Schellack auf englischen Werkzeugen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Jens Gartmann
Beiträge: 105
Registriert: Fr 18. Mai 2018, 22:04

Schellack auf englischen Werkzeugen

Beitrag von Jens Gartmann »

Hallo in die Runde,

hat jemand eine Information über den Schellack der oft auf alten englischen Werkzeugen vorhanden ist oder was man dazu verwenden sollte um diese Art des Überzugs wieder herzustellen?

Leinöl kommt nicht in Frage da dieses das Holz stark nachdunkeln lässt.

Grüße Jens
Es gibt nix gutes außer man tut es,
die anderen wollen meist nur Geld für's nix tun.
Daniel Baum / DaBa
Beiträge: 231
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Schellack auf englischen Werkzeugen

Beitrag von Daniel Baum / DaBa »

Gelöscht / Frage falsch verstanden
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Uwe.Adler
Beiträge: 1313
Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Re: Schellack auf englischen Werkzeugen

Beitrag von Uwe.Adler »

Hallo Jens,

mit dem zweiten Hinweis zu Leinöl würde ich zur Vermeidung von intensiveren Farbveränderung des Holzes Schellack entwachst super blond verwenden. Da Schellack ein Naturprodukt ist, gehe ich von einer Streuung der Farbintensität der alten Rezepturen je nach Verarbeitung und Herkunft aus. Daher wird jeder Hersteller seine eigenen Bandbreiten in den Parameter zugrunde gelegt haben.
Herzliche Grüße

Uwe
flüsterholz
Beiträge: 89
Registriert: Mi 26. Okt 2022, 21:59

Re: Schellack auf englischen Werkzeugen

Beitrag von flüsterholz »

Hallo Jens
Bist Du Dir sicher, dass auf Werkzeuggriffen Schellack verwendet wurde? Ich weiß es zwar nicht, kann es mir aber nicht so recht vorstellen. Für den täglichen Gebrauch, auch durch den Handschweiß, finde ich Schellack nicht so geeignet. Auch die lange Trocknungszeit, bis er richtig hart und widerstandsfähig wird, sprechen meiner Meinung dagegen.
Falls doch, evtl. wurde er nur mit Pinsel aufgetragen? Als Politur wäre es in der Herstellung doch sehr aufwendig. Hast Du vielleicht Quellen dazu?
Könnte mir eher vorstellen, dass ein Öllack, Harzfirnis o.ä. aufgetragen wurde.

Gruß Michael
David
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Registriert: Di 22. Jun 2021, 11:31
Wohnort: Rhein-Sieg

Re: Schellack auf englischen Werkzeugen

Beitrag von David »

Ich hatte bisher keine Probleme mit Schellack auf Werkzeuggriffen. Axt oder Hacke würde ich das jetzt vielleicht nicht wählen, aber Beitel und Hobel, sehe ich kein Problem. Bei Bedarf ist eine neue Schicht schnell aufgetragen und schnell gebrauchsbereit.

Gruß, David
flüsterholz
Beiträge: 89
Registriert: Mi 26. Okt 2022, 21:59

Re: Schellack auf englischen Werkzeugen

Beitrag von flüsterholz »

Hallo David
Das ist sicherlich ein Vorteil von Schellack, wie auch Öl. Man kann, wenn mit Pinsel aufgetragen, schnell und einfach die Oberfläche erneuern. Kann mir nur nicht so recht vorstellen, dass es auch von Seiten der Hersteller schon so gemacht wurde. Da hätte ich eher eine widerstandsfähigere Oberfläche als Werksauftrag vermutet. Aber vielleicht ist das auch nur die heutige Erwartungshaltung und wurde damals anders gesehen.
Gruß Michael
MaxS
Beiträge: 1587
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Schellack auf englischen Werkzeugen

Beitrag von MaxS »

Hallo Jens,

der gebleichte Schellack (Dreiring) tönt sehr sehr wenig; Kremer Pigmente hat den z.B. im Sortiment: https://www.kremer-pigmente.com/de/shop ... iring.html

Schellack kenne ich auch als Überzug auf Schraubzwingengriffen (in dem Fall sogar nur der wachshaltige Rest vom Sedimentieren), dort funktioniert das problemlos. Natürlich ist es so nicht ab Werk, sondern eine recht schnelle und gute Variante, wenn man gebrauchte Zwingen aufarbeitet. Der Auftrag ist unkritisch - wenn man eh einen Ballen hat, kann man auch damit arbeiten. Die ersten Schichten würde ich allerdings eher reichlich auftragen, also per Pinsel, Lappen, Schwämmchen.
Erstaunlich finde ich die Widerstandsfähigkeit des Überzugs - vor kurzem hatte ich (leider) den Vergleich zu den klassisch ab Werk lackieren Griffen nach mehreren Regenschauern. Von letzteren sind einige gerade ein den letzten Zügen der Überarbeitung, weil der Lack großteils abgesplittert ist. Mich hat das Ergebnis dieses unfreiwilligen Vergleichstests doch überrascht.

Grüße
Max
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Jens Gartmann
Beiträge: 105
Registriert: Fr 18. Mai 2018, 22:04

Re: Schellack auf englischen Werkzeugen

Beitrag von Jens Gartmann »

Hallo zusammen,

Danke für eure Hinweise.
Da eine Antwort zuerst nicht kam (da war ich wieder etwas ungeduldig) habe ich mir im Baumarkt Schellack von Bondex geholt und damit Versuche gefahren.
Dieser Schellack wird mit Pinsel aufgetragen und es hat funktioniert.
Bei einem Händler für Möbelrestaurationsbedarf habe ich auch nachgefragt.
Dort wurde mir Lemon empfohlen. Die Lieferung steht noch aus.
Aber ich kann sagen das ein einmaliger Überzug mit hellem Schellack dem entspricht was auf alten englischen Werkzeugen verwendet wurde.
In einem älteren Beitrag von mir https://woodworking.de/viewtopic.php?t=14744 ist schön zu sehen wie der Hobel vor der Reinigung ausgesehen hat.
Der leichte Glanz ist vom Schellack.
Die Haptik leidet auch nicht bei der Verwendung von Schellack.
Mit Leinöl habe ich keine gute Erfahrung bei sehr alten Hobeln (älter als 90 Jahre) gehabt der wurde nur sehr dunkel.
Leinöl auch gebleicht würde ich momentan nur bei neuem Holz empfehlen.

Danke für eure Tipps und Anregungen.

Happy werkeln und schönes Wochenende

Viele Grüße Jens
Es gibt nix gutes außer man tut es,
die anderen wollen meist nur Geld für's nix tun.
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