Holzart unbekannt
-
- Beiträge: 491
- Registriert: Mi 5. Sep 2018, 14:21
Holzart unbekannt
Hallo,
kann mir jemand sagen, von welcher Holzart die auf dem Foto abgebildete Astgabel stammt?
Gruß
Bernd
kann mir jemand sagen, von welcher Holzart die auf dem Foto abgebildete Astgabel stammt?
Gruß
Bernd
-
- Beiträge: 3202
- Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09
Re: Holzart unbekannt
vermutlich Haselnuss (typisch sind die kleinen Querstriche auf der Rinde)
Grüße, Friedrich
Grüße, Friedrich
-
- Beiträge: 491
- Registriert: Mi 5. Sep 2018, 14:21
Re: Holzart unbekannt
Hallo Friedrich,
an Haselnuss habe ich auch schon gedacht, es könnte zutreffen, denn die Rinde hat tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit mit Haselnuss, aber das frisch geschnittene Holz hat einen komischen Geruch - es riecht nach irgend einem ätherischen Öl. Einen solchen Geruch hatte ich bei Haselnuss noch nie. Haselnussrinde ist wohl auch nicht so stark gekräuselt wie die Rinde auf dem Foto - oder doch?
Vielleicht hat jemand noch eine andere Idee, welche Holzart es ist oder sein könnte.
Gruß
Bernd
an Haselnuss habe ich auch schon gedacht, es könnte zutreffen, denn die Rinde hat tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit mit Haselnuss, aber das frisch geschnittene Holz hat einen komischen Geruch - es riecht nach irgend einem ätherischen Öl. Einen solchen Geruch hatte ich bei Haselnuss noch nie. Haselnussrinde ist wohl auch nicht so stark gekräuselt wie die Rinde auf dem Foto - oder doch?
Vielleicht hat jemand noch eine andere Idee, welche Holzart es ist oder sein könnte.
Gruß
Bernd
-
- Beiträge: 89
- Registriert: Mi 26. Okt 2022, 21:59
Re: Holzart unbekannt
Hallo Bernd
Ich muss beim Betrachten des Bildes die ganze Zeit an Birke denken. Nur die Farbe will nicht recht passen. Vielleicht gibt es Birkenarten, die in jungen Jahren noch eine dunkle Färbung aufweisen.
Gruß Michael
Ich muss beim Betrachten des Bildes die ganze Zeit an Birke denken. Nur die Farbe will nicht recht passen. Vielleicht gibt es Birkenarten, die in jungen Jahren noch eine dunkle Färbung aufweisen.
Gruß Michael
-
- Beiträge: 1131
- Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21
Re: Holzart unbekannt
Hallo Bernd,
hat das Holz einen schönen, kirschbaumfarbenen Kern? (bei dem Durchmesser wohl noch nicht stark ausgeprägt...)
Wenn das der Fall ist, und eben seltsam riecht, könnte es die Spätblühende Traubenkirsche sein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sp%C3%A4t ... benkirsche
Angepflanzt auf schlechten, sandigen Böden, man will sie nicht mehr haben, breitet sich aber stark aus.
Gruß, Andreas
hat das Holz einen schönen, kirschbaumfarbenen Kern? (bei dem Durchmesser wohl noch nicht stark ausgeprägt...)
Wenn das der Fall ist, und eben seltsam riecht, könnte es die Spätblühende Traubenkirsche sein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sp%C3%A4t ... benkirsche
Angepflanzt auf schlechten, sandigen Böden, man will sie nicht mehr haben, breitet sich aber stark aus.
Gruß, Andreas
-
- Beiträge: 2
- Registriert: Do 25. Jan 2024, 12:17
- Wohnort: Waldkirch
Re: Holzart unbekannt
Guten Abend,
den Lentizellen auf der Borke nach würde ich auch es der Familie der Prunusgewächse zuordnen . Deshalb kann ich auch Traubenkirsche sagen. Wurde in Brandenburg verwendet um die Kiefernmonokultur aufzuforsten. Entwickelte sich aber in Richtung "Die Geister die ich rief..."
Grüsze Ernst
den Lentizellen auf der Borke nach würde ich auch es der Familie der Prunusgewächse zuordnen . Deshalb kann ich auch Traubenkirsche sagen. Wurde in Brandenburg verwendet um die Kiefernmonokultur aufzuforsten. Entwickelte sich aber in Richtung "Die Geister die ich rief..."
Grüsze Ernst
-
- Beiträge: 491
- Registriert: Mi 5. Sep 2018, 14:21
Re: Holzart unbekannt
Hallo Andreas und Michael,
vielen Dank für's Mitdenken. Ich habe noch mal zwei etwas bessere Fotos gemacht und drangehängt. Das zweite Foto zeigt das "Innenleben". Die gespaltene Fläche war beim Öffnen (abgesehen vom Kern) komplett weiß. Sie hat sich beim Antrocknen der Oberfläche bräunlich verfärbt. Der untere Bereich zeigt das weiße Holz, das wieder zum Vorschein kommt, wenn man die Oberflächenverfärbung wegschneidet. Der penetrante Geruch steckt wohl hauptsächlich in der Rinde.
