Moinsen,
hab einen alten Flohmarkt-Handhobel, der wohl schon ziemlich was mitgemacht hat. Das Eisen ist so kurz, daß man nur noch mit der spitzen Seite des Hammers drankommt...
Weil man bei dem Ding nicht mehr viel kaputtmachen kann, würde ich gern ein paar Erfahrungen damit sammeln; ein Problem ist wohl das Hobelmaul mit einer lichten Weite von ca. 4,5mm. Es gibt ja diesen Film: https://www.youtube.com/watch?v=sRKKXn3BNm0&t=30s - wo jemand ein Stück Holz in die Sohle einsetzt. Respekt für den Kollegen - aber das werde ich in diesem Leben nicht ordentlich genug hinkriegen...
Daher meine Frage: Könnte man nicht einfach aus der Sohle quer zur Laufrichtung einen Streifen rausfräsen (vielleicht 20breit und 8 tief) und eine Leiste reinsetzen? - Das würde ich grade noch mit halbwegs ausreichender Akuratesse hinkriegen...
Grüße vom Wolf
Handhobel - Hobelmaul verkleinern einfach?
Re: Handhobel - Hobelmaul verkleinern einfach?
Hallo Wolf,
ja, genau das. Der Flicken muss nicht so schick dreieckig sein wie in dem Video, man kann auch einfach an der Vorderkante des Hobelmauls einen Streifen ausstemmen, ausfräsen oder sonstwie freilegen und dann ein rechteckiges Stück einsetzen. Ich habe sowas bisher ausgestemmt und mit dem Grundhobel plan nachgearbeitet, das geht ganz gut.
Und in den Worten von Larry Haun: "And if it's off by a little bit – life goes on." Will sagen: wenn die Leimfugen ringsrum nicht so 100% sind, ist das ja für die Funktion egal. Das Maul würde ich mit dem Flicken erstmal zu eng machen und dann vorsichtig weiter feilen, an der Seite muss man ohnehin nacharbeiten.
Viele Grüße
Christoph
ja, genau das. Der Flicken muss nicht so schick dreieckig sein wie in dem Video, man kann auch einfach an der Vorderkante des Hobelmauls einen Streifen ausstemmen, ausfräsen oder sonstwie freilegen und dann ein rechteckiges Stück einsetzen. Ich habe sowas bisher ausgestemmt und mit dem Grundhobel plan nachgearbeitet, das geht ganz gut.
Und in den Worten von Larry Haun: "And if it's off by a little bit – life goes on." Will sagen: wenn die Leimfugen ringsrum nicht so 100% sind, ist das ja für die Funktion egal. Das Maul würde ich mit dem Flicken erstmal zu eng machen und dann vorsichtig weiter feilen, an der Seite muss man ohnehin nacharbeiten.
Viele Grüße
Christoph
Re: Handhobel - Hobelmaul verkleinern einfach?
Hallo Wolf,
mir wäre auch das zu Pfrimmelig. Ich würde ja immer eine weitere Sohle drunterleimen,
Liebe Grüße
Pedder
mir wäre auch das zu Pfrimmelig. Ich würde ja immer eine weitere Sohle drunterleimen,
Liebe Grüße
Pedder
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- Beiträge: 89
- Registriert: Mi 29. Mai 2019, 20:08
Re: Handhobel - Hobelmaul verkleinern einfach?
Hallöchen
ich habe das mittlerweile schon einige Male gemacht und finde es nicht wirklich schwer. Bei Bankhobeln mit gerader Kante kann man wunderbar mit WInkel und Paralllelreißer und einem Anreißwerkzeug mit dünner Klinge die Größe markieren. Dann mit einem Forstnerbohrer (ca 15-20mm) bis fast auf Tiefe bohren und den Rest wegstemmen Buche geht recht einfach, Weißbuche geht aber auch, wenn die schneide SCHARF! ist.
Einen Grundhobel kann man nehmen (aber keinen aus Holz, da ist die Klinge zu lang), geht aber auch mit dem Stemmeisen. Die Fläche muß nur eben genug sein, das das Holz nicht völlig krumm liegt und genug Leimfläche da ist.
Den Passklotz erst als längere Leiste in der Breit einpassen, dann die Vorderkante (winklig oder schief) an die Aussparung anpassen, als letztes mit etwas Übermaß ablängen.
