Bohrprobleme
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Bohrprobleme
Hallo allerseits,
ich werkele gerade an einigen Bücherregalen, die auf ausdrücklichen Wunsch hin mit Dübeln zusammengehalten werden sollen. Wie hier schon öfter berichtet, ist das eine Technik, die ich sonst nicht anwende. Gerade eben habe ich (zum ersten Mal seit Jahren) mit meiner Handbohrmaschine versucht, die entsprechenden Löcher zu bohren. Ich dachte, mich laust der Affe: 10-mm-Löcher in Esche (Stirnholz) zu bekommen, ist vollständig unmöglich. Beißender Rauch nach wenigen Sekunden, verkohltes Holz und zwei Millimeter Bohrtiefe nach einer guten Minute Herumprobierens haben mich davon abgebracht, es weiter zu versuchen. Ich war inzwischen mit 6-mm-Löchern "erfolgreich", mußte aber nach 40 Löchern meinen Keller verlassen, weil man vor lauter Rauch weder atmen noch sehen kann...
Ist das normal? Wohl kaum. Was mache ich falsch? Die Bohrmaschine lief auf Höchstgeschwindigkeit und hat 650 Watt Leistung. Mit wenig Druck wäre ich überhaupt nicht vorangekommen. Die Bohrer sind zwar Baumarktware, aber immerhin neu, sollten also nicht völlig stumpf (gewesen) sein. Wie überlebe ich die nächste Bohrsitzung?
Grüße vom ratlosen Dirk
Re: Bohrprobleme
Hallo Dirk,
die volle Drehzahl nehm ich bei sowas selten.
Ohne genaue Kenntniss aus der Ferne, war mein erster gedanke: Hört sich nach Linkslauf an oder die Bohrer sind verkehrt angeschliffen.
Grüße Frank
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Linkslauf
Genau! Hört sich nach Linkslauf an, hat sich auch so angefühlt (jetzt, wo du's sagst...). Ich hab's gerade kontrolliert: leider ist das nicht der Grund gewesen. Die Maschine dreht vorschriftsmäßig nach rechts...
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Re: Bohrprobleme
[In Antwort auf #83237]
Hallo Dirk,
Ohne sich die Bohrer genauer anzuschauen kann man da nicht viel sagen. Ein Bild der Bohrerspitze wäre super.
Es gibt inzwischen Bohrer in so schlechter Qualität daß man es kaum glauben mag, auch in Baumärkten und nicht nur bei zweifelhaften Internetanbietern.
Bohrer die krumm sind und eiern oder nicht richtig gehärtet und der Anschliff ist dann auch nicht unbedingt toll.
Mein erster Impuls wäre auch zuerst einmal die Drehrichtung zu kontrollieren, bei manchen Maschinen kann man die umschalten, ist vielleicht aus Versehen passiert.
Normal sollte man auch mit reduzierter Drehzahl da recht schnell vorwärts kommen, unabhängig davon ob der Bohrer allzu scharf ist oder nicht, die Qualität der Bohrung hängt aber schon davon ab.
Rauchen sollte es nicht, da sollte man gleich aufhören bzw. den Bohrer mal anlüften bevor der auch noch anläuft und weich wird.
Du hast aber nicht zufällig irgendwelche Universalbohrer mit Hartmetalleinsatz oder so etwas erwischt, die für Holz gar nicht geeignet sind?
Gruß Horst
Hallo Dirk,
Ohne sich die Bohrer genauer anzuschauen kann man da nicht viel sagen. Ein Bild der Bohrerspitze wäre super.
Es gibt inzwischen Bohrer in so schlechter Qualität daß man es kaum glauben mag, auch in Baumärkten und nicht nur bei zweifelhaften Internetanbietern.
Bohrer die krumm sind und eiern oder nicht richtig gehärtet und der Anschliff ist dann auch nicht unbedingt toll.
Mein erster Impuls wäre auch zuerst einmal die Drehrichtung zu kontrollieren, bei manchen Maschinen kann man die umschalten, ist vielleicht aus Versehen passiert.
Normal sollte man auch mit reduzierter Drehzahl da recht schnell vorwärts kommen, unabhängig davon ob der Bohrer allzu scharf ist oder nicht, die Qualität der Bohrung hängt aber schon davon ab.
Rauchen sollte es nicht, da sollte man gleich aufhören bzw. den Bohrer mal anlüften bevor der auch noch anläuft und weich wird.
Du hast aber nicht zufällig irgendwelche Universalbohrer mit Hartmetalleinsatz oder so etwas erwischt, die für Holz gar nicht geeignet sind?
Gruß Horst
Re: Bohrprobleme
Hallo Dirk,
mal ganz weit hergeholt, könnte auch ein Bohrer für linkslauf sein. Das halt ich aber für so gut wie ausgeschlossen für Baumarktsortimente.
Ich vermute der Bohrer ist falsch angeschliffen. (Wenn der Bohrer im falschen Winkel (zur längsachse) in die Schärfmaschine gespannt wird, kann auch ein "negativer" Freiwinkel entstehen.)
Wenn du den Bohrer von der Seite anschaust soll die Fläche hinter der Schneide nach links unten abfallen (rechtsschneidender Bohrer).
