerlegt, gereinigt, das Messer geschärft, wieder zusammen gebaut und eingestellt und für mein Empfinden "läuft" der recht gut. Damit ist mein "Fachwissen" aber auch schon ausgeschöpft
Ich komme aus dem Metallbereich und mache mit Holz eher einfache Sachen, der Hobel war gedacht um mal von einer Leiste oder Kante ein paar Zehntel abzunehmen wenn ich zu breit abgesägt habe. Für einen Dickenhobel oder gar eine Abrichte fehlt schlichtweg das Geld und der Platz.
Viele Grüße
ich bin recht günstig an einen Stanley Bailey Hobel No. 6 gekommen. Auf dem Hobelkörper steht G12-006, und die Griffe sind aus Kunststoff. Laut Recherche ist dieser wohl nach 1983 produziert worden.
Meine Frage wäre jetzt, wie sind diese Hobel so von der Qualität? Behalten, oder nach was anderem umschauen?
Meine Kenntnisse in dem Bereich sind rudimentär. Rudimentär im Sinne von ich hab diverse Videos angeschaut wie man diese Hobel reinigt und einstellt. Ich habe den Hobel zerlegt, gereinigt, das Messer geschärft, wieder zusammen gebaut und eingestellt und für mein Empfinden "läuft" der recht gut. Damit ist mein "Fachwissen" aber auch schon ausgeschöpft
Ich komme aus dem Metallbereich und mache mit Holz eher einfache Sachen, der Hobel war gedacht um mal von einer Leiste oder Kante ein paar Zehntel abzunehmen wenn ich zu breit abgesägt habe. Für einen Dickenhobel oder gar eine Abrichte fehlt schlichtweg das Geld und der Platz.
Viele Grüße
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Re: Frage zu einem relativ jungen Stanley Hobel No. 6
Hi
Ein paar von diesen einfachen Einstiegshobeln von Stanley hatte ich auch schon zum Aufarbeiten. Aufgefallen ist mir, neben den üblichen dünnen Eisen, dass die Sohle öfter nicht plan war, also verzogen. Meist zum Bereich des Hobelmauls hin. Aber wenn dein Hobel da ohne Mängel ist, sehe ich für deine Arbeiten kein Problem. Vorausgesetzt die sonstigen Verstellmöglichkeiten funktionieren alle. Die Schrauben incl. Gewinde am Frosch sind alle noch ok?
Gruß Michael
Ein paar von diesen einfachen Einstiegshobeln von Stanley hatte ich auch schon zum Aufarbeiten. Aufgefallen ist mir, neben den üblichen dünnen Eisen, dass die Sohle öfter nicht plan war, also verzogen. Meist zum Bereich des Hobelmauls hin. Aber wenn dein Hobel da ohne Mängel ist, sehe ich für deine Arbeiten kein Problem. Vorausgesetzt die sonstigen Verstellmöglichkeiten funktionieren alle. Die Schrauben incl. Gewinde am Frosch sind alle noch ok?
Gruß Michael
Re: Frage zu einem relativ jungen Stanley Hobel No. 6
Hallo,
danke für die schnelle Antwort.
Die Planheit habe ich noch gar nicht überprüft. Der Hobel ist gut in Schuss, Eisen und der Spanbrecher hatten bissel Flugrost, das war alles. Wie gesagt, ich hab keinerlei Ahnung vom Hobeln und habe es doch recht zügig geschafft gleichmäßige Späne damit zu produzieren.
Ich habe zu den Hobeln halt schon unterschiedliche Sachen gelesen:
- Alles nach 1950 ist Schrott
- die englischen Stanley wären besser weil die Hobelkörper etwas dicker sind
- die amerikanischen Stanley wären besser
- man bekommt jeden Hobel hin
- es muss mindestens ein Veritas sein
Man frägt halt nach, wer nicht fragt bleibt dumm
danke für die schnelle Antwort.
Die Planheit habe ich noch gar nicht überprüft. Der Hobel ist gut in Schuss, Eisen und der Spanbrecher hatten bissel Flugrost, das war alles. Wie gesagt, ich hab keinerlei Ahnung vom Hobeln und habe es doch recht zügig geschafft gleichmäßige Späne damit zu produzieren.
Ich habe zu den Hobeln halt schon unterschiedliche Sachen gelesen:
- Alles nach 1950 ist Schrott
- die englischen Stanley wären besser weil die Hobelkörper etwas dicker sind
- die amerikanischen Stanley wären besser
- man bekommt jeden Hobel hin
- es muss mindestens ein Veritas sein
Man frägt halt nach, wer nicht fragt bleibt dumm
Re: Frage zu einem relativ jungen Stanley Hobel No. 6
Ach, fast vergessen. Sind Ersatzteile kompatibel oder muss man da auch mit dem Herstellungszeitraum aufpassen? Ich würde gerne die Griffe ersetzen, die sind nicht mehr die schönsten.
