etwas komplizierteres vorhaben....

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Bodo

etwas komplizierteres vorhaben....

Beitrag von Bodo »


Hi Leute....mal ein bissl traffic verursachen :-)

folgendes problem: meine veranda ist sage und schreibe 2 m lang und 1,4 breit. auf dieser möchte ich gerne ein sitzkombination bauen (tisch und stühle/bank) da der platz sehr beschränkt ist. klappbare tische kann ich vergessen, weil ich nicht weiß wohin damit. folgendes ist mir durch den kopf gegangen:

Variante 1:
normale sitzbank für 3 personen (gedanklich bitte in 3 gleich grosse teile untergliedern). bei bedarf kann man den linken und den rechten teil der bank abnehmen (also wie stühle, die zu einer bank zusammengeseckt werden), und den mittleren teil irgendwie aufklappen, um einen tisch zu erhalten. leider habe ich noch keine ahnung wie das funktionieren soll.....)

Variante 2 (irgendwo im www gesehen):
sitzbank, bei der armlehnen dran sind. diese sind vorne mit einem scharnier an der sitzfläche und fix mit der rückenlehne verbunden. bei bedarf kann man die rückenlehne nach vorne klappen, die dann den tisch bildet. irgendwo muss ich dann noch eine art klappbares bein anbringen, dass das ding mehr stabilität hat....

hat irgendeiner ideen, oder weitere vorschläge für meine (im wahrsten sinne des wortes) beschränkten veranda?????????

noch was: gibt es richtwerte für winkel, höhe und tiefe von sitzbänken??

cheers


Oliver Montué

Re: etwas komplizierteres vorhaben....

Beitrag von Oliver Montué »


Hallo Bodo,

schön, das Schwung in die Sache kommt :-).

Folgend zwei Links für einen Picknick-Tisch, der Dir vielleicht gefällt.

http://www.handymanusa.com/articles/picnic.html
http://www.diynet.com/DIY/article/0,2058,2245,FF.html

Du kannst das sicherlich noch modifizieren, indem Du nur einen halben Tisch baust, d.h. nur eine Sitzbank und die verbleibende hinten noch mit Beinen versiehst. Anstelle einer A -Form des Tischgestells, könnte die Seite ohne Bank gerade sein. Die Tischplatte könnte man, falls gerade nicht gebraucht, an der schrägen Seite der A-Form befestigen und so als Rückenstütze dienen. Wenn dieses Möbel auch bei Regenwetter draußen steht, ist die Holzauswahl sehr wichtig und Du solltest keine durchgehenden Flächen wählen, sondern Lücken lassen damit das Wasser ablaufen kann. Desweiteren sollten die Kanten mit dem Hobel gebrochen werden. Als Holzverbindung würde ich mit Holznägeln verstärkte Schlitz-Zapfen Verbindungen erwägen. Metallteile sollten nichtrostend sein und der Leim
wasserfest.

ASCII-Art funktioniert leider nicht, da die Leerstellen wegformatiert werden.

Sollte das Ganze zu unklar sein, kann ich Dir vielleicht auch eine Skizze mailen.

Bis dann,
Oliver



Bodo

hab den link....

Beitrag von Bodo »


danke für die info....Asci Art wäre klasse gewesen...lol!!!!

So ähnlich habe ich mir das auch gedacht. mit den schlitzzapfen ist das so ein problem...ich nix haben machine dafür :-((((

aber schau mal den link an:

http://www.rockler.com/ecom7/findprod.cfm?&DID=6&sku=6169

leider bieten die keine PDF zum download an, sondern alles nur per snail-mail.

ich finde die technik einfach nur genial. man müßte natürlich an der rückenlehne noch einen klappbaren fuss befestigen.

Holz?? ich wollte erst lärchenholz benutzen, aber wenn ich mich nicht irre, dann splittert das doch mit der Zeit ab, oder??

cheers

Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Maschine für Schlitzzapfen?

Beitrag von Christof Hartge »


Du brauchst keine Maschine. Eine Ryoba oder Absetzsäge, sowie ein Streichmaß genügen.

Noch ein Tip zur Holzauswahl: Lärchenholz ist ein feines Holz und "splittert" auch nicht. Lärche arbeitet stark und muß deshalb sorgfältig verarbeitet werden. Achte darauf, die rechte Seite der Bretter nach oben zu nehmen. Weil das Holz durch Trocknen, auf der linken Seite nach innen auf der rechten Seite aber nach außen wölbt, erhältst du bei Regen sonst kleine wassergefüllte Rinnen.

Christof.

Oliver Montué

aber, aber....

