Wer kennt HAGREM?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Roman Krettek
Beiträge: 17
Registriert: Fr 3. Feb 2023, 20:56

Wer kennt HAGREM?

Beitrag von Roman Krettek »

Hallo zusammen,
da dies mein erster Beitrag ist, möchte ich mich zunächst vorstellen: Ich wohne in der Nähe von Kassel und interessiere mich seit ca. 5 Jahren für altes Holz-Werkzeug. Inzwischen habe ich einiges gesammelt, was ich nach und nach herrichte und auch damit arbeite. Mich interessiert dabei sowohl die Geschichte des Werkzeugstücks als auch das Erlernen der Techniken, stehe aber noch am Anfang.
Heute möchte ich einen Fuchsschwanz vorstellen, der mich wegen der eingegrateten Leisten
Fuchsschwanz Hagrem.jpeg
Fuchsschwanz Hagrem.jpeg (424.71 KiB) 4673 mal betrachtet
interessierte und der noch ziemlich ungenutzt aussieht (aber trotzdem nicht gut sägt...).
Die Firma HAGREM war mir bisher nicht bekannt. Mein erster Verdacht, dass HAG für ein Namenskürzel und REM für Remscheid steht, hat mich bisher nicht weitergebracht. Bei der Internetrecherche bin ich dann auf mehrere Werkzeuge mit unterschiedlich gestalteten HAGREM-Logos gestossen, teilweise kombiniert mit „Made in Germany“. Die mir bislang bekannten Werkzeuge: Metallhobel, Abziehstein, Beitel (auch mit Tülle), Bohrleier, Glasschneider, Gripzange, Kombizange, Schränkzange, Spitzzange, Handschleifmaschine, Schraubstock, Lochsäge und Feinsäge. Das ist eine recht bunte Mischung und ich kann auch kein gemeinsames „Designelement“ entdecken. Es könnte sich also auch um einen Werkzeugvertrieb/Handelsbetrieb handeln? Wer kennt die Firma und kann mehr berichten?
Viele Grüße
Roman
Pedder
Beiträge: 5752
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

Re: Wer kennt HAGREM?

Beitrag von Pedder »

Hallo Roman,

herzlich willkommen auf woodworking.de

Leider kann ich auch nichts zum Themabeitragen. Aber falls Du schärfen lernen möchtest...

Liebe Grüße
Pedder
Roman Krettek
Beiträge: 17
Registriert: Fr 3. Feb 2023, 20:56

Re: Wer kennt HAGREM?

Beitrag von Roman Krettek »

Vielen Dank, Pedder! Die Säge hätte sicher eine gute Schärfung verdient. Bisher habe ich mich nur an Hobelmesser getraut, bei Sägen wollte ich erstmal mit einer groben Schrotsäge anfangen, um Erfahrung zu sammeln. Be dem vorgestellten Fuchsschwanz gibt es noch ein paar Besonderheiten:
Das Sägeblatt ist mit einem kaum noch lesbaren Aufdruck verziert: „Extra Qualität Tiegelgußstahl“. Das, was ich bisher recherchiert habe, lässt mich aber nicht erkennen, was genau nun der Vorteil sein soll oder ist der Hinweis auf Tiegelgußstahl eher ein „Werbetrick“? Auffällig ist lediglich Biegsamkeit und Elastizität, sie hat allerdings auch das dünnste Blatt (0,68 mm) von meinen 6 Fuchsschwänzen (0,75 bis 0,85 mm).
Was noch auffällt: bei den nach links geschränkten Zähnen fehlt ein Stück der äußeren Flanke und zwar ab dem „Schränkungsknick“. Wird so eine fehlerhafte (zu starke) Schränkung korrigiert? Diese Schleifspuren sind relativ gleichförmig (maschinell?) aber trotzdem asymmetrisch.
Gruß von Roman
Hagrem Bezahnung.jpeg
Hagrem Bezahnung.jpeg (1.3 MiB) 4175 mal betrachtet
Pedder
Beiträge: 5752
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

Re: Wer kennt HAGREM?

Beitrag von Pedder »

Hallo Roman, ja, das sieht danach aus, dass jemand überschüssige Schränkung mit einem Schleifstein entfernt hat.

Liebe Grüße
Pedder
Klaus-Dieter
Beiträge: 9
Registriert: Mi 17. Feb 2021, 07:40

Re: Wer kennt HAGREM?

