meine zweite Säge

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Pedder
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meine zweite Säge

Beitrag von Pedder »

Diesen Beitrag habe ich vor ungefähr 17 Jahren hier eingestellt. Ich habe ihn neulich gesucht, einen Schreibfehler gefunden, den (ich kann das als Moderator) geändert und dann waren die Bilderlinks zerschossen. also habe ich jetzt die Beiträge vom alten serverruntergeladen und noch einmal hochgeladen. Also nicht böse sein.


Beim letzten Dingsbums hatte ich etwas Pech und bekam eine Säge, deren Rückseite von Rost total zerfressen war. Also musste ein neues Blatt her. Ich habe mir eine relativ lange Ziehklinge, 190 mm * 80 mm besorgt und erstmal die blaue Farbe (Was ist das?) runter geschliffen.
Bild 1 ziehklinge.jpg
Bild 1 ziehklinge.jpg (60.42 KiB) 3873 mal betrachtet
Und weil der geschlossene Griff zu so einer winzigen Säge nicht passte und weil Marc sehen wollte, wie ich Griffe mache, habe ich einen offenen Griff für meine relativ große Hand entworfen:
Bild 2 Muster.jpg
Bild 2 Muster.jpg (40.9 KiB) 3873 mal betrachtet
Den Entwurf erst auf die eine Seite geklebt, passende Löcher zur Orientierung durchgebohrt und dann den Entwurf auf die andere Seite geklebt:
bild 3 Bohren.jpg
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Erste Arbeiten am oberen Ende mit Rückensäge und Stechbeitel.
Bild 4 Aussägen.jpg
Bild 4 Aussägen.jpg (63.36 KiB) 3873 mal betrachtet
Weil ich immer noch keine anständige Laubsäge habe, habe ich es erst mal mit der unanständigen probiert. Geht nicht gut.
Bild 5 mehr aussägen.jpg
Bild 5 mehr aussägen.jpg (67.3 KiB) 3873 mal betrachtet
Nach 10mal richtig fest einspannen waren dann die Muttern der Laubsäge rund und ich musste mit ganz normalen Werkzeugen weitermachen. Ich habe dann ganz viele enge Schnitte mit einer Rückensäge geschnitten, immer gerade soweit, dass das Papier auf beiden Seiten nicht angekratzt wurde. (Gibt es leider kein Foto von.) So habe ich auch auf der Innenseite weitergemacht. Und weil ich dachte ich müsste schon durch sein, habe ich mal das Stecheisen eingesetzt. �#)!§(*%+&�
bild 6 bruch.jpg
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Also Pause!
Bild 7 Eingespannt.jpg
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Nächster Werkstatttag: Wieder mit der Rückensäge alles aus der Innenseite �rausgeholt�.
Bild 8 Raspeln.jpg
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Weiter mit der billigen Raspel: Nicht schön, aber notfalls geht�s, besser wäre bestimmt die Ariou (träum)
Bild 9 feiner raspeln.jpg
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Da jetzt die Rundungen dran sind, kommt das Papier mit der Ziehklinge (Nein, nicht dem späteren Blatt) runter.
Bild 10 papier abziehen.jpg
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Der Rohling:
Bild 11 Zwischenstand.jpg
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Weiter mit Schnitz- und Stechbeiteln, meine Raspel war hierfür nicht mehr gut:
Bild 12 Schnitzen.jpg
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Dann das eigentlich Informative an diesem Thread: Meine Schleifhalterung: Eine sehr starke Schraubzwinge in die Vorderzange eingespannt.
Bild 13 Schleifen.jpg
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Schleifmittel: Dass sind bei mir Streifen von Bandschleifer-Bändern, extrem reißfest und lang. Schleifleinen geht bestimmt auch. Ich beginne mit ziemlich groben Blättern, 40er oder 60er und gehe rauf bis 400er. Hier bin ich schon bei relativ feinem Papier (die Chronologie stimmt an dieser Stelle nicht ganz mit der Bildabfolge überein!)
Bild 14 mehr schleifen.jpg
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Für die Innenseite des Griffes habe ich die Vorderzange pur benutzt
Bild 15 Mehr schleifen.jpg
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Zwischendurch mal anhalten:
Bild 16 zwischenstand.jpg
Bild 16 zwischenstand.jpg (55.21 KiB) 3873 mal betrachtet
Dann die Schlitze für das Blatt und den Zapfen, leider keine Foto von der Herstellung. Den Schlitz für das Blatt säge ich mit einer möglichst dünnen Säge mit wenig Schränkung. (Was bei 4,5 cm Schnitttiefe kein Vergnügen für das Blatt ist.) Dann den Schlitz für den Rücken ausmessen, anzeichnen, vorsägen und ausstemmen. Zwischenergebnis:
Bild 17 Schlitze.jpg
Bild 17 Schlitze.jpg (61 KiB) 3873 mal betrachtet
Löcher für die Schrauben anzeichnen:
Bild 18 Löcher anzeichnen.jpg
Bild 18 Löcher anzeichnen.jpg (71.69 KiB) 3873 mal betrachtet
Schraublöcher bohren
Vorderseite mit 14mm (Außendurchmesser Schraube) soeben ankratzen. Ich leg immer erstmal den Rückwärtsgang ein. Dann im Zentrum mit 4er Bohrer durchbohren um das Zentrum auf die Gegenseite zu übertragen. Da dann mit 14er ebenfalls anritzen, mit 6er und 8er die Löcher auf die Stärke der jeweiligen Schraubeseite anpassen.
Bild 18 Löcher anzeichnen.jpg
Bild 18 Löcher anzeichnen.jpg (71.69 KiB) 3873 mal betrachtet
Ausprobieren, sitzt (puh!)
Bild 20 Heirat.jpg
Bild 20 Heirat.jpg (70.68 KiB) 3873 mal betrachtet
Das Sägeblatt bekommt noch Zähne (14-17tpi; wie Ihr sehen könnt, besteht da noch Potential im Hinblick auf die Genauigkeit.)
Bild 21 mit zähnen.jpg
Bild 21 mit zähnen.jpg (68.79 KiB) 3873 mal betrachtet
und von der anderen Seite:
Bild 22 andere perspektive.jpg
Bild 22 andere perspektive.jpg (51.02 KiB) 3873 mal betrachtet
Zwar noch ohne den allerletzten Schliff (Dieses Papier muss noch aus der Bruchstelle raus, (§�)!§(*%+&� ) und ohne Öl, aber:
Bild 23 ganze Säge.jpg
Bild 23 ganze Säge.jpg (65.43 KiB) 3873 mal betrachtet
Vorn erkennt man noch ganz gut, wie zerfressen die Gute war.
Und so sägt sie. Nach dem Schnitt ganz rechts habe ich das Feintuning (Abschleifen der Seite, zu der die Säge zieht mit dem Schleifstein) abgebrochen. Für mich reicht das.
Bild 24 Testsägen.jpg
Bild 24 Testsägen.jpg (61.94 KiB) 3873 mal betrachtet
Arbeitszeit: bestimmt 6-8 Stunden. Kosten: bestimmt 25 EUR. Spaß: mindestens 16 Millionen Scoville-Einheiten ;o)
Gruß Pedder
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Bild 19 Löcherbohren.jpg
Bild 19 Löcherbohren.jpg (65.08 KiB) 3873 mal betrachtet
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Thomas.M
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Re: meine zweite Säge

