Upgrade für meine Bandsäge Scheppach Basato 4

[flüsterholz]

Hallo Johannes
Danke für deine Rückmeldung. Bei Scheppach gibt es nur die komplette Führung als Ersatzteil. Und leider nicht lieferbar. Bei der von Bernd vorgestellten Führung besteht auch noch die Möglichkeit, dass hintere Kugellager durch eines mit Schlitz, für die Führung sehr schmaler Bänder auszutauschen. Da ich für die Enkelkinder gerne Holzspielzeuge im Stil von Ostheimer machen wollte, wäre diese Führung perfekt. Und man bekommt sie auch noch.
Gruß Michael

[Thomas Kaes]

Mir ist es bis heute ein Rätsel, warum in eigentlich brauchbaren Maschinen verbreitet abenteuerlich schlechte Führungen verbaut werden. Ich hatte das Glück, vor vielen Jahren hier eine kaum gebrauchte APAII zu bekommen, die dann meine kurz vor dem Verkauf stehende Bandsäge doch noch benutzbar gemacht hat ... In meinem Fall waren die Führungen die GL456, die sich seitlich auch gerne gelockert haben. Ich verstehe nicht, warum man so etwas überhaupt verbaut, wenn es seit Jahrzehnten bewährte und nur ein wenig teurere Alternativen gibt.
Max

Preisniveau Scheppach : GL 456 : APA 2 ca. 1:4:8 für den Hersteller.
Wo soll das bitte bei dem Zielpreis Scheppach (o.ä.) als Hobbymaschine vom Kalkulator untergebracht werden?
An den guten Führungen hängt auch eine (teure) Profimaschine dran.
Und da die meisten im Hobby eine Neumaschine mit Etar X anschaffen (gebrauch hat ja keine Garantie/Gewährleitung)
schlägt diese Diskussion hier im Jahrestakt wider auf.

Und im übrigen: Scheppach / EB etc. kommen ja aus D,
dann kann man diese deutsche Ingenieurskunst auch ruhigen Gewissens gebraucht kaufen ...

[Bernd Grunwald]

Hallo Michael,

um deine Frage zu beantworten: ja, ich bin nach wie vor sehr zufrieden mit der Umrüstung meiner Bandsäge. So gerade, wie es nach der Umrüstung läuft, lief das Sägeband vorher noch nie.

Die Original Rückenrolle von Scheppach ist leider keine Rückenrolle, sondern ein ziemlich kleines Rädchen, das nicht auf seiner Lauffläche (wie bei einem Auto), sondern seitlich belastet wird, was sich sehr ungünstig auf die Befestigung auswirkt. Das alles ist so filigran gestaltet, dass es über kurz oder lang zu einer erheblichen Schrägstellung des Rädchens kommt. Das ist auf dem zweiten Foto in diesem Thread sehr gut zu sehen.

Selbstverständlich kann man dieses Rädchen etc. als Ersatzteil beziehen - das habe ich auch schon hinter mir, das hilft auch eine Weile - aber dann ...

Gruß
Bernd

[flüsterholz]

Hallo Bernd
Dann vielen Dank. Ich hatte die Maschine gebraucht gekauft und es war auch das hintere Rad, das von Anfang an Probleme machte. Da war wohl mal zuviel Druck (Vorschub) drauf. Als Ersatzteil habe ich es bei Scheppach nicht gefunden. Aber gut, ich werde die Führung dann komplett austauschen.
Da kein Handbuch dabei war, kannst du mir vielleicht noch sagen, wie die Spannung des Keilriemens am besten einzustellen ist? Gibt es dabei irgendwelche Kriterien, die zu beachten sind?
Gruß Michael

[Bernd Grunwald]

Hallo Michael,

zum Keilriemen kann ich aus der Ferne leider nichts sagen. Bin zur Zeit ca. 600 km von zuhause weg. Kann mich aber drum kümmern, wenn ich wieder zurück bin.

Gruß
Bernd

[zahnfee]

Hallo,
ich hatte ja auch vor geraumer Zeit einmal meine China-Bandsäge mit APA-Führungen ausgestattet.
Der Preis der Führung hat die Säge um 35% "wertvoller" gemacht.
Daran sieht man,daß es für die meisten Hobby-Anwender normalerweise finanziell nicht sinnnvoll sein wird.
Ich hatte damals die Führungen für schlechte Sägeergebnisse verantwortlich gemacht; inzwischen denke ich eher, daß es die Bandqualität und die zu geringe Bandspannung war. Nachdem ich ein Gerät zum Messen der Bandspannung gebaut hatte, war mir erst mal klar wie stramm das sein muß...
Kann also sein, daß ich mir die 35% hätte sparen können - andererseits verrichten die APAs jetzt seit Jahren klaglos ihren Dienst.

Zur Technik - ich hatte vorher ebenfalls so eine Kugellageranordnung und die Rückseite des Bandes lief gegen die Aussenfläche des Kugellagers.

Die APA arbeiten völlig anders und ich hab mich damals gefragt was dahinter stecken könnte.

Ich habe dazu folgende Theorie:
- Kugellager sind gehärtet und dürften das Band auf Dauer kaltverformen - speziell die Rückseite
- die APA Führungen sind große relativ weiche Scheiben aus Grauguß, der vermutlich durch die Anordnung gleichmäßig abgenutzt wird und außerdem "Schmiereigenschaften" hat.

