Doppelschleifer mit Nass-Scheibe (Elektra Beckum) *MIT BILD*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Philipp
Beiträge: 891
Registriert: Mi 21. Nov 2012, 14:14

Re: Korund oder Quarz?

Beitrag von Philipp »

[In Antwort auf #93208]
Volumen V = (Pi x 9,8 x 9,8 x 4) - (Pi x 1 x 4) = 1206,9 - 12,6 = 1194,3 cm3
Gewicht der Scheibe: 2754 Gramm (auf der Küchenwaage gewogen)

Demnach beträgt die Dichte: 2754/1194,3 = 2,3 g/cm3 (also deutlich niedriger als 2,7 g/cm3)

Was nun? Wenn ich richtig gerechnet habe, dann scheint es sich - gemäß deinen Angaben - nicht um Korund, sondern um Quarz (bzw. Sandstein) zu handeln ...


Ich hatte nur geschrieben, dass der Stein bei einer Dichte > 2,7 g/cm³ kein Quarz sein kann. In deinem Berechnungsfall könnte es sich theoretisch immer noch um Korund handeln, setzte dann aber voraus, dass der Stein eine Porosität von ca. 38 % hätte. Diese wäre dann größtenteils als offene Porosität vorhanden, sprich, der Stein müsste sich in Wasser vollsaugen wie ein Schwamm. Außerdem wäre er kaum mehr fest gebunden.
Die offene Porosität kannst Du ja mal spaßeshalber ermitteln: einmal gewogen nach Lagerung im Wasser, einmal nach völliger Trocknung.
Aber das ist vermutlich vergebliche Liebesmüh, dann wie gesagt, läge die Porosität so hoch, dann würde der (trockene) Stein beim Kontakt mit Wasser schon fast rauschen ;-). Auf Deinem Bild sieht er aber ziemlich dicht aus.

Gruß, Philipp

Bernd Grunwald
Beiträge: 491
Registriert: Mi 5. Sep 2018, 14:21

Re: Korund oder Quarz?

Beitrag von Bernd Grunwald »


Hallo Andreas,

vielen Dank für deine Wortmeldung, die ich sehr interessant finde. Diese Maschine scheint inzwischen wohl eine kleine Rarität geworden zu sein. Im Internet habe ich nur ein einziges Foto gefunden, ansonsten keine Hinweise, die mir hätten weiterhelfen können. Danke auch für die Information, dass deine Maschine ebenso mit einer Sandsteinscheibe ausgestattet ist. Diese Scheiben sind wohl auch nicht mehr im Handel zu haben, jedenfalls habe ich dazu im Netz nichts gefunden.

Bei den schwarzen Schlieren dürfte es sich allerdings eher um durchgängige natürliche Verfärbungen des Sandsteins handeln als um Rückstände vom Schleifen. Letztere wären nämlich durch das "Abdrehen" der Unwucht zumindest an einer Stelle des Umfangs der Scheibe verschwunden. Sie sind aber nach wie vor auf dem gesamten Umfang der Scheibe vorhanden.

Nach dem Schleifen des ersten Beitels ist die Oberfläche der Scheibe derart glatt, dass sie je nach Lichteinfall leicht glänzt. Ist das bei Sandstein normal oder gar erwünscht? Oder sollte man etwas dagegen tun? Wenn ja, was? Ich weiß noch nicht, ob ich das Schleifen auf Sandstein mag oder nicht, ich habe einfach noch überhaupt keine Erfahrung mit diesem Schleifmittel. Das Resultat ist ja super - ohne Zweifel - aber der Weg dahin ist quälend lang (hat etwa 1 Std. gedauert). Deshalb hätte ich schon ganz gerne deutlich mehr Aggressivität auf dem Sandstein. Geht das? Wenn ja, wie?

Eine gute Auflage habe ich bereits realisiert. Der Vorbesitzer hatte sich darüber auch schon Gedanken gemacht und hat den auf dem Foto zu sehendem Aluminiumblock angeschraubt. Ich habe lediglich die Bohrung am Ende von 10 auf 12 mm erweitert, eine kleine Bohrung mit M6 Gewinde für eine Fixierschraube hinzugefügt und kann dort nun eine der Führungen aus dem "Schärfsytem Koch" reinstecken und habe damit - wie bei Tormek - eine 12 mm Rundstange über der Scheibe. Diese Auflage hat zwar keine Rändelschraube und ist deshalb nicht so komfortabel einstellbar wie die von Tormek, aber sie ist hinreichend stabil und funktioniert (nach erfolgreicher Einstellung) genau so gut.

Ja, ich werde das Maschinchen behalten. Ob die Sandstein-Scheibe drauf bleibt oder nicht, ist allerdings noch nicht entschieden.
Was meinst du mit "pimpen"? Dieses Wort kenne ich nicht.

Gruß
Bernd



Bernd Grunwald
Beiträge: 491
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Re: Korund oder Quarz?

