Parkett ölen...
Parkett ölen...
Hallo liebe Hokzwürmer,
toll, dass das Forum wieder zurück ist. Danke für das Engagement!!
Eine ganze Zeit habe ich nur gelesen und will nun aber auch mal wieder aktiv sein.
In unserem Haus möchten wir das Buche Schiffgrätparkett renovieren. Abschleifen, spachteln und ölen. Soweit ist mir die Vorgehensweise klar.
Eine Frage habe ich allerdings zum zu verwendenden Öl. Eigentlich möchte ich nicht wachsen. Die Oberfläche ist mir glaube ich später zu kompliziert nachzuarbeiten. Beim Öl kann man ja einfach einzelne Stellen nochmal nachgehen.
Nun zum Öl:
Es gibt ja unglaublich viele Hersteller von speziellen Parkettölen oder anderen Hartölen und Arbeitsplattenölen, die für Parkett genutzt werden können sollen. Bei vielen sieht man als Inhaltsstoffe hauptsächlich Leinöl und Tungöl. Die Produkte haben oft noch diverse andere Zusatzstoffe enthalten (von Sikkativen mal abgesehen) und sind teils unverschämt teuer.
Nun verkauft die Farbmanufaktur Werder das "TUNGÖL Holzöllack Natur" , ein "aus Lackleinöl, Leinölstandöl, chinesisches Holzöl und Markensikkativen gekochter naturfarbener Holzlack" .
Kann man so ein Öl wohl auch zum Ölen von Parkett nutzen oder ist davon abzuraten? Hat jemand Erfahrung damit?
Oder was könnt ihr für Parkett empfehlen?
Viele Grüße
Thomas
toll, dass das Forum wieder zurück ist. Danke für das Engagement!!
Eine ganze Zeit habe ich nur gelesen und will nun aber auch mal wieder aktiv sein.
In unserem Haus möchten wir das Buche Schiffgrätparkett renovieren. Abschleifen, spachteln und ölen. Soweit ist mir die Vorgehensweise klar.
Eine Frage habe ich allerdings zum zu verwendenden Öl. Eigentlich möchte ich nicht wachsen. Die Oberfläche ist mir glaube ich später zu kompliziert nachzuarbeiten. Beim Öl kann man ja einfach einzelne Stellen nochmal nachgehen.
Nun zum Öl:
Es gibt ja unglaublich viele Hersteller von speziellen Parkettölen oder anderen Hartölen und Arbeitsplattenölen, die für Parkett genutzt werden können sollen. Bei vielen sieht man als Inhaltsstoffe hauptsächlich Leinöl und Tungöl. Die Produkte haben oft noch diverse andere Zusatzstoffe enthalten (von Sikkativen mal abgesehen) und sind teils unverschämt teuer.
Nun verkauft die Farbmanufaktur Werder das "TUNGÖL Holzöllack Natur" , ein "aus Lackleinöl, Leinölstandöl, chinesisches Holzöl und Markensikkativen gekochter naturfarbener Holzlack" .
Kann man so ein Öl wohl auch zum Ölen von Parkett nutzen oder ist davon abzuraten? Hat jemand Erfahrung damit?
Oder was könnt ihr für Parkett empfehlen?
Viele Grüße
Thomas
Zuletzt geändert von Thomas.M am Di 21. Jun 2022, 22:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Parkett ölen...
Hallo Thomas,
ich kenne das Öl nicht. Ich habe immer Hartöl verwendet, welches der (Öl)Hersteller für Parkett empfohlen hat.
Dann hat man im Zweifelsfall auch einen Ansprechpartner.
Es grüßt Johannes
ich kenne das Öl nicht. Ich habe immer Hartöl verwendet, welches der (Öl)Hersteller für Parkett empfohlen hat.
Dann hat man im Zweifelsfall auch einen Ansprechpartner.
Es grüßt Johannes
Re: Parkett ölen...
Lass dich einfach mal telefonisch oder per Email beraten, die Inhaber sind sehr kompetent.