Von daher ist die Scheppach Idee nicht schlecht, jedoch vermutlich konstruktiv schlecht (billig) gelöst.
Kugellager dürften für die Hobbyanwendung mit wenigen Betriebsstunden aber ebenfalls ausreichen.

Was die Keilriemenspannung angeht, stellt man das am besten so ein, daß der Motor beim Start nicht durchrutscht, andererseits die Lager aber auch nicht extrem belastet werden. Sollte unkritisch sein und spätestens, wenn das Band beim Sägen anfängt langsamer zu werden, weiß man , daß man noch mehr Spannung braucht.

[Bernd Grunwald]

Hallo Zahnfee,

das ist auch meine Meinung: die Scheppach-Idee ist nicht schlecht, weil sie vom Prinzip her einer APA-Führung ähnlich ist, aber sie ist konstruktiv viel zu schlecht (billig) gelöst.

Eine APA-Führung an meiner Bandsäge wäre Klasse. Sie war mir aber viel zu teuer, denn sie hätte mich fast die Hälfte der Anschaffungskosten der kompletten Bandsäge gekostet, was aus meiner Sicht "zu viel des Guten" für diese Maschine gewesen wäre. Die gewählte Kugellagerführung ist deshalb meiner Meinung nach für diesen Maschinentyp ideal.

Bevor sich die Rückseite des Sägebandes an der Rückenrolle allerdings signifikant kaltverformt, wird es eh ausgetauscht, weil es dann schon längst (infolge der vielen Sägeband-Umläufe) entsprechende Ermüdungs-Risse im Zahngrund zeigt, die das Band über kurz oder lang ohnehin komplett reissen lassen würden. Diese Art der "Ermüdung" eines Sägebandes ist (abgesehen von stumpfen Zähnen, die sich aber nachschärfen lassen) in der Regel der Hauptgrund, weshalb ein Sägeband ausgetauscht werden muss. Sie tritt umso schneller ein je dicker das Band und je kleiner der Rollendurchmesser ist. Sie ist jedoch nicht von der Art der Sägebandführung abhängig.

Danke für deine gute und praktische Erklärung zur Keilriemenspannung.

Gruß
Bernd

[zahnfee]

ja, das mit dem Austausch des Bandes vor dem Eintreten der Kaltverformung dürfte zutreffen.
Hängt allerdings auch etwas vom Druck ab, den man ausübt.
Ich säge viel Metall, da muß ich schon recht stark drücken und die Rückenrolle dreht permanent mit.

Mir ist noch nie ein Band wegen dieser Ermüdung gerissen, vorher waren die alle stumpf.
Nachschärfen ist bei meinen Bändern problematisch, da sie härter sind als eine Feile und mit dem Dremel kriegt man das nicht gut hin.

Noch ein anderer Punkt, der für die APA Lösung spricht: die Kontaktfläche zwischen Rolle und Band ist ein Vielfaches der Kugellager-Lösung.
Das gilt auch für die seitliche Führung.
Ich könnte mir vorstellen, daß die Führung dadurch insgesamt stabiler ist.

[flüsterholz]

Danke erstmal für die Rückmeldungen. APA Führungen wären mir definitiv zu teuer. Auch im Verhältnis zum Kaufpreis der Säge. Kugellager sind, denke ich, für mich die beste Alternative. Im Augenblick funktionieren die Originalführungen auch noch.
Was mich speziell zur Keilriemenspannung noch interessiert. Sollte man den Keilriemen nach Beendigung der Arbeit auch wieder entspannen, wie die Sägeblattspannung? Oder kann man den Keilriemen gespannt lassen? Vom Verkäufer hatte ich nur die Mitteilung bekommen, dass man die Keilriemenspannung dem Werkstück anpassen sollte. Je größer der zu sägende Querschnitt, um so größer die Spannung. Die Bandsäge, an der ich bisher gearbeitet habe, hatte sowas nicht.
Gruß Michael

[Bernd Grunwald]

Hallo Michael,

von einer Anpassung der Keilriemenspannung an die Werkstückgröße (bzw. erforderliche Schnitthöhe) ist in der Bedienungsanleitung nichts zu lesen. Mein Rat: Mach es einfach so wie zahnfee es beschrieben hat. Ich habe meinen Keilriemen noch nie entspannt, außer beim Wechseln auf eine andere Bandgeschwindigkeit. Das habe ich anfangs ab und an gemacht. Seit Jahren habe ich die Geschwindigkeit aber nicht mehr geändert und säge alles, was kommt, mit der höheren Geschwindigkeit.

Lt. Bedienungsanweisung soll man das Sägeband nach Benutzung entspannen. Auch das habe ich anfangs immer gemacht. Inzwischen lasse ich das Band aber unter Spannung stehen und habe damit gute Erfahrungen gemacht. Kann keinen Nachteil feststellen - im Gegenteil - wenn das Band immer gespannt ist, kann es nicht passieren, dass man mit einem ungespannten Band sägt (was mir schon mehrmals passiert ist). Das merkt man allerdings relativ schnell, aber es ist ein Sicherheitsrisiko das sich mit einem stets gespannten Band ganz gut reduzieren lässt. Ob man das so macht wie ich oder wie vom Hersteller empfohlen, sollte jeder für sich selbst entscheiden.

Gruß
Bernd