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Re: Frage zu einem relativ jungen Stanley Hobel No. 6
Da muss ich passen. Das weiß ich nicht. Vielleicht selber bauen?
Gruß Michael
Gruß Michael
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Re: Frage zu einem relativ jungen Stanley Hobel No. 6
Hallo Lee (?)
meine Stanley- Bankhobel (#5 und #8) sind älter. Unbestritten ist, dass dei Qualität der Stanleys gegen Ende der Produktion nachgelassen hat; Plastikgriffe sind wirklich nicht schön (neue würde ich selbst machen). Dünne Eisen gibt es bei den älteren auch, ich bin sowieso kein Freund dicker Hobeleisen. Die Ersatzteile haben eigentlich immer gepasst, vor allem die Gewinde, da scheint man bei Stanley sehr beharrlich gewesen zu sein. Und ansonsten? Was soll man an einer solchen Uraltkonstruktion groß verändern oder verschlechtern?
Wenn der Hobel gut funktioniert, sei zufrieden.Wenn er Dir Freude macht, lege Dir gelegentlich einen älteren #4 (Putzhobel) zu, das sind sehr schöne Dinger.
Grüße, Friedrich
meine Stanley- Bankhobel (#5 und #8) sind älter. Unbestritten ist, dass dei Qualität der Stanleys gegen Ende der Produktion nachgelassen hat; Plastikgriffe sind wirklich nicht schön (neue würde ich selbst machen). Dünne Eisen gibt es bei den älteren auch, ich bin sowieso kein Freund dicker Hobeleisen. Die Ersatzteile haben eigentlich immer gepasst, vor allem die Gewinde, da scheint man bei Stanley sehr beharrlich gewesen zu sein. Und ansonsten? Was soll man an einer solchen Uraltkonstruktion groß verändern oder verschlechtern?
Wenn der Hobel gut funktioniert, sei zufrieden.Wenn er Dir Freude macht, lege Dir gelegentlich einen älteren #4 (Putzhobel) zu, das sind sehr schöne Dinger.
Grüße, Friedrich
Re: Frage zu einem relativ jungen Stanley Hobel No. 6
Hallo Friedrich,
das die Qualität von Stanley irgendwann nachgelassen hat hatte ich gelesen, deswegen auch meine Frage hier.
Ich hab heute die Sohle überprüft, war schon leicht konkav. Quer gar nicht mal so arg, dafür aber in Längsrichtung. Hab die Sohle mit Hilfe von Schleifpapier und einer dicken Glasplatte abgezogen. Am hinteren Ende ist noch eine Stelle mit einer leichten Kuhle. Der Rest passt so weit. Ich bilde mir ein jetzt dünnere Späne hinzubekommen statt vorher. Bei einer Raubank sollen die Späne doch dünn sein, richtig?
Einen No. 4 habe ich auch, aber auch mit Kunststoffgriffen, und der hintere Griff ist extrem klein. Ich hab Handschuhgröße 9 und hab trotzdem Probleme. Bei Amazon gibt es Ersatzgriffe die scheinbar was taugen sollen. Ansonsten versuche ich mich mal an einem Eigenbau.
Danke für eure Hilfe.
Gruß,
Marco
das die Qualität von Stanley irgendwann nachgelassen hat hatte ich gelesen, deswegen auch meine Frage hier.
Ich hab heute die Sohle überprüft, war schon leicht konkav. Quer gar nicht mal so arg, dafür aber in Längsrichtung. Hab die Sohle mit Hilfe von Schleifpapier und einer dicken Glasplatte abgezogen. Am hinteren Ende ist noch eine Stelle mit einer leichten Kuhle. Der Rest passt so weit. Ich bilde mir ein jetzt dünnere Späne hinzubekommen statt vorher. Bei einer Raubank sollen die Späne doch dünn sein, richtig?
Einen No. 4 habe ich auch, aber auch mit Kunststoffgriffen, und der hintere Griff ist extrem klein. Ich hab Handschuhgröße 9 und hab trotzdem Probleme. Bei Amazon gibt es Ersatzgriffe die scheinbar was taugen sollen. Ansonsten versuche ich mich mal an einem Eigenbau.
Danke für eure Hilfe.
Gruß,
Marco
Re: Frage zu einem relativ jungen Stanley Hobel No. 6
Hallo,
zusätzlich zur Beschaffenheit der Sohle könnte man (und eigentlich sollte man das auch) sich die Auflagefläche für den Frosch im Hobel anschauen. Ich habe hier so einen Kandidaten aus später Produktion "Made in England" (der hatte ursprünglich auch Griffe aus Kunststoff, die Gewinde sind hier schon metrisch). Es ist zwar kein Stanley, doch nach den Berichten im Netz zu beurteilen, könnte es auch bei einem solchen zutreffen, worüber ich hier berichten will.
