Fragen zum (Hand-)Bohren

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Horst Entenmann
Beiträge: 1169
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Fragen zum (Hand-)Bohren

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Johannes,

Kann das sein daß die beiden Vorschneider verbogen sind? Auf dem Foto mit der Schieblehre sieht das so aus als hätte jemand die nach außen gebogen.
Vielleicht wollte jemand Zwischengrößen (z.B. für Schrauben M16) und hat sich so beholfen weil ihm der nächstgrößere Bohrer schon wieder zu groß war?

Gruß Horst

reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Fragen zum (Hand-)Bohren

Beitrag von reinhold »


hallo Johannes,
die kleine Venusberg habe ich auch und benutze sie oft. Ich habe ständig einen kleinen Aufreiber eingespannt und jedesmal, wenn ich ein Loch ansenken muss, kommt sie zum Einsatz. Ist eine sehr gute Maschine und der Schaltmechanismus ist genial. Und bei diesem Preis!!! Gratuliere!

Zum Schlangenbohrer: Diese Bohrer stimmen nie genau. Es war daher früher üblich, dass man in ein Abfallholz ein Loch bohrte und damit auf die Suche nach einem passenden Dübel ging. Ist in der Literatur mehrfach erwähnt. Falls man nicht selbst drechselte oder einen passenden Dübelschneider hatte. Ich denke, es ist kein Grund für eine Reklamation.
Wenn Du eine Bohrung von genau 16 mm brauchst, solltest Du einen guten Holzspiralbohrer oder einen Forstnerbohrer verwenden. Für stramme 16 mm Löcher sind die 5/8 Bohrer ideal, sie haben nominal 15,88 mm.

viele Grüße
reinhold



Johannes F
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Registriert: Di 26. Sep 2017, 22:18

Re: Fragen zum (Hand-)Bohren

Beitrag von Johannes F »


Hallo Horst,

danke für Deine Antwort. Meinst Du es würde sich lohnen zu versuchen, das zurückzubiegen?

Schönen Abend.

Johannes F
Beiträge: 172
Registriert: Di 26. Sep 2017, 22:18

Re: Fragen zum (Hand-)Bohren

Beitrag von Johannes F »


Hallo Reinhold,

danke auch für Deine Antwort. Ja wie gesagt, ich habe ja auch schon die große Venusberg und finde sie sehr gut, aber für die kleinen Löcher ist die kleinere eben handlicher.
Dann behalte ich vorerst den 16,6mm Bohrer. Danke auch für den Hinweis mit den 5/8 Bohrern. Die gibt es ja jetzt wieder von Fisch, aber der Preis ist schon ne Ansage (wenn auch verständlich bei den vermutlichen Stückzahlen).
A prospos Dübel: ich möchte bei einem neuen Projekt Zapfenverbindungen mit Dübeln sichern. Würdest Du da eher quadratische Holznägel oder runde "Dübel" nehmen? Also für das Bett wollte ich jetzt nicht 16mm sondern eher 8er Dübel nehmen, aber ich habe irgendwie Bedenken, dass die (fast) quadratischen Holznägel ab einem gewissen Durchmesser nicht mehr fugenfrei im Loch sitzen!?

Schönen Abend noch.

Fabi
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Registriert: So 5. Sep 2021, 14:39
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Re: Große Löcher mit Bohrwinde

Beitrag von Fabi »

[In Antwort auf #148747]
Hallo zusammen!

Ich habe eine Frage, die ganz gut zum Thema passt. Vielleicht kann der ein oder andere seine Erfahrung teilen.

Ich möchte große und tiefe Löcher in Fichte und Kiefer bohren. Bis zu welcher Lochgröße kommt man mit einer Bohrwinde (3 Backen wie die französische vom Hausherrn und Schlangenbohrer z.B. M-Star) noch gut klar. Ich meine sowohl Durchmesser als auch Borhtiefe.
Ab wann muss man auf kräftige Bohrmaschine oder auf sher traditionelles bohren mit Ösen-Bohrer und Stock zurückgreifen?

Vielen Dank schon mal für die Anregungen!

Liebe Grüße aus dem herbstlichen Finnland,

Fabien

Sebastian51
Beiträge: 172
Registriert: Fr 20. Jul 2018, 09:22

Re: Große Löcher mit Bohrwinde

Beitrag von Sebastian51 »


Hi,

das kommt auf die Bohrwinde, Holz und Bohrtiefe an und ob Du eher Gemüse oder Gummibärchen ist.