Birke ist es nicht, denn frisch geschnittene Birke riecht nicht so streng.
Ist es spätblühende Traubenkirsche? Hat die so einen strengen Geruch? Verfärbt sich bei der spätblühenden Traubenkirsche die Schnittfläche des weißen Grünholzes? Sieht die Traubenkirsche von innen so aus wie auf dem Foto? Ich weiß es nicht.
Die Astgabel stammt von einem kleineren Bäumchen, das bei der Fällung von dicken Buchen dran glauben musste. Wenn draußen alles wieder grün ist, werde ich nochmal zur Fundstelle gehen und nach Blättern und/oder Blüten dieses Gewächses Ausschau halten. Anhand dieser Informationen müsste es dann eigentlich möglich sein, die Holzart zu finden.
@Ernst: sehe gerade deine Antwort. Vielen Dank! Demnach scheint es wohl wirklich ein Stück Holz von der spätblühenden Traubenkirsche zu sein. Fundort ist aber nicht Brandenburg, sondern linker Niederrhein.
Gruß
Bernd
vielen Dank für's Mitdenken. Ich habe noch mal zwei etwas bessere Fotos gemacht und drangehängt. Das zweite Foto zeigt das "Innenleben". Die gespaltene Fläche war beim Öffnen (abgesehen vom Kern) komplett weiß. Sie hat sich beim Antrocknen der Oberfläche bräunlich verfärbt. Der untere Bereich zeigt das weiße Holz, das wieder zum Vorschein kommt, wenn man die Oberflächenverfärbung wegschneidet. Der penetrante Geruch steckt wohl hauptsächlich in der Rinde.
Birke ist es nicht, denn frisch geschnittene Birke riecht nicht so streng.
Ist es spätblühende Traubenkirsche? Hat die so einen strengen Geruch? Verfärbt sich bei der spätblühenden Traubenkirsche die Schnittfläche des weißen Grünholzes? Sieht die Traubenkirsche von innen so aus wie auf dem Foto? Ich weiß es nicht.
Die Astgabel stammt von einem kleineren Bäumchen, das bei der Fällung von dicken Buchen dran glauben musste. Wenn draußen alles wieder grün ist, werde ich nochmal zur Fundstelle gehen und nach Blättern und/oder Blüten dieses Gewächses Ausschau halten. Anhand dieser Informationen müsste es dann eigentlich möglich sein, die Holzart zu finden.
@Ernst: sehe gerade deine Antwort. Vielen Dank! Demnach scheint es wohl wirklich ein Stück Holz von der spätblühenden Traubenkirsche zu sein. Fundort ist aber nicht Brandenburg, sondern linker Niederrhein.
Gruß
Bernd
-
- Beiträge: 17
- Registriert: Fr 3. Feb 2023, 20:56
Re: Holzart unbekannt
Hallo Bernd,
Prunus serotina soll in der Rinde nach Bittermandel riechen, also letztlich Blausäuregeruch, den viele als penetrant empfinden. Passt also ganz gut. Nach dem Rindenbild alleine finde ich die Zuordnung schwierig, da viele junge Äste (der dürfte 6 Jahre haben?) verschiedenster Baumarten sich ähneln und erst im Alter "typisch" werden. Es kommen also noch andere Prunus-Arten in Frage. Wenn der Geruch nicht wäre, kämen sogar exotische Birken mit dunkler Rinde in Frage. Ein gutes Bilderbuch dazu: Hughes Vaucher: Baumrinden, Enke-Verlag. Leider fehlen bei diesen Abbildungen Maßstab und Baumalter.
Viele Grüße
Roman
Prunus serotina soll in der Rinde nach Bittermandel riechen, also letztlich Blausäuregeruch, den viele als penetrant empfinden. Passt also ganz gut. Nach dem Rindenbild alleine finde ich die Zuordnung schwierig, da viele junge Äste (der dürfte 6 Jahre haben?) verschiedenster Baumarten sich ähneln und erst im Alter "typisch" werden. Es kommen also noch andere Prunus-Arten in Frage. Wenn der Geruch nicht wäre, kämen sogar exotische Birken mit dunkler Rinde in Frage. Ein gutes Bilderbuch dazu: Hughes Vaucher: Baumrinden, Enke-Verlag. Leider fehlen bei diesen Abbildungen Maßstab und Baumalter.
Viele Grüße
Roman
-
- Beiträge: 1131
- Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21
Re: Holzart unbekannt
Hallo Bernd nochmal,
ohne daß ich Botaniker wäre, könnte das tatsächlich die Spätblühende Traubenkirsche sein.
Wie Ernst schreibt- von den Prunusarten gibt es aber viele, die ähnlich sind.
Frische Birke riecht recht angenehm (zumindest für meine Nase), Haselnuß neutral, die Spätblühende Traubenkirsche definitiv unangenehm, und das bereits wenn man kleine Äste abbricht.