Parkettöle enthalten häufig, wie auch Hartöle, einen Wachsanteil - falls es dich nicht stört, dass hier kein Wachs enthalten ist, kann man es durchaus verwenden, Tungöl bildet immer eine gute, widerstandsfähige Oberfläche.
Parkettöle enthalten häufig, wie auch Hartöle, einen Wachsanteil - falls es dich nicht stört, dass hier kein Wachs enthalten ist, kann man es durchaus verwenden, Tungöl bildet immer eine gute, widerstandsfähige Oberfläche.
Re: Parkett ölen...
Hallo Thomas,
Das Produkt kenne ich nicht und kann dazu nichts sagen. Ich würde auch dei Firma fragen und mir das schriftlich bestätigen lassen.
Beim Fußboden will m,an ja möglichst ein tiefes eindringen und möglichst keine Beschichtung. Also ich jedenfalls. Weil Beschichtung tritt sich ganz fix ab.
Ich habe zuletzt ein Produkt von Faxe verarbeitet.
Dazu sollte man die Bedienungsanleitung wirklich lesen und befolgen.
"Nicht wachsen" ist etwas anderes als kein Hartwachsöl zu verwenden. Der Begriff "Wachs" wird in der Holzwerkerszene oft völlig falsch verwendet. Genauso, wie Friedrich Kollenrotts Schärfanleitungen jeder gelesen haben sollte, sollte jeder einmal die Ausarbeitung von Winfried M über Holzöle gelesen haben. http://www.wikidorf.de/reintechnisch/Inhalt/Holz Dann weiß man Bescheid.
Liebe Grüße
Pedder
Das Produkt kenne ich nicht und kann dazu nichts sagen. Ich würde auch dei Firma fragen und mir das schriftlich bestätigen lassen.
Beim Fußboden will m,an ja möglichst ein tiefes eindringen und möglichst keine Beschichtung. Also ich jedenfalls. Weil Beschichtung tritt sich ganz fix ab.
Ich habe zuletzt ein Produkt von Faxe verarbeitet.
Dazu sollte man die Bedienungsanleitung wirklich lesen und befolgen.
"Nicht wachsen" ist etwas anderes als kein Hartwachsöl zu verwenden. Der Begriff "Wachs" wird in der Holzwerkerszene oft völlig falsch verwendet. Genauso, wie Friedrich Kollenrotts Schärfanleitungen jeder gelesen haben sollte, sollte jeder einmal die Ausarbeitung von Winfried M über Holzöle gelesen haben. http://www.wikidorf.de/reintechnisch/Inhalt/Holz Dann weiß man Bescheid.
Liebe Grüße
Pedder
Re: Parkett ölen...
Hallo Thomas,
ich gebe Dir insofern recht, als die Liter-Preise für viele Parkettöle recht hoch sind. Allerdings sollte man den eher auf Quadratmeter umrechnen (und zwar inklusive aller Arbeitsgänge), um die wirklichen Kosten zu ermitteln.
Öle von Naturhaus, Natural, Kreidezeit und reine Leinölfarben funktionieren allesamt. Je nach gewünschter Oberfläche sollte man dann überlegen, wie groß der Harzanteil sein soll und auch, wie viel Lösemittel man toleriert oder haben möchte. Bei sehr harzhaltigen Ölen, die idR als "Schlussbeschichtung" aufgebracht werden (wobei keine wirkliche Schichtbildung wie bei Lack erfolgt), sollte man sich tunlichst an die Herstellerempfehlungen halten und etwas Erfahrung im Umgang mit der Einscheibenmaschine haben. Die kann da richtig bockig werden.
Ich würde am Öl nicht sparen, denn auf die gesamte Arbeitszeit bzw. den Aufwand gerechnet und unter Berücksichtigung der Lebensdauer des Bodens ist es unterm Strich wenig zielführend, vielleicht wenige hundert Euro zu sparen, nur um dann nach zu kurzer Zeit die Fläche überholen zu müssen. Das bringt nur Ärger.