Beitrag von Oliver Montué »


Bodo, Bodo, Bodo

jetzt bist Du schon auf einem Forum für Handwerkzeuge und dann das:

>So ähnlich habe ich mir das auch gedacht. mit den schlitzzapfen ist das so ein >problem...ich nix haben machine dafür :-((((

Darf ich Dir kurz die Herstellung einer Schlitz-Zapfen-Verbindung von Hand vorstellen:
http://www.millard.demon.co.uk/mortise/basicmethod/mortiseindex.htm

Besser als Jeff Gorman kann ich das auch nicht erklären. Wichtig ist, das man beide Teile aufeinander abstimmt. Mit einem Zapfenstreichmaß - bei Werkstücken gleicher Dicke geht auch ein einfaches - reißt man auf beiden Teilen die Dicke des Zapfens an. Der Zapfen wird mit der Hand gesägt und entweder mit dem Stechbeitel oder dem Simshobel angepaßt, bis er passt. Wichtig ist, daß man immer nur an einer Linie entlangsägt. D.h. am Hirnholz erst die Linie sägen, und dann mit der Säge in der Kerbe bleibend am Langholz entlangsägen. Das Werkstück umdrehen und in der Hirnholzkerbe ansetzen und die andere Langholzlinie entlangsägen. Um saubere Schultern zu sägen empfiehlt sich mit dem Stechbeitel die Messerlinie zu vertiefen und eine kleine Kerbe anzustechen, die dann die Säge führt. An Werkzeug brauchst Du also:
- einen Anschlagwinkel
- Anreißmesser und Bleistift (nur um Abfall zu markieren)
- ein (Zapfen-)Streichmaß
- einen Lochbeitel (an ihm wird das Zapfenmaß ausgerichtet)
- Säge (je nach Geschmack: Ryoba, Dozuki, Rückensäge, Gestellsäge mit unterschiedlichen Blättern).
- Holzhammer

Falls jemand eine andere/bessere Art kennt diese Verbindung mit Handwerkzeugen herzustellen, wäre ich für Euren Input sehr dankbar.

Probier's mal, das macht wirklich Spaß

Oliver


Bodo

ich Obertrottel...

Beitrag von Bodo »


man sollte nicht plakatentwürfe machen und parallel dazu noch im forum rumturnen....
an was ich gedacht habe sind diese flachdübel....
ist halt auch ein problem, wenn man als deutscher im tiefen österreich wohnt wo die hiesigen die dübel auch "zapfen" nennen....

schande über mein haupt....

danke für die info....werd's zu machen!

Oliver Montué

lass halt .....

Beitrag von Oliver Montué »


.... die Entwürfe erst mal liegen. Das Wichtigste zuerst ..... :-).

Soweit ich weiß, ist eine gut gemachte Schlitz-Zapfen Verbindung haltbarer als die Lamello Dübel. Das Probleme ist halt 'gut gemacht'.

Bis dann,
Oliver

Bodo

s.u. und Lärche

Beitrag von Bodo »

[In Antwort auf #93367]
hi,

ich nehme an, das "rechte" seite die Seite der Maserung ist, die vom Kern weggeht, oder?

lärche eher unbehandelt lassen, oder schon mit einer leicht pigmentierten farbe behandeln? Ich würde gerne die Struktur und die Farbe der Lärche erhalten, die Bank aber schon wetterfest machen...

cheers und danke

Oliver Montué

Re: s.u. und Lärche

Beitrag von Oliver Montué »


Hallo Bodo,

ich selber habe damit keine Erfahrungen, aber vielleicht hilft der Link weiter:

http://www.corleis-holz.de/

Bis dann,
Oliver

Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Rechte Seite=Kernseite

Beitrag von Christof Hartge »


Als rechte Seite bezeihnet man die Kernseite, als linke die Außenseite.

Außen befindet sich mehr Feuchtigkeit, das Holz schwindet hier deshalb stärker. Ergebnis: Die Ränder wölben sich auf der Außenseite nach außen. Deine Bretter sollten so orientiert sein, das die Feuchtigkeit abfließen kann anstatt zu stehen.

Zum Finish: Da es nicht zu erhindern sein wird, daß deine Möbel der Feuchtigkeit ausgesetzt sind und immer auch beim dichtesten Anstrich Freuchtigkeit eindringen wird, solltest du einen solchen Anstrich wählen, der die Poren offen läßt (Leinöl). Damit das Holz auch wieder trocken wird, wenn es einen Regenguss oder auch nur Morgenfeuchtigkeit aufgenommen hat.

Christof.

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