Nach dem einleimen erst bündig mit der Sohle hobeln oder schleifen, dann mit einer feinen Feile langsam wegarbeiten bis das Messer mit der gewünschtn Maulweite durchpasst
Viel Erfolg
ToFi
ich habe das mittlerweile schon einige Male gemacht und finde es nicht wirklich schwer. Bei Bankhobeln mit gerader Kante kann man wunderbar mit WInkel und Paralllelreißer und einem Anreißwerkzeug mit dünner Klinge die Größe markieren. Dann mit einem Forstnerbohrer (ca 15-20mm) bis fast auf Tiefe bohren und den Rest wegstemmen Buche geht recht einfach, Weißbuche geht aber auch, wenn die schneide SCHARF! ist.
Einen Grundhobel kann man nehmen (aber keinen aus Holz, da ist die Klinge zu lang), geht aber auch mit dem Stemmeisen. Die Fläche muß nur eben genug sein, das das Holz nicht völlig krumm liegt und genug Leimfläche da ist.
Den Passklotz erst als längere Leiste in der Breit einpassen, dann die Vorderkante (winklig oder schief) an die Aussparung anpassen, als letztes mit etwas Übermaß ablängen.
Nach dem einleimen erst bündig mit der Sohle hobeln oder schleifen, dann mit einer feinen Feile langsam wegarbeiten bis das Messer mit der gewünschtn Maulweite durchpasst
Viel Erfolg
ToFi
Re: Handhobel - Hobelmaul verkleinern einfach?
Moinsen,
herzlichen Dank für die Antworten voll geballter Fachkunde (:
Merke aber, daß ich viel brachialer gedacht habe als Ihr Edelwerker und das nicht genau beschrieben habe: Mein Gedanke war, quer über die komplette Hobelsohle zu fräsen - dann braucht man garnichts mehr ausstemmen. Frage mich nur, ob man damit das Gefüge des Hobels zu arg beeinträchtigt.
@ Pedder:
Dank und Grüße, Wolf
herzlichen Dank für die Antworten voll geballter Fachkunde (:
Merke aber, daß ich viel brachialer gedacht habe als Ihr Edelwerker und das nicht genau beschrieben habe: Mein Gedanke war, quer über die komplette Hobelsohle zu fräsen - dann braucht man garnichts mehr ausstemmen. Frage mich nur, ob man damit das Gefüge des Hobels zu arg beeinträchtigt.
@ Pedder:
Diese Idee gefällt mir sehr gut. Aber wie kriegst Du das neue Stück Auflagefläche fürs Eisen in eine Ebene mit der vorhandenen Auflage?Ich würde ja immer eine weitere Sohle drunterleimen,
Dank und Grüße, Wolf
Re: Handhobel - Hobelmaul verkleinern einfach?
Hallo Wolf,
Langer oder gekröpfter Stechbeitel.
Wobei das natürlich ein Problem wird
Pedder
Nachstechen
Langer oder gekröpfter Stechbeitel.
Wobei das natürlich ein Problem wird
Liebe Grüße
Pedder
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Re: Handhobel - Hobelmaul verkleinern einfach?
Hallo Wolf,
das
Die Hobelsohle nimmt in dem Bereich ziemlich große Zugkräfte auf, wenn z.B. über ein Tal gehobelt wird und man auf dem Hobel Druck von oben gibt.
Wenn diese Zugkräfte komplett von einer Leimfuge aufgenommen werden sollen, die senkrecht zur Kraftrichtung liegt und im Bereich des Hobelmauls auch noch sehr schmal ist, dann kann das m. E. nur schiefgehen.
Ich vermute, dass bei etwas härterer Gangart die Leimfuge reißen wird.
Viele Grüße
Markus
das
habe ich noch nie gesehen und wahrscheinlich hat das auch seinen Grund.
Die Hobelsohle nimmt in dem Bereich ziemlich große Zugkräfte auf, wenn z.B. über ein Tal gehobelt wird und man auf dem Hobel Druck von oben gibt.
Wenn diese Zugkräfte komplett von einer Leimfuge aufgenommen werden sollen, die senkrecht zur Kraftrichtung liegt und im Bereich des Hobelmauls auch noch sehr schmal ist, dann kann das m. E. nur schiefgehen.
Ich vermute, dass bei etwas härterer Gangart die Leimfuge reißen wird.
Viele Grüße
Markus
Instagram: https://www.instagram.com/holz_schrat