Wenn die Oberfläche pflegeleicht sein soll, dann dürfte ein sehr tief eindringendes Öl empfehlenswert sein (bei der Buche aber meist kein Problem, die ist häufig eher durstig), aufgetragen nach Herstellerempfehlung und eigenem Verstand, gefolgt von einem Öl, das die Oberfläche eher schließt. Damit sinkt die Schmutzanfälligkeit deutlich und die Pflege wird leichter.
Viele Hartwachsöle, besonders außerhalb der Naturfarbenhersteller, sind meines Erachtens Etikettenschwindel, weil sie eher eine lackartige Oberfläche ausbilden. Davon würde ich die Finger lassen.
Was das Schleifen (das wird vermutlich eher maschinell geschehen) angeht: Ich würde zuerst per Band, dann mit einer Maschine mit mehreren Tellern (Trio, Spider, Quadro, usw.) arbeiten. Damit wird der Boden komplett plan und man hat keine Kratzer in eine Richtung; Randschliff abschließend per Exzenter. Und: Die Fläche muss unbedingt immer wieder abgesaugt werden, besonders bei Körnungswechsel. Auch sonst empfiehlt sich der Einsatz guter, leistungsfähiger Staubsauger an den Handmaschinen und ggf. auch an den großen, idealerweise mit Vorabscheider. Man kann zwar nicht komplett staubfrei schleifen, aber diesem Ideal sehr nahe kommen.
Was das Spachteln angeht: Ich würde mir das je nach Untergrund gut überlegen. Wenn der Boden schwingt, dann hält Spachtel sowieso kaum. Bei fester Verklebung mag es anders aussehen, dann sollte die Spachtelarbeit aber auch sehr sorgfältig erledigt werden.
Bei weiteren Fragen: Gerne!
Viele Grüße
Max
ich gebe Dir insofern recht, als die Liter-Preise für viele Parkettöle recht hoch sind. Allerdings sollte man den eher auf Quadratmeter umrechnen (und zwar inklusive aller Arbeitsgänge), um die wirklichen Kosten zu ermitteln.
Öle von Naturhaus, Natural, Kreidezeit und reine Leinölfarben funktionieren allesamt. Je nach gewünschter Oberfläche sollte man dann überlegen, wie groß der Harzanteil sein soll und auch, wie viel Lösemittel man toleriert oder haben möchte. Bei sehr harzhaltigen Ölen, die idR als "Schlussbeschichtung" aufgebracht werden (wobei keine wirkliche Schichtbildung wie bei Lack erfolgt), sollte man sich tunlichst an die Herstellerempfehlungen halten und etwas Erfahrung im Umgang mit der Einscheibenmaschine haben. Die kann da richtig bockig werden.
Ich würde am Öl nicht sparen, denn auf die gesamte Arbeitszeit bzw. den Aufwand gerechnet und unter Berücksichtigung der Lebensdauer des Bodens ist es unterm Strich wenig zielführend, vielleicht wenige hundert Euro zu sparen, nur um dann nach zu kurzer Zeit die Fläche überholen zu müssen. Das bringt nur Ärger.
Wenn die Oberfläche pflegeleicht sein soll, dann dürfte ein sehr tief eindringendes Öl empfehlenswert sein (bei der Buche aber meist kein Problem, die ist häufig eher durstig), aufgetragen nach Herstellerempfehlung und eigenem Verstand, gefolgt von einem Öl, das die Oberfläche eher schließt. Damit sinkt die Schmutzanfälligkeit deutlich und die Pflege wird leichter.
Viele Hartwachsöle, besonders außerhalb der Naturfarbenhersteller, sind meines Erachtens Etikettenschwindel, weil sie eher eine lackartige Oberfläche ausbilden. Davon würde ich die Finger lassen.