Je größer der Radius der Bohrwinde desto mehr Hebel hat man. Ich finde es mit meinen trainierten Büroarmen schon schwierig > 15 mm kontrolliert zu bohren.

Viele Grüße

Sebastian

Dirk_Holzarbeiter
Beiträge: 50
Registriert: Mi 17. Nov 2021, 12:19

Re: Große Löcher mit Bohrwinde

Beitrag von Dirk_Holzarbeiter »


Ich habe eine 4-Backen Bohrwinde vom Hausherren.
Mit dieser habe ich problemlos einen Schlangenbohrer von 30 mm durch ca15cm Holz gebohrt.
Ich kann mir vorstellen, dass such mehr drin wäre. Sowohl Tiefe als auch Durchmesser.

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Harry Dietz
Beiträge: 75
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Wohnort: Raum Karlsruhe

Re: Große Löcher mit Bohrwinde

Beitrag von Harry Dietz »


Dito.
Zum Teil finde ich es schwieriger mit einer elektrischen (oder Akku-) Bohrmaschine die handgeführt ist solche Löcher zu bohren. Da ist der Schlangenbohrer mit Bohrwinde besser, weil man die Geschwindigkeit genau kontrollieren kann. Nichts "schlägt" einem die Bohrmaschine aus der Hand - etwa wenn ein Ast oder ähnliches unsichtbar im Holz ist oder sich was verkantet.

Grüße
Harry

thomas d.
Beiträge: 117
Registriert: Di 2. Jan 2018, 21:02

Re: Große Löcher mit Bohrwinde

Beitrag von thomas d. »

[In Antwort auf #151954]
Moin,
Mein größter Bohrer hat glaube ich ein Zoll Durchmesser, der bohrt problemlos in Weichhölzern. Er hat einen Vierkant am Ende der ein verdrehen in der Winde verhindert.
Schlangenbohrer mit der Bohrspitze, die den Bohrer ins Holz zieht gibt es oder gab es meines Erachtens nach für Weichhölzer und für Harthölzer. Wobei die Steigung der Spirale bei letzteren flacher ausfällt, sodass der "Vorschub" in Hartholz geringer ist. In freier Wildbahn habe ich diese allerdings noch nie gesehen...

Achtung Klugscheißermodus: Im Prinzip sind die Schlangenbohrer (zwei Schneiden), sowie auch Zentrumsbohrer (eine Schneiden) hobelmesserähnliche Schneidwerkzeuge die pro Umdrehung gleichviel Material abtragen. Daher kann nur die schärfe der Schneiden und der Hebelarm der Bohrwinde entscheidend sein. Achja, und natürlich der Bizeps des Handwerkers.
Die Bohrtiefe ist nur beschränkt durch Länge des Bohrers (und natürlich die Ausdauer des Handwerkers).
Klugscheißer Modus aus.

Zuletzt: in Harthölzern kommt mein Bizeps bei großen Durchmessern (genauer kann ich es gerade nicht definieren).

Ich habe auch nur selten Winden in verschiedenen Größen gefunden (Flohmarkt, Bucht). Auf dem Festland scheinen die nicht gebraucht worden zu sein...ich bin nicht ganz sicher ob das an der Größe der Bizepse der Festländer und der damit angeblich einhergehenden kleineren Gehirnmasse liegt.
Es könnte auch sein, dass es umgekehrt ist und die Festländer sich mit Verbindungen geholfen haben, die große Bohrdurchmesser unnötig gemacht haben.
...Ich neige zur letzten Begründung.

Beim nochmaligen Durchlesen, stelle ich fest, dass ich ein wenig am Thema vorbeigedacht habe. Ich bitte dies zu entschuldigen.

Damit einen sonnigen Tag!
thomas s.


Fabi
Beiträge: 146
Registriert: So 5. Sep 2021, 14:39
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Re: Große Löcher mit Bohrwinde

Beitrag von Fabi »


Hallo zusammen!

und dankeschön, für die Antworten!!

War meine erste Frage hier und ich bin begeistert, dass man echt brauchbare Antworten bekommt. Das ist ja bekanntlich nicht in jedem Forum so.

Also, nochmals vielen Dank!

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