Auch verfärbt sich das anfangs weiße Splintholz innerhalb von Stunden nach dem Umschneiden. Das ist jedoch auch bei der Vogelkirsche der Fall.
Wo ich herkomme, wächst sie stellenweise auch sehr stark. Teilweise auch in größeren, sogar geraden Stämmen.
Ihr Erscheinungsbild ist bei uns nicht ganz einheitlich.
Meist so, wie bei Dir abgebildet, manchmal ist die Borke auch heller. Tatsächlich sehr ähnlich der Haselnuß oder junger Birken, die noch nicht die weiße Rinde haben.
Unterschiedlich ist auch die Kernausbildung in jungen Jahren. Manche haben junge Bäumchen fast keinen Kern, außer der dunklen Markröhre, andere gleichgroße schon viel mehr.
Von den manchmal am gleichen Standort wachsenden Vogelkirschen sind sie mit etwas Routine an der Borke zu unterscheiden, an den Knospen, Wuchsform der Zweige und nach Jahreszeit den Blättern sowieso. Und eben der Geruch...
Wird die Spätblühende Traubenkirsche älter, hat sie eine deutlich andere Borke als ältere Vogelkirschen.
Allerdings besitzt die SbTK m.E. ein merklich härteres Holz als die Vogelkirsche.
Hier noch einige Links:
https://www.nw-fva.de/fileadmin/nwfva/p ... ng_mit.pdf
https://forst.brandenburg.de/sixcms/med ... ortrag.pdf
Ich beschäftige mich etwas mit der Spätblühenden Traubenkische, weil sie hier teilweise auch ein Problem ist.
Sie ist sehr invasiv, gemäß Wikipedia nennt man sie in den Niederlanden "Waldpest". Ist ja nicht weit weg vom Niederrhein.
Aus dem Stock Deines kleinen Bäumchens dürften im Frühjahr etliche neue Triebe sprießen...
Werde bis zum nächsten WE mal ein paar Bilder von hier machen.
Gruß, Andreas
ohne daß ich Botaniker wäre, könnte das tatsächlich die Spätblühende Traubenkirsche sein.
Wie Ernst schreibt- von den Prunusarten gibt es aber viele, die ähnlich sind.
Frische Birke riecht recht angenehm (zumindest für meine Nase), Haselnuß neutral, die Spätblühende Traubenkirsche definitiv unangenehm, und das bereits wenn man kleine Äste abbricht.
Auch verfärbt sich das anfangs weiße Splintholz innerhalb von Stunden nach dem Umschneiden. Das ist jedoch auch bei der Vogelkirsche der Fall.
Wo ich herkomme, wächst sie stellenweise auch sehr stark. Teilweise auch in größeren, sogar geraden Stämmen.
Ihr Erscheinungsbild ist bei uns nicht ganz einheitlich.
Meist so, wie bei Dir abgebildet, manchmal ist die Borke auch heller. Tatsächlich sehr ähnlich der Haselnuß oder junger Birken, die noch nicht die weiße Rinde haben.
Unterschiedlich ist auch die Kernausbildung in jungen Jahren. Manche haben junge Bäumchen fast keinen Kern, außer der dunklen Markröhre, andere gleichgroße schon viel mehr.
Von den manchmal am gleichen Standort wachsenden Vogelkirschen sind sie mit etwas Routine an der Borke zu unterscheiden, an den Knospen, Wuchsform der Zweige und nach Jahreszeit den Blättern sowieso. Und eben der Geruch...
Wird die Spätblühende Traubenkirsche älter, hat sie eine deutlich andere Borke als ältere Vogelkirschen.
Allerdings besitzt die SbTK m.E. ein merklich härteres Holz als die Vogelkirsche.
Hier noch einige Links:
https://www.nw-fva.de/fileadmin/nwfva/p ... ng_mit.pdf
https://forst.brandenburg.de/sixcms/med ... ortrag.pdf
Ich beschäftige mich etwas mit der Spätblühenden Traubenkische, weil sie hier teilweise auch ein Problem ist.
Sie ist sehr invasiv, gemäß Wikipedia nennt man sie in den Niederlanden "Waldpest". Ist ja nicht weit weg vom Niederrhein.
Aus dem Stock Deines kleinen Bäumchens dürften im Frühjahr etliche neue Triebe sprießen...
Werde bis zum nächsten WE mal ein paar Bilder von hier machen.
Gruß, Andreas
-
- Beiträge: 2
- Registriert: Do 25. Jan 2024, 12:17
- Wohnort: Waldkirch
Re: Holzart unbekannt
Guten Abend,
ein befreundeter Förster sagte über die massive Ausbreitung der Traubenkirsche in manch Brandenburger Wald:
" Mir ist lieber Prunus Serotina als Prunus Garnichtda" .
Beste Grüsze Ernst
ein befreundeter Förster sagte über die massive Ausbreitung der Traubenkirsche in manch Brandenburger Wald:
" Mir ist lieber Prunus Serotina als Prunus Garnichtda" .
Beste Grüsze Ernst