Was das Schleifen (das wird vermutlich eher maschinell geschehen) angeht: Ich würde zuerst per Band, dann mit einer Maschine mit mehreren Tellern (Trio, Spider, Quadro, usw.) arbeiten. Damit wird der Boden komplett plan und man hat keine Kratzer in eine Richtung; Randschliff abschließend per Exzenter. Und: Die Fläche muss unbedingt immer wieder abgesaugt werden, besonders bei Körnungswechsel. Auch sonst empfiehlt sich der Einsatz guter, leistungsfähiger Staubsauger an den Handmaschinen und ggf. auch an den großen, idealerweise mit Vorabscheider. Man kann zwar nicht komplett staubfrei schleifen, aber diesem Ideal sehr nahe kommen.
Was das Spachteln angeht: Ich würde mir das je nach Untergrund gut überlegen. Wenn der Boden schwingt, dann hält Spachtel sowieso kaum. Bei fester Verklebung mag es anders aussehen, dann sollte die Spachtelarbeit aber auch sehr sorgfältig erledigt werden.
Bei weiteren Fragen: Gerne!
Viele Grüße
Max
Re: Parkett ölen...
Hallo zusammen,
erstmal herzlichen Dank für eure Rückmeldungen.
@Tom: Danke für den Hinweis. Ich habe heute mit dem Inhaber gesprochen (er gibt übrigens leider sein Geschäft auf). Seiner Ansicht nach kann man das Öl auf jeden Fall verwenden, wenn man sich sicher ist, dass das Holz saugfähig ist. Das sollte es nach dem Schleifen sein. Er empfiehlt, es mit ca. 20% Lösemittel zu verdünnen und dünn aufzutragen. Tränken ist seiner Meinung nach nicht notwendig, da die Beanspruchung und die Feuchtigkeitsbelastung im Innenraum überschaubar bleibt. Also nur dünn auftragen. Den Schutz bzw. die Versiegelung hat er mit Marseiller Seife empfohlen.
Klingt für mich nachvollziehbar von jemandem, der sich eingehend damit befasst hat.
@Max: Danke auch für deine Ausführungen. Wahrscheinlich ist es noch nicht mal so sehr der Preis der mich stört. Wie du schreibst, ist es oft Etikettenschwindel und man weiß eben nicht, was man da für ein Öl hat. Das macht schon den Charme bei den Produkten der Farbmanufaktur Werder aus.
Eine wirkliche Schichtbildung möchte ich ja gerade nicht, weil es das Nachbearbeiten und Ausbessern so erschwert. Da finde ich es charmant, wenn man die Seife runterwäscht und nachölen kann.
Danke auch für die Hinweise zum Schleifen. Hier wollen wir uns erstmal mit 100er oder 120er Papier auf der Walzenschleifmaschine rantasten und schauen ob das schon reicht. Dann schauen wir, ob Schleifspuren mit dem Tellerschleifer zu entfernen sind.
Da der Parkett geklebt ist, dürfte das Spachteln ganz gut gehen. Natürlich wird das Zeug dann irgendwann spröde und löst sich halt. Einzelne Fugen werde ich vielleicht noch zusätzlich mit Buchenstreifen einleimen, weil die Fugen sehr groß sind.
Kannst du in Sachen Spachtel ein Produkt empfehlen oder wo liegen da die Unterschiede?
@Pedder: Danke für den Verweis auf die Literatur. Die Seite war mir bekannt, habe ich allerdings noch nicht in ganzer Tiefe lesen können. Könnte mir natürlich auch noch weitere Erkenntnisse bringen.
Besten Gruß
Thomas
erstmal herzlichen Dank für eure Rückmeldungen.
@Tom: Danke für den Hinweis. Ich habe heute mit dem Inhaber gesprochen (er gibt übrigens leider sein Geschäft auf). Seiner Ansicht nach kann man das Öl auf jeden Fall verwenden, wenn man sich sicher ist, dass das Holz saugfähig ist. Das sollte es nach dem Schleifen sein. Er empfiehlt, es mit ca. 20% Lösemittel zu verdünnen und dünn aufzutragen. Tränken ist seiner Meinung nach nicht notwendig, da die Beanspruchung und die Feuchtigkeitsbelastung im Innenraum überschaubar bleibt. Also nur dünn auftragen. Den Schutz bzw. die Versiegelung hat er mit Marseiller Seife empfohlen.