Hab da noch ein Bild gefunden, dort wird was ich umständlich versucht hab zu beschreiben, Hauptfreifläche genannt.
http://www.cobocards.com/pool/de/card/2751869/online-karteikarten-wie-ist-ein-spiralbohrer-aufgebaut-/
Gruß Frank
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Re: Bohrprobleme
Guuden,
Esche ist das empfindlichste Holz in Bezug auf kokeln bei Hitze,
bei der Hirnholzbearbeitung noch einmal extra.
Scharfes Werkzeug, beim Bohren mit Spiralbohrern
unbedingt den Typ DIN 338 W verwenden.
Beim Bohren Holz ohnehin die richtige Sorte.
Dabei immer wieder den Bohrer lupfen, so dass die Spanräume frei werden.
Gut Holz! J.
Re: Bohrprobleme
[In Antwort auf #83237]
Hallo Dirk,
das erinnert mich an einen Kollegen, Pumpenschlosser, knapp 2 m groß, der hat mit einer Fein HKS mit 75mm Schnitttiefe und einem verkehrt herum aufgesetzten Sägeblatt,
mehrere Sägeschnitte in 30mm starkes Buche-MPX geschafft, in der Halle war eine unvorstellbare Mischung aus Kokelgas und wenig Luft, und der Schweiß ronn ihm runter:-)
Ansonsten kann ich nur die Bohrer vom Hausherrn empfehlen, Famag Typ : 1594 und es gibt keine Probleme mehr beim Bohren von Holz.
Gruß Dietrich
Hallo Dirk,
das erinnert mich an einen Kollegen, Pumpenschlosser, knapp 2 m groß, der hat mit einer Fein HKS mit 75mm Schnitttiefe und einem verkehrt herum aufgesetzten Sägeblatt,
mehrere Sägeschnitte in 30mm starkes Buche-MPX geschafft, in der Halle war eine unvorstellbare Mischung aus Kokelgas und wenig Luft, und der Schweiß ronn ihm runter:-)
Ansonsten kann ich nur die Bohrer vom Hausherrn empfehlen, Famag Typ : 1594 und es gibt keine Probleme mehr beim Bohren von Holz.
Gruß Dietrich
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Re: Bohrprobleme
Guuden.
die Famagbohrer sind im Prinzip nichts anderes als die Din 338,
nur teurer und mit einer empfindlichen und kaum selber nachschleifbarer Spitze.
Wichtig ist der flache Wendel, der zu einem kleinen Keilwinkel und einem großen Spanwinkel mit guter
Späneabfuhr führt.
Gut Holz! J.
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Re: Bohrprobleme
Hallo Dietrich,
die Famag HSS-G sind fantastisch, für mich aber nur in der stationären Bohrmaschine. Beim freihändigen Bohren passierte es mir mehr als einmal, dass die aggressiv geschärften Bohrer außer Kontrolle gerieten und die Bohrung verhunzt war.
Klaus
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Bohrspitzenfotos / Ständerbohrmaschine? *MIT BILD*
[In Antwort auf #83237]
Vielen Dank für eure kompetenten Bemerkungen!
Horst: Krumm sind die Bohrer immerhin nicht. Den Bohrer "anlüften" muß ich sowieso unentwegt, aber nach etwa zwei Sekunden fängt der Rauch trotzdem wieder an.
Frank: Wenn ich das recht beurteile, sieht meine Bohrspitze ziemlich anders aus als die vom Schema deines Links:
Justus: Wie gut, daß die Holzsorte mein Disaster wenigstens zum Teil erklärt. Von DIN-Normen steht auf den Verpackungen meiner Bohrer natürlich nichts:
Und flach sieht mir die Wendel meiner Holzbohrer auch nicht gerade aus...
Also gut. Wenn euer Verdikt dahingehend lautet, daß ich mir besser neue Bohrer kaufe, mache ich das, und gut is'. A propos: muß ich bein Kauf aufpassen, daß die neuen Bohrer sich auch für eine bald einzuweihende Ständerbohrmaschine eignen?
Danke an alle und Grüße von Dirk
Vielen Dank für eure kompetenten Bemerkungen!
Horst: Krumm sind die Bohrer immerhin nicht. Den Bohrer "anlüften" muß ich sowieso unentwegt, aber nach etwa zwei Sekunden fängt der Rauch trotzdem wieder an.
Frank: Wenn ich das recht beurteile, sieht meine Bohrspitze ziemlich anders aus als die vom Schema deines Links:
Justus: Wie gut, daß die Holzsorte mein Disaster wenigstens zum Teil erklärt. Von DIN-Normen steht auf den Verpackungen meiner Bohrer natürlich nichts:
Und flach sieht mir die Wendel meiner Holzbohrer auch nicht gerade aus...
Also gut. Wenn euer Verdikt dahingehend lautet, daß ich mir besser neue Bohrer kaufe, mache ich das, und gut is'. A propos: muß ich bein Kauf aufpassen, daß die neuen Bohrer sich auch für eine bald einzuweihende Ständerbohrmaschine eignen?
Danke an alle und Grüße von Dirk