Zapfenverbindung Länge, Breite und Tiefe
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Zapfenverbindung Länge, Breite und Tiefe
Hallo zusammen,
ich habe ein paar Fragen zu Zapfenverbindungen. Bei Zapfenverbindung habe ich wiederholt gelesen, dass die Breite des Zapfens ca. 1/3 der Brettbreite sein soll. Wann weicht man davon ab und aus welchen Gründen?
Gibt es Faustformeln, um die Länge eines Zapfens festzulegen?
Wenn ich den Zapfen absetze, damit das Zapfenloch verdeckt ist, wie breit macht man diesen Absatz?
Viele Grüße
Sebastian
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Re: Zapfenverbindung Länge, Breite und Tiefe
Hallo,...
wenn ich dich recht verstehe, dann sprichst du einmal von einer gesägten Schlitz- und Zapfenverbindung bei einer
Rahmeneckverbindung (also von oben und Seite sichtbar) und einer gestemmten Zapfenverbindung
(nur von der Stirnseite des Ober- u. Unterfrieses sichtbar, also mit einem Nutzapfen.
Auch ohne Nutzapfen ist bei einer einfachen gestemmten Zapfenverbindung das Absetzen des Zapfens so zu
wählen, das du genug Fleisch im Stirnholz des Seitenfrieses hast. Kann man vll bei Google Bilder nachschlagen...
Die Stärke der Zapfen ist 1:1:1, so wie du gesagt hast 1/3 der Friesstärke.
Das ist erstens optisch ansehnlich und zweitens ist es mechanisch die bessere Lösung, weil die Außenhölzer dann die
gleiche Stabilität haben.
Wenn du einen Zapfen in der Höhe absetzt solltest Du mindestens die Zapfenstärke als Höhe für den Nutzapfen wählen.
Bei gestemmten Stollenverbindungen (beim Tischbein z.B. ) kann der Nutzapfen größer ausfallen, weil deine Zarge ja
auch höher ist.
Gruß A.
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Re: Zapfenverbindung Länge, Breite und Tiefe
Hallo Sebastian,
mein Namensvetter hat ja schon einiges geschrieben.
Die Drittelung bei Schlitz&Zapfen hat sich als sinnvoll herausgestellt. "Zwingen", dies so zu machen, kann Dich keiner.
Wann weicht man davon ab? - Hm, wenn Du einen Rahmen hast mit einem außergewöhnlich tiefen Falz z.B., oder einer breiteren Nut. Oder einem besonderen Profil. Habe mal gelernt, daß die Zapfenbreite bzw. die Drittelteile generell nicht viel dicker als 16 mm sein sollten. Also ab Rahmenstärke ~50 mm sollte es dann ein doppelter Zapfen sein (inkl. Fünftelung der Holzbreite). Oder ein eineinhalbfacher.
Länge des Zapfens - früher - vor Erfindung moderner Leime - hat man die so lange als möglich gemacht, um möglichst viel Leimfläche zu erhalten. Gestemmte, "zweidimensionale" Verbindungen durchgestemmt, um sie verkeilen zu können. Da war dann Rahmenbreite gleich Zapfenlänge.
Heute macht man das ein wenig nach Lust und Laune. Oder abhängig vom Werkzeug, das man zur Vefügung hat. Oder vom Aufwand, den man betreiben will.
Absatz bei abgesetzten Zapfen - würde ich auch min. Zapfenstärke wählen, min. soviel, damit des Ganze beim Stemmen nicht ausbricht.
Generell zum Verleimen von Zapfenverbindungen - nicht nur in Richtung der Rahmenteile, sondern unbedingt immer auch senkrecht zur Verbindung spannen.
Gruß, Andreas
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Re: Zapfenverbindung Länge, Breite und Tiefe
[In Antwort auf #155715]
Hallo Sebastian,
ich ändere immer die Breite von Schlitz und Zapfen so, das sie mit der Falz übereinstimmen bzw. fluchten.
Meine Rahmenkonstruktionen haben eigentlich immer eine Füllung und somit auch immer einen Falz und weil ich es schöner finde, wenn die sichtbare Kante vom Steg des Falzes nicht so groß ist, mache ich den Falz immer ziemlich breit (dann habe ich auch mehr Platz für die Leiste), so dass ich die 1/3 Regel nicht einhalte.
Der Querschnitt der Zapfens ist bei mir aber immer kleiner als der Gesamtquerschnitt des Schlitzes.
Bei Zapfenlöcher (echten T-Verbindungen) gilt eigentlich das gleiche.
Bei meinem jetzigen Projekt wurden die Löcher allerdings schmaler als der Falz (Falzkante ist also näher am sichtbaren Rand als die Lochkante), was ja nichts macht, da sie ja komplett verschwinden.
Da die Löcher gestemmt und nicht gesägt werden richte ich mich da nach meinen vorhanden Lochbeitel.
Ich habe mich da an die 1/3 Regel gehalten und den nächst breiteren Beitel gewählt.
Die Lochtiefe ist 4 cm, die Riegel 5 cm. Das habe ich nach Bauchgefühl gewählt.
Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt.
Viele Grüße
Markus
Hallo Sebastian,
ich ändere immer die Breite von Schlitz und Zapfen so, das sie mit der Falz übereinstimmen bzw. fluchten.
Meine Rahmenkonstruktionen haben eigentlich immer eine Füllung und somit auch immer einen Falz und weil ich es schöner finde, wenn die sichtbare Kante vom Steg des Falzes nicht so groß ist, mache ich den Falz immer ziemlich breit (dann habe ich auch mehr Platz für die Leiste), so dass ich die 1/3 Regel nicht einhalte.
Der Querschnitt der Zapfens ist bei mir aber immer kleiner als der Gesamtquerschnitt des Schlitzes.
Bei Zapfenlöcher (echten T-Verbindungen) gilt eigentlich das gleiche.
Bei meinem jetzigen Projekt wurden die Löcher allerdings schmaler als der Falz (Falzkante ist also näher am sichtbaren Rand als die Lochkante), was ja nichts macht, da sie ja komplett verschwinden.
Da die Löcher gestemmt und nicht gesägt werden richte ich mich da nach meinen vorhanden Lochbeitel.
Ich habe mich da an die 1/3 Regel gehalten und den nächst breiteren Beitel gewählt.
Die Lochtiefe ist 4 cm, die Riegel 5 cm. Das habe ich nach Bauchgefühl gewählt.
Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt.
Viele Grüße
Markus