Klingt für mich nachvollziehbar von jemandem, der sich eingehend damit befasst hat.
@Max: Danke auch für deine Ausführungen. Wahrscheinlich ist es noch nicht mal so sehr der Preis der mich stört. Wie du schreibst, ist es oft Etikettenschwindel und man weiß eben nicht, was man da für ein Öl hat. Das macht schon den Charme bei den Produkten der Farbmanufaktur Werder aus.
Eine wirkliche Schichtbildung möchte ich ja gerade nicht, weil es das Nachbearbeiten und Ausbessern so erschwert. Da finde ich es charmant, wenn man die Seife runterwäscht und nachölen kann.
Danke auch für die Hinweise zum Schleifen. Hier wollen wir uns erstmal mit 100er oder 120er Papier auf der Walzenschleifmaschine rantasten und schauen ob das schon reicht. Dann schauen wir, ob Schleifspuren mit dem Tellerschleifer zu entfernen sind.
Da der Parkett geklebt ist, dürfte das Spachteln ganz gut gehen. Natürlich wird das Zeug dann irgendwann spröde und löst sich halt. Einzelne Fugen werde ich vielleicht noch zusätzlich mit Buchenstreifen einleimen, weil die Fugen sehr groß sind.
Kannst du in Sachen Spachtel ein Produkt empfehlen oder wo liegen da die Unterschiede?
@Pedder: Danke für den Verweis auf die Literatur. Die Seite war mir bekannt, habe ich allerdings noch nicht in ganzer Tiefe lesen können. Könnte mir natürlich auch noch weitere Erkenntnisse bringen.
Besten Gruß
Thomas
Re: Parkett ölen...
Hallo Thomas,
um Schichtbildung und ungleichmäßig geölte Stellen zu verhindern, kann ich nur empfehlen, das Öl wirklich mit einem weißen Pad einzuarbeiten / zu vertreiben, bis die Oberfläche fast trocken erscheint. Ggf. kann man dann noch ein altes weißes T-Shirt oder ähnliche Lappen unter das Pad legen und die Fläche erneut abfahren, bis die Oberfläche wirklich komplett abgewischt ist. Das geht maschinell einfach schneller und gleichmäßiger als von Hand. An den Rändern kann man mit einem schweren Exzenter auf kleiner Stufe ebenfalls mit Pads arbeiten.
Ich würde mir die Seife sparen und lieber einmal mehr ölen, aber das mag Geschmackssache sein. Ehrlich gesagt erschließt sich mir der Sinn von Seife auf Öl nicht ganz, denn erstere ist eigentlich recht gut darin, das Öl wieder zu entfernen oder zu lösen. Auf Ahorn und bei Nadelholzböden kenne ich Seife als bewährte (alleinige) Oberflächenbehandlung aber durchaus.
Was die Wasserbelastung betrifft: Kann man so sehen. Ich halt Böden in Innenräumen auch für relativ schutzbedürftig. Je nach Raum kommen auch mal feuchte/nasse Schuhe auf den Boden, Kinder und Haustiere können den Boden ggf. ebenfalls "belasten" (es geht eben mal etwas daneben) und die kleinen Unachtsamkeiten bzw. Unglücke des Alltags (undichte Blumentöpfe/Untersetzer, es fällt mal was herunter, etc.) können im ungünstigen Fall hässliche Spuren hinterlassen. Je nach Nutzung der Räume können meine Sorgen aber auch unbegründet sein.
Bei eher "feinem" Papier (beim Parkettschliff ist das schon fein, was man bei Möbeln eher als Vor- oder Mittelschliff bezeichnen würde) solltest Du eher zügig fahren und nicht zu viel Druck auf die Walze bringen. Ich würde gröber anfangen, z.B. mit Körnung 60, um den alten Lack und Dreck herunterzuholen. Wenn Du allerdings das erste Mal mit so einer Maschine arbeitest, ist eine feine Körnung eine gute Idee, weil die Schleiffehler weniger stark sichtbar macht (eingeschliffene Wellen bei zu langsamer Bewegung bzw. beim Absenken).