Hier zeige ich mal, wie die Kante dieser beschriebener Fläche in diesem Hobel aussieht, es handelt sich um einen No.5. Hier noch etwas genauer: So sieht es in meinem älteren Stanley No.4 aus: Und hier ein Stanley No.5 : Von unten kann man das Problem sehr gut sehen, das dünne Eisen "hängt" auf einer langen Strecke in der Luft ohne einer Unterstützung von hinten. Bei dem No.4 sieht es schon anders aus (die Kratzer sind vor langer Zeit bei einer Begegnung der Sohle mit einem tief eingeschlagenem Stahlstift entstanden): Das Eisen, welches so in der Luft hängt, wird beim Hobeln ins Holz gezogen (auch wenn ein dünner Span eingestellt ist und trotz Spanstaucher), biegt sich leicht nach hinten bis die Federwirkung groß genug ist um es wieder nach vorne zu bewegen. Damit rattert es ziemlich beim Hobeln und es "läuft" einfach nicht sauber.
Dieses Rattern des Eisens kann auch bei einem hölzernen Hobel vorkommen, wenn das Eisen leicht gebogen ist und nicht ganz unten unterstützt ist. Irgendwo hatte ich davon auch ein Bild eingestellt. Mein ECE Schlichthobel macht dann lustige Rattermarken ins Holz und es sieht danach fast so aus, als ob das eine Oberfläche nach einer Bandsäge wäre.
Gruß,
Rafael
zusätzlich zur Beschaffenheit der Sohle könnte man (und eigentlich sollte man das auch) sich die Auflagefläche für den Frosch im Hobel anschauen. Ich habe hier so einen Kandidaten aus später Produktion "Made in England" (der hatte ursprünglich auch Griffe aus Kunststoff, die Gewinde sind hier schon metrisch). Es ist zwar kein Stanley, doch nach den Berichten im Netz zu beurteilen, könnte es auch bei einem solchen zutreffen, worüber ich hier berichten will.
Hier zeige ich mal, wie die Kante dieser beschriebener Fläche in diesem Hobel aussieht, es handelt sich um einen No.5. Hier noch etwas genauer: So sieht es in meinem älteren Stanley No.4 aus: Und hier ein Stanley No.5 : Von unten kann man das Problem sehr gut sehen, das dünne Eisen "hängt" auf einer langen Strecke in der Luft ohne einer Unterstützung von hinten. Bei dem No.4 sieht es schon anders aus (die Kratzer sind vor langer Zeit bei einer Begegnung der Sohle mit einem tief eingeschlagenem Stahlstift entstanden): Das Eisen, welches so in der Luft hängt, wird beim Hobeln ins Holz gezogen (auch wenn ein dünner Span eingestellt ist und trotz Spanstaucher), biegt sich leicht nach hinten bis die Federwirkung groß genug ist um es wieder nach vorne zu bewegen. Damit rattert es ziemlich beim Hobeln und es "läuft" einfach nicht sauber.
Dieses Rattern des Eisens kann auch bei einem hölzernen Hobel vorkommen, wenn das Eisen leicht gebogen ist und nicht ganz unten unterstützt ist. Irgendwo hatte ich davon auch ein Bild eingestellt. Mein ECE Schlichthobel macht dann lustige Rattermarken ins Holz und es sieht danach fast so aus, als ob das eine Oberfläche nach einer Bandsäge wäre.
Gruß,
Rafael
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- Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58
Re: Frage zu einem relativ jungen Stanley Hobel No. 6
Hallo Rafael,
Das hatte ich auch einmal. Ich hatte damals aus Geldknappheit mehrere Hobel von Anant (die habe ich immer noch). Mit etwas Nacharbeit waren die nicht schlecht, aber man mußte auch ein bißchen Glück haben. Einer war dabei, da war das Eisen krumm, aber auch die Auflagefläche des Eisens war nicht so richtig eben.
Schauerlich beim Hobeln.
Die Auflagefläche habe ich eben gefeilt, aber das Eisen ist mir gebrochen als ich es richten wollte. Das neue erforderte dann noch zusätzliche Anpassungen, weil das deutlich dicker und auch ein kleines bißchen breiter war. Hat sich aber gelohnt.
Gruß Horst
Das hatte ich auch einmal. Ich hatte damals aus Geldknappheit mehrere Hobel von Anant (die habe ich immer noch). Mit etwas Nacharbeit waren die nicht schlecht, aber man mußte auch ein bißchen Glück haben. Einer war dabei, da war das Eisen krumm, aber auch die Auflagefläche des Eisens war nicht so richtig eben.
Schauerlich beim Hobeln.
Die Auflagefläche habe ich eben gefeilt, aber das Eisen ist mir gebrochen als ich es richten wollte. Das neue erforderte dann noch zusätzliche Anpassungen, weil das deutlich dicker und auch ein kleines bißchen breiter war. Hat sich aber gelohnt.
Gruß Horst