Beitrag von Thomas.M »

Hallo Pedder,

vielen Dank für diesen Beitrag. Da ich viel später erst zum Holz und diesem Forum gekommen bin, kannte ich den Beitrag noch gar nicht.
Es freut mich, zu sehen - und das meine ich nicht aus Schadenfreude oder Gehässigkeit - dass es bei dir ähnlich einfach und mit vergleichbaren Schwierigkeiten angefangen hat, wie ich es erlebt habe. Offenbar hast du dich seit dem deutlich weiterentwickelt.

Viele Grüße
Thomas
Pedder
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Re: meine zweite Säge

Beitrag von Pedder »

Hallo Thomas,
dass es bei dir ähnlich einfach und mit vergleichbaren Schwierigkeiten angefangen hat
das ist der Grund, warum ich diesen Beitrag reanimiert habe.

Die Säge habe ich noch, ich habe die Bezahnung aber vor ein paar Jahren noch mal neu gemacht,

Liebe Grüße
Pedder
MarkusB
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Re: meine zweite Säge

Beitrag von MarkusB »

Hallo Pedder,

ich kannte den Bericht auch noch nicht, Erstelldatum war aber auch lange vor meinem Forumseintritt.
Nur 6-8 h? Das ist schnell.
Mir kommt die Säge etwas zu kurz vor.
Wie stark ist denn das Blatt?

Machst du heute etwas ganz anders als damals?

Viele Grüße

Markus
Pedder
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Re: meine zweite Säge

Beitrag von Pedder »

Hallo Markus,

ich habe die Säge noch, würde die so aber nicht mehr bauen.
Und ich brauche heute deutlich länger für eine Säge.
Ich finde sie dann aber auch etwas hübscher.

Anders? Fast alles. Klaus und ich haben das mal aufgeschrieben.
https://two-lawyers-toolworks.blogspot. ... -sich.html
Da hat Klaus noch die Griffe gemacht. Das sieht bei mir etwas anders aus,
aber nichts dramatisch anderes.

liebe Grüße
Pedder
Wolfgang Jordan
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Re: meine zweite Säge

Beitrag von Wolfgang Jordan »

Hallo Pedder,

hast du gesehen, dass jemand auf diesem Auktionsdingsbums versucht, eine Säge von euch zu verkaufen für 1200 Pfund? Ist schon ein edles Teil und "best handsaw in the world". Jetzt weiß ich meine erst richtig zu schätzen;-) Die ist aber auch gut!

Gruß, Wolfgang
Pedder
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Re: meine zweite Säge

Beitrag von Pedder »

Hallo Wolfgang,

es gibt derzeit einige solche versuche. Sehr ambitioniert. Aber er hat mit 1700 pfund oder so angefangen. Mals sehen, wo das endet.

Liebe Grüße
Pedder
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