Wie fein und mit welcher Maschine Du den Endschliff machst, ist alleine Deine Entscheidung. Bei Buche als eher feinporigem Holz sieht man Kratzer recht deutlich und Öl betont das noch. Eine Testfläche in einem weniger sichtbaren Bereich ist nie verkehrt.
Fugen mit Holzstreifen "auszuspanen" ist immer die bessere Methode, aber natürlich sehr aufwändig. Dehnfugen würde ich mit Kork ausbilden.
Ich habe mit dem Irsa-Spachtel ganz gute Erfahrungen gemacht: https://www.irsashop.com/wasserlacke/78 ... -aqua-kitt
Bei der Fugengröße wirst Du vermutlich um zweimaliges Spachteln nicht herumkommen, natürlich mit kompletter Aushärtung dazwischen. Nimm zum Anmischen des Spachtels unbedingt nur sauberen Schleifstaub - die ganze erste Schicht Lack und Dreck sollte entsorgt werden.
Lösemittelhaltige Kitte würde ich nicht verwenden, fǘr kleine Stellen kann klassischer Leimkitt (Kochenleim + Staub) hilfreich sein - wird extrem hart und klebt sehr stark. Allerdings muss man sich an den Geruch gewöhnen und die Verarbeitung ist auch etwas aufwendiger. Tests helfen auch da.
Viele Grüße
Max
um Schichtbildung und ungleichmäßig geölte Stellen zu verhindern, kann ich nur empfehlen, das Öl wirklich mit einem weißen Pad einzuarbeiten / zu vertreiben, bis die Oberfläche fast trocken erscheint. Ggf. kann man dann noch ein altes weißes T-Shirt oder ähnliche Lappen unter das Pad legen und die Fläche erneut abfahren, bis die Oberfläche wirklich komplett abgewischt ist. Das geht maschinell einfach schneller und gleichmäßiger als von Hand. An den Rändern kann man mit einem schweren Exzenter auf kleiner Stufe ebenfalls mit Pads arbeiten.
Ich würde mir die Seife sparen und lieber einmal mehr ölen, aber das mag Geschmackssache sein. Ehrlich gesagt erschließt sich mir der Sinn von Seife auf Öl nicht ganz, denn erstere ist eigentlich recht gut darin, das Öl wieder zu entfernen oder zu lösen. Auf Ahorn und bei Nadelholzböden kenne ich Seife als bewährte (alleinige) Oberflächenbehandlung aber durchaus.
Was die Wasserbelastung betrifft: Kann man so sehen. Ich halt Böden in Innenräumen auch für relativ schutzbedürftig. Je nach Raum kommen auch mal feuchte/nasse Schuhe auf den Boden, Kinder und Haustiere können den Boden ggf. ebenfalls "belasten" (es geht eben mal etwas daneben) und die kleinen Unachtsamkeiten bzw. Unglücke des Alltags (undichte Blumentöpfe/Untersetzer, es fällt mal was herunter, etc.) können im ungünstigen Fall hässliche Spuren hinterlassen. Je nach Nutzung der Räume können meine Sorgen aber auch unbegründet sein.
Bei eher "feinem" Papier (beim Parkettschliff ist das schon fein, was man bei Möbeln eher als Vor- oder Mittelschliff bezeichnen würde) solltest Du eher zügig fahren und nicht zu viel Druck auf die Walze bringen. Ich würde gröber anfangen, z.B. mit Körnung 60, um den alten Lack und Dreck herunterzuholen. Wenn Du allerdings das erste Mal mit so einer Maschine arbeitest, ist eine feine Körnung eine gute Idee, weil die Schleiffehler weniger stark sichtbar macht (eingeschliffene Wellen bei zu langsamer Bewegung bzw. beim Absenken).
