Hallo,
vor einer Weile hatte ich mal ein paar Paletten eingesammelt. Nun wollte ich aus Stücken davon Brettchen herstellen, die mal ein kleines Schränkchen o. Ä. werden sollen.
Also die Stücke der Palette auf je etwa 350 x 70 x 14 mm zurechtgehobelt und je drei davon längs verleimt. Da ich wie alle Holzwerker immer zu wenige Zwingen habe, gingen mir schon nach der ersten Verleimung die passenden Zwingen aus. Deshalb habe ich bei drei der vier Brettchen mit angeriebenen Verbindungen gearbeitet. Dabei besonders genau gefügt (im Zweifelsfall leichte Hohlfuge), Leim angegeben und die Teile von der Mitte her fest aneinander gerieben und langsam in eine parallele Richtung geschwenkt, so dass die Teile sich sozusagen aneinander festsaugen (ich weiß nicht, ob das von der Physik her richtig ist, aber die Verbindung fühlt sich jedenfalls sehr steif an, wenn man am Ende die kompletten Flächen reibt).
Weil ich ungeduldig bin, habe ich je eine Leimfuge der vier Brettchen angerieben und dann direkt reihum die zweite. Das Ergebnis ist sehr ordentlich geworden, finde ich:
Die Qualität der Verbindung der angeriebenen Fugen steht den zusammengepressten in nichts nach; die Fugen sind praktisch unsichtbar. Lediglich an zwei Stellen hatte ich einen kleinen Höhenversatz, da hätte ich wohl noch besser aufpassen müssen, bevor ich die Teile zum Trocknen weggestellt habe.
Aus meiner Sicht hat das sehr gut geklappt. Bei solchen Längsverbindungen werde ich das in Zukunft öfter machen.
Schönen Abend
Christoph
Erfahrungsbericht: angeriebene Verbindung
-
- Beiträge: 89
- Registriert: Fr 12. Aug 2022, 11:22
Re: Erfahrungsbericht: angeriebene Verbindung
Hallo Christoph,
Die Verbindung sieht sehr sauber aus!
Habe ich das richtig verstanden: Du schiebst die Bretter an der Leimfuge hin und her, bis der Leim anfängt zu ziehen?
Grüße, Christof.
Die Verbindung sieht sehr sauber aus!
Habe ich das richtig verstanden: Du schiebst die Bretter an der Leimfuge hin und her, bis der Leim anfängt zu ziehen?
Grüße, Christof.
Re: Erfahrungsbericht: angeriebene Verbindung
Hallo Christof,
man muss das nicht halten, bis der Leim anzieht. Der Effekt ist ähnlich, wie wenn man zwei Glasscheiben mit einem Tropfen Wasser dazwischen hätte. Man verrreibt also den Leim zu einer sehr dünnen Schicht und dadurch hält das Ganze von alleine.
Viele Grüße
Christoph
man muss das nicht halten, bis der Leim anzieht. Der Effekt ist ähnlich, wie wenn man zwei Glasscheiben mit einem Tropfen Wasser dazwischen hätte. Man verrreibt also den Leim zu einer sehr dünnen Schicht und dadurch hält das Ganze von alleine.
Viele Grüße
Christoph
Re: Erfahrungsbericht: angeriebene Verbindung
Hallo,
das habe ich auch schon öfters gemacht. Gerade bei sehr dünnen Brettchen ist das mit den Zwingen dann doch oft sehr fummelig, diese so anzubringen, dass sie das Werkstück (also die Leimfuge) nicht verziehen.
Ich kann Christoph da nur zustimmen. Klappt super und die Leimfuge hält!
Habe es bislang aber nur mit Weißleim so gemacht. Knochenleim oder Fischleim habe ich noch nicht ausprobiert.
Gruß
Georg
das habe ich auch schon öfters gemacht. Gerade bei sehr dünnen Brettchen ist das mit den Zwingen dann doch oft sehr fummelig, diese so anzubringen, dass sie das Werkstück (also die Leimfuge) nicht verziehen.
Ich kann Christoph da nur zustimmen. Klappt super und die Leimfuge hält!
Habe es bislang aber nur mit Weißleim so gemacht. Knochenleim oder Fischleim habe ich noch nicht ausprobiert.
Gruß
Georg
Re: Erfahrungsbericht: angeriebene Verbindung
(heißer) Haut- und Knochenleim eignet sich dafür gut; nicht nur zum Verleimen von Platten, auch um z.B. Stücke bei einer Restauration anzusetzen.
Gruß, David
Gruß, David
-
- Beiträge: 1268
- Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21
- Wohnort: Bad Laer / Remsede
- Kontaktdaten:
Re: Erfahrungsbericht: angeriebene Verbindung
Hallo Christof,
das ist ja eine interessante Technik.
Grundvoraussetzung ist wahrscheinlich, dass die Leimflächen auch wirklich flächig aufeinander liegen.
Verwendet man diese Technik nur bei Längsverleimung?
Oder anders gefragt: Wo bzw. in welchen Fällen bietet sich diese Technik an?
Wenn ich eine große Tischplatte verleimen will doch bestimmt nicht, oder?
Viele Grüße
Markus
das ist ja eine interessante Technik.
Grundvoraussetzung ist wahrscheinlich, dass die Leimflächen auch wirklich flächig aufeinander liegen.
Verwendet man diese Technik nur bei Längsverleimung?
Oder anders gefragt: Wo bzw. in welchen Fällen bietet sich diese Technik an?
Wenn ich eine große Tischplatte verleimen will doch bestimmt nicht, oder?
Viele Grüße
Markus
Instagram: https://www.instagram.com/holz_schrat
Re: Erfahrungsbericht: angeriebene Verbindung
Hallo Markus,
ich denke, das funktioniert hauptsächlich bei kleineren Werkstücken und nur bei Verbindungen, wo man eine relativ große Leimfläche hat und kein Hirnholz beteiligt ist. Ein Freund, der gelernter Geigenbauer ist, hat mir mal berichtet, dass manche Geigenbauer z. B. Decken und Böden von Geigen so fügen, in dem Fall mit Knochenleim.
Viele Grüße
Christoph
ich denke, das funktioniert hauptsächlich bei kleineren Werkstücken und nur bei Verbindungen, wo man eine relativ große Leimfläche hat und kein Hirnholz beteiligt ist. Ein Freund, der gelernter Geigenbauer ist, hat mir mal berichtet, dass manche Geigenbauer z. B. Decken und Böden von Geigen so fügen, in dem Fall mit Knochenleim.
Viele Grüße
Christoph