Beitrag von Klaus-Dieter »

Hallo Roman,
evtl. damals bei der Fa. HAZET angefertigt?
"Das ursprüngliche HAZET-Werk in Remscheid..." = HAREM = HA für Hermann + REM für Remscheid ?
Ich habe die gleiche Fuchsschwanzsäge/ auch mit der Gratleiste im Griff; Schärfen & schränken bekomme ich hin.
Viele Grüße von der Ostsee
Klaus-Dieter
Bernd Grunwald
Beiträge: 491
Registriert: Mi 5. Sep 2018, 14:21

Re: Wer kennt HAGREM?

Beitrag von Bernd Grunwald »

Im Logo steht aber nicht HAREM, sondern HAGREM...

Gruß
Bernd
MarkusB
Beiträge: 1268
Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21
Wohnort: Bad Laer / Remsede
Kontaktdaten:

Re: Wer kennt HAGREM?

Beitrag von MarkusB »

Moin zusammen,

ich gehe immer nach dem Schärfen mit einem Schleifstein über die bei Schärfen abgewandte Seite.
Aber nur ganz soft und mit einem feinen Stein.
Damit will ich den Grat entfernen, der beim Schärfen entsteht.
Dem Bild nach zu urteilen würde ich aber auch eine Korrektur der Schränkung vermuten.

Frage:
Hat die Gratleiste im Griff irgendeine Bewandnis?
Ein Foto von oben wäre interessant...

Viele Grüße

Markus
Pedder
Beiträge: 5752
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

Re: Wer kennt HAGREM?

Beitrag von Pedder »

Hallo Markus,

Holz bricht rechtwinklig zu den Jahresringen.
Wenn ich Bretter mit liegenden Ringen nehme, besteht eine Gefahr,
dass bei nicht perfekt getrockneten Holz der Griff einfach durchbricht.

Diese Gratleiste soll das Brechen, vielleicht auch das Werfen vorher verhindern.
Spear & Jackson bot das schon lange an unter "unbreakable" an.
Da war ein Dübel quer durch den Griff gebohrt und verleimt. Wenn der Griff große
Feuchtigkeitschwankungen zu bestehen hatte, war diese Konstruktion der Tod,
weil der Griff das wegen des Dübels nicht verarbeiten konnte und riss.

Beide Lösungen sind aus meiner Sicht nur Umweg-Abkürzungen,
damit man nicht das Holz richtigtrocknen bzw. einschneiden muss.

Liebe Grüße
Pedder
MarkusB
Beiträge: 1268
Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21
Wohnort: Bad Laer / Remsede
Kontaktdaten:

Re: Wer kennt HAGREM?

Beitrag von MarkusB »

Hallo Pedder,
Pedder hat geschrieben: Do 23. Feb 2023, 07:58 Holz bricht rechtwinklig zu den Jahresringen.
Wenn ich Bretter mit liegenden Ringen nehme, besteht eine Gefahr,
dass bei nicht perfekt getrockneten Holz der Griff einfach durchbricht.

Diese Gratleiste soll das Brechen, vielleicht auch das Werfen vorher verhindern.
Spear & Jackson bot das schon lange an unter "unbreakable" an.
Da war ein Dübel quer durch den Griff gebohrt und verleimt. Wenn der Griff große
Feuchtigkeitschwankungen zu bestehen hatte, war diese Konstruktion der Tod,
weil der Griff das wegen des Dübels nicht verarbeiten konnte und riss.

Beide Lösungen sind aus meiner Sicht nur Umweg-Abkürzungen,
damit man nicht das Holz richtigtrocknen bzw. einschneiden muss.
Danke für die Info.

Viele Grüße

Markus
Roman Krettek
Beiträge: 17
Registriert: Fr 3. Feb 2023, 20:56

Re: Wer kennt HAGREM?

Beitrag von Roman Krettek »

Hallo Markus,
momentan kann ich nicht fotografieren, nur scannen. In der Seitenansicht des Fuchsschwanzes ging das ganz gut, hochkant bekomme ich ein völlig unscharfes Bild. Es ist aber so, dass die Leisten nur 5 mm eingelassen sind und damit 10 mm der Griffdicke durchgängig sind. Was mich stört, das die Leisten zu lang sind und oben 2 mm rausragen. Das hätte man doch eigentlich wissen müssen, dass die im Vergleich zum Griff weniger schwinden. Oder man hätte nochmal nacharbeiten müssen. Aus dem Bauch würde ich das Produkt in den 50er bis 70er Jahren platzieren, wo man wohl nicht mehr soviel Sorgfalt auf Details legte.
Viele Grüße
Roman
Antworten