Wie fein und mit welcher Maschine Du den Endschliff machst, ist alleine Deine Entscheidung. Bei Buche als eher feinporigem Holz sieht man Kratzer recht deutlich und Öl betont das noch. Eine Testfläche in einem weniger sichtbaren Bereich ist nie verkehrt.
Fugen mit Holzstreifen "auszuspanen" ist immer die bessere Methode, aber natürlich sehr aufwändig. Dehnfugen würde ich mit Kork ausbilden.
Ich habe mit dem Irsa-Spachtel ganz gute Erfahrungen gemacht: https://www.irsashop.com/wasserlacke/78 ... -aqua-kitt
Bei der Fugengröße wirst Du vermutlich um zweimaliges Spachteln nicht herumkommen, natürlich mit kompletter Aushärtung dazwischen. Nimm zum Anmischen des Spachtels unbedingt nur sauberen Schleifstaub - die ganze erste Schicht Lack und Dreck sollte entsorgt werden.
Lösemittelhaltige Kitte würde ich nicht verwenden, fǘr kleine Stellen kann klassischer Leimkitt (Kochenleim + Staub) hilfreich sein - wird extrem hart und klebt sehr stark. Allerdings muss man sich an den Geruch gewöhnen und die Verarbeitung ist auch etwas aufwendiger. Tests helfen auch da.
Viele Grüße
Max
Re: Parkett ölen...
Hallo Max,
vielen Dank für die vielen Tipps.
Hast du bei dem Fugenspachtel Erfahrung mit größeren Fugen? Ich sage mal 3/4mm. Ich möchte versuchen, einige der Fugen noch vorher mit Buchenleisten auszuleihen. Aber das wird nicht bei allen gehen. Bonn schreibt z.B. bei einem Produkt, dass es maximal 2mm sein dürfen. Bei dem IRSA steht dazu leider nichts.
Liebe Grüße
Thomas
vielen Dank für die vielen Tipps.
Hast du bei dem Fugenspachtel Erfahrung mit größeren Fugen? Ich sage mal 3/4mm. Ich möchte versuchen, einige der Fugen noch vorher mit Buchenleisten auszuleihen. Aber das wird nicht bei allen gehen. Bonn schreibt z.B. bei einem Produkt, dass es maximal 2mm sein dürfen. Bei dem IRSA steht dazu leider nichts.
Liebe Grüße
Thomas
Re: Parkett ölen...
Hallo Thomas,
ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich größere Fugen mit keiner Form von Holzkitt oder Spachtelmasse vernünftig dauerhaft verschließen lassen. Die Masse schrumpft, das Holz arbeitet und irgendwann bröselt es meistens irgendwo. Um bei der Breite überhaupt zu geschlossenen Fugen zu kommen, benötigst Du einige Arbeitsgänge - ich würde es nicht machen. Ggf. könntest Du aber natürlich bei Irsa anrufen oder eine kurze E-Mail schreiben.
Was funktionieren könnte, wäre eventuell Spritzkork (habe ich aber so noch nicht verarbeitet) oder aber, falls es auch optisch ein Kontrast sein soll, die Masse, mit der Stabdecks auf Schiffen verfugt werden (meist die PU-Variante von Sika). Auch damit habe ich selbst keine Erfahrung, habe das aber immer wieder als Empfehlung für Fugen von Riemenböden gelesen. Ich würde letzteres aber nicht machen; Spritzkork erscheint mir da besonders unter optischen Gesichtspunkten besser geeignet.
Die andere Alternative wäre eben, die Fugen zu akzeptieren und beim Auftrag des Öls darauf zu achten, möglichst wenig darin zu versenken. Damit fällt Spachtelauftrag und das Auskippen des Öls auf der Fläche aus, aber Pinsel und Rolle könnten klappen. Mühsamer ist das natürlich, aber dafür spart man sich ggf. viel Arbeit an den Fugen.