Beitrag von Bernd Grunwald »


Hallo Philipp,

ja, der Stein ist nicht sehr porös. Er ist ziemlich dicht und sieht in der Tat wie Sandstein aus. Deshalb hatte ich von Anfang an den Verdacht, dass es ein Sandstein sein könnte. Dein Hinweis auf die Dichte hat mir diesen Verdacht nun bestätigt. Es war ein wichtiger und nützlicher Test. Vielen Dank nochmal dafür.

Gruß
Bernd


Andreas Ranogajec
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Re: Korund oder Quarz?

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hallo Bernd,...
ich finde, was zählt ist das Schleifergebnis,....
Zudem ist Wasserschleifen eine totsichere Methode, um das Ausglühen der Schneide zu
verhindern.
Ich hab meinen Tormek Stein gegen den Originalen wieder ausgetauscht, um noch an dem Maschinchen
zu üben. Du könntest deinen Stein austauschen gegen einen Tormek, wenn du unzufrieden bist!
Mit "pimpen" ist genau das gemeint.
Momentan schleif ich die Fasen am Korundstein mit Wassertauchbad und schleife dann per Hand
auf Diamant, deshalb kann ich dir zum Verhalten deines Wassersteins wenig sagen.
Dazu müßte ich mich wieder einarbeiten.
Sei nicht so kritisch, die Menschheit hat tausende von Jahren auf Sandstein geschärft, wie gesagt,....etc...
Viel Spaß mit der Beckum,...im Netz gibts auch eine GA auf pdf...
https://manualmachine.com/elektrabeckum/175d/371169-user-manual-2/

LG A.


Bernd Grunwald
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Re: Korund oder Quarz? *MIT BILD*

Beitrag von Bernd Grunwald »


Hallo Andreas,

vielen Dank für den Link zur Bedienungsanleitung. Am Ende der Datei gibt es eine tabellarische Schleifscheiben-Einsatz-Empfehlung, die ich sehr hilfreich finde.
Der Vorbesitzer der Maschine hatte seine Freude an diversen Messern. Deshalb hat er sich wohl auch die Beckum mit der Natursteinscheibe gekauft.

Gruß
Bernd



Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
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Re: Yepp, fiel mir auch auf... *NM - Ohne Text*

Beitrag von Andreas Ranogajec »

Bernd Grunwald
Beiträge: 491
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Re: Doppelschleifer mit Nass-Scheibe (Elektra Beck

Beitrag von Bernd Grunwald »

[In Antwort auf #93201]
Nachdem die Frage 1 (Welche Scheibe ist das?) inzwischen hinreichend beantwortet ist (vielen Dank noch mal an alle, die sich hier eingebracht haben), sind die Fragen 2 und - für mich noch wichtiger - die Frage 3 noch offen.

Wer weiß, wie man eine Nass-Schleifscheibe (Sandstein) behandelt, damit sie weniger glatt wird und schneller schleift?

Gruß
Bernd



Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
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Re: Doppelschleifer mit Nass-Scheibe (Elektra Beck

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hallo,...
da gibts Schleifscheibenabrichter...das sind Diamant- oder Hartmetallträger mit einem Griff,
die an die Scheibe angedrückt werden. Durch gleichmäßige seitliche Hin-und Herbewegung
läßt sich die Scheibe gleichmäßig abrichten. Dazu nehm ich nen kleinen Winkel, mit dem ich dann
die Rechtwinkligkeit zur Scheibenseite nachkontrollieren kann.
Ich hab einen Abrichter mit Hartmetallrädchen, die sind eigentlich ausreichend.
Kannst ja mal googeln...
Gruß A.

Bernd Grunwald
Beiträge: 491
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Re: Doppelschleifer mit Nass-Scheibe (Elektra Beck

Beitrag von Bernd Grunwald »


Hallo Andreas,

diese Abrichter mit Hartmetallrädchen (bzw. Karosseriescheiben als Selbstbau-Sparversion) kenne ich für die schnellen Trockenscheiben. Das geht gut. Funktionieren die auch bei der langsamen Nass-Scheibe? Wenn ja, macht man das mit oder ohne Wasser? Hast du damit Erfahrung? Oder muss man hierfür möglicherweise einen groben Stein (Klinker?, Betonsteinpflaster?) oder sonst was anderes nehmen? Bevor ich mit sowas experimentiere und mir möglicherweise die schöne Sandsteinscheibe ramponiere, würde ich - wenn möglich - gerne mehr darüber erfahren.

Gruß
Bernd

Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Re: Doppelschleifer mit Nass-Scheibe (Elektra Beck

Beitrag von Andreas Ranogajec »


also,
ich hab meinen Schleifer schon ziemlich lange und hab den Stein nass abgerichtet; soviel ich mich noch
erinnern kann, ...trocken staubt das ungemein dolle...
Die Hartmetallabrichter sind gar nicht so teuer, denk ich. Ich hab den von einem Garten-, Haushalts,-
Landwirtschafts-, und Werkzeug ausstatter aus Westphalen :-)

A.


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