Ohne das in Natura gesehen zu haben, scheint mir eine Empfehlung nur schwer möglich zu sein. Nachdem das ja Dein persönliches Haus ist (und kein Kundenauftrag, der binnen Zeitraum X fertig sein muss), würde ich mir vermutlich den Boden nach den ersten Schleifgängen anschauen und dann weiter entscheiden. Je nach Zeitbudget und Raumnutzung würde ich wohl eher zu geschlossenen Fugen tendieren, sofern es zu Einrichtung passt.
Viele Grüße
Max
ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich größere Fugen mit keiner Form von Holzkitt oder Spachtelmasse vernünftig dauerhaft verschließen lassen. Die Masse schrumpft, das Holz arbeitet und irgendwann bröselt es meistens irgendwo. Um bei der Breite überhaupt zu geschlossenen Fugen zu kommen, benötigst Du einige Arbeitsgänge - ich würde es nicht machen. Ggf. könntest Du aber natürlich bei Irsa anrufen oder eine kurze E-Mail schreiben.
Was funktionieren könnte, wäre eventuell Spritzkork (habe ich aber so noch nicht verarbeitet) oder aber, falls es auch optisch ein Kontrast sein soll, die Masse, mit der Stabdecks auf Schiffen verfugt werden (meist die PU-Variante von Sika). Auch damit habe ich selbst keine Erfahrung, habe das aber immer wieder als Empfehlung für Fugen von Riemenböden gelesen. Ich würde letzteres aber nicht machen; Spritzkork erscheint mir da besonders unter optischen Gesichtspunkten besser geeignet.
Die andere Alternative wäre eben, die Fugen zu akzeptieren und beim Auftrag des Öls darauf zu achten, möglichst wenig darin zu versenken. Damit fällt Spachtelauftrag und das Auskippen des Öls auf der Fläche aus, aber Pinsel und Rolle könnten klappen. Mühsamer ist das natürlich, aber dafür spart man sich ggf. viel Arbeit an den Fugen.
Ohne das in Natura gesehen zu haben, scheint mir eine Empfehlung nur schwer möglich zu sein. Nachdem das ja Dein persönliches Haus ist (und kein Kundenauftrag, der binnen Zeitraum X fertig sein muss), würde ich mir vermutlich den Boden nach den ersten Schleifgängen anschauen und dann weiter entscheiden. Je nach Zeitbudget und Raumnutzung würde ich wohl eher zu geschlossenen Fugen tendieren, sofern es zu Einrichtung passt.
Viele Grüße
Max
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- Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23
Re: Parkett ölen...
Guuden,
Wenn ich mir die vielen misslungen Ölungen von Fußböden anschaue, und den ganzen Ärger in Folge bedenke,
Wie Neumachen nachdem die misslungene Oberfläche mühsam entfernt wurde, verschobener Einzug, Möbelzwischenlagerung,
Nerverei und Stress, wäre mir der Verzicht auf die Empfehlung des Herstellers viel zu teuer als die Ersparnis die ein
unerprobtes Material zu bieten hat.
Der Ärger bleibt immer in Erinnerung, die Freude einer gelungenen Oberfläche ebenfalls, nur mit besseren Vorzeichen.
Die Ergiebigkeit der professionellen Öle ist gegenüber den Tung- und ähnlichen Ölen sollte auch in die Betrachtung mit einbezogen werden.
Gut Holz! Justus.
Wenn ich mir die vielen misslungen Ölungen von Fußböden anschaue, und den ganzen Ärger in Folge bedenke,
Wie Neumachen nachdem die misslungene Oberfläche mühsam entfernt wurde, verschobener Einzug, Möbelzwischenlagerung,
Nerverei und Stress, wäre mir der Verzicht auf die Empfehlung des Herstellers viel zu teuer als die Ersparnis die ein
unerprobtes Material zu bieten hat.
Der Ärger bleibt immer in Erinnerung, die Freude einer gelungenen Oberfläche ebenfalls, nur mit besseren Vorzeichen.
Die Ergiebigkeit der professionellen Öle ist gegenüber den Tung- und ähnlichen Ölen sollte auch in die Betrachtung mit einbezogen werden.
Gut Holz! Justus.
Gut Holz!
Justus
Justus