unicorn edge
unicorn edge
Hallo,
Ich bin bei meiner Internetrecherche zum Thema Schärfen auf das unicorn edge gestoßen und finde dieses Konzept hochinteressant. Ich habe diese Technik auch schon mehrfach angewendet und muss sagen, dass die Standzeit der Schneide wirklich beeindruckend ist. Ich habe zwar nur einen ordinären Leder-Abziehblock anstatt einer Poliermaschine verwendet, um die Schneide (mit einem größeren Winkel) leicht zu verrunden (nach dem Schärfen auf Wassersteinen) aber trotzdem ist die Schnitthaltigkeit verblüffend.
Hier noch ein paar Links:
https://vimeo.com/444232624
https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=Do7FdOh6S9s
https://www.inthewoodshop.com/WoodworkTechniques/TheUnicornMethod.html
Ich wollte nur auf diese Technik aufmerksam machen, da sie in deutschen Foren nicht zu finden ist, aber im englischsprachigen Raum des Öfteren diskutiert wird.
Grüße,
Daniel
Re: unicorn edge
Hallo Daniel,
ein neuer Name für eine uralte Technik: Grob Schleifen und Polieren am Schleifbock. Das hat Tage Frid schon gezeigt.
Ich hatte ein Video, da zeigt er das ean einem großen Bandschnleifer und dann mit viel grüner Schleifpaste uund einem Weichen Rad am Schleifbock.
Nach meiner Meining schützt nicht die Technik die Schneide, sondern der relativ große Keilwinkel, der durch das Polieren entsteht.
Aber mach, Tage wusste auch, was er tut. Und wer rasieren kann, kann auch Holz schneiden.
Liebe Grüße
Pedder
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- Beiträge: 1169
- Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58
Re: unicorn edge
Hallo Daniel,
Ich stimme da ganz mit Pedder überein.
Durch das Polieren entsteht eine verrundete Mikrofase und der effektive Keilwinkel wird wesentlich höher als die meisten das gewohnt sind.
Dadurch wird die Schneide stabiler und die Schärfe hält länger als gewohnt.
Gruß Horst
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- Beiträge: 3202
- Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09
Re: unicorn edge
[In Antwort auf #155199]
Hallo Daniel,
ich habe noch nie was von einer "unicorn edge" gehört. Was Pedder und Horst dazu schreiben, scheint mit aber logisch und absolut nachvollziehbar.
Grüße, Friedrich
Hallo Daniel,
ich habe noch nie was von einer "unicorn edge" gehört. Was Pedder und Horst dazu schreiben, scheint mit aber logisch und absolut nachvollziehbar.
Grüße, Friedrich
Re: unicorn edge
Hallo Friedrich,
auf woodcentral beschreibt David Weaver die Methode ausführlich.
http://www.woodcentral.com/cgi-bin/readarticle.pl?dir=newarticles&file=articles_958.shtml
Er bezieht sich auf Winston Chang:
https://chisel-test.netlify.app/
Vielleicht doch was neues?
Mit meinen Veritas Eisen würe ich das nicht probieren.
Mit alten Kirschen schon.
Was mich fasziniert: die Wellen, die einzelne Wieder-Veröffentlichungen von Methoden oder Erkenntissen nach sich ziehen.
Liebe Grüße
Pedder
Unterschied zu Mikrofase?
[In Antwort auf #155199]
Hallo.
Sieht jemand in dieser Methode irgendeinen essentiellen Unterschied zu einer Mikrofase?
Nach meinem Verständnis würde ich diese Methode so einordnen.
Es scheint richtig schnell zu gehen. Nur, dass ich nicht mit der Schwabbelscheibe an die Spiegelseite dran gehen würde.
Rafael
Hallo.
Sieht jemand in dieser Methode irgendeinen essentiellen Unterschied zu einer Mikrofase?
Nach meinem Verständnis würde ich diese Methode so einordnen.
Es scheint richtig schnell zu gehen. Nur, dass ich nicht mit der Schwabbelscheibe an die Spiegelseite dran gehen würde.
Rafael
Re: Unterschied zu Mikrofase?
[In Antwort auf #155204]
Hallo,
ich persönlich verrunde die Mikrofase, die ich an ein Stecheisen angeschliffen habe. (als würde ich das Stecheisen komplett ohne Unicorn schärfen) Die Standzeit bei meinen Stubai Eisen mit Mikrofase und Unicorn ist um ein Vielfaches (mindestens 2-4-mal) höher als bei einem regulären Anschliff mit 30° Mikrofase. Wenn das Eisen stumpf ist, dann entferne ich die Mikrofase und damit auch die Unicorn Fase und schleife bzw. poliere beide neu an.
Diese Methode funktioniert meiner Erfahrung nach bei weicheren Stählen (z.B.:Stubai) deutlich besser als bei härteren (z.B.:Narex Richter). Irgendwo habe ich auch gelesen, dass man die Mikrofase auf einem sehr feinen Abziehstein mit wirklich wenig Druck abrunden kann (ähnlich der Grat-Entfernungsmethode nach dem Schleifen der Fase von Friedrich Kollenrott). Ich habe diese Art (verrunden mit Abziehstein) noch nicht ausprobiert und kann deshalb auch nicht mit Sicherheit sagen, ob es funktioniert.
Daniel
Hallo,
ich persönlich verrunde die Mikrofase, die ich an ein Stecheisen angeschliffen habe. (als würde ich das Stecheisen komplett ohne Unicorn schärfen) Die Standzeit bei meinen Stubai Eisen mit Mikrofase und Unicorn ist um ein Vielfaches (mindestens 2-4-mal) höher als bei einem regulären Anschliff mit 30° Mikrofase. Wenn das Eisen stumpf ist, dann entferne ich die Mikrofase und damit auch die Unicorn Fase und schleife bzw. poliere beide neu an.
Diese Methode funktioniert meiner Erfahrung nach bei weicheren Stählen (z.B.:Stubai) deutlich besser als bei härteren (z.B.:Narex Richter). Irgendwo habe ich auch gelesen, dass man die Mikrofase auf einem sehr feinen Abziehstein mit wirklich wenig Druck abrunden kann (ähnlich der Grat-Entfernungsmethode nach dem Schleifen der Fase von Friedrich Kollenrott). Ich habe diese Art (verrunden mit Abziehstein) noch nicht ausprobiert und kann deshalb auch nicht mit Sicherheit sagen, ob es funktioniert.
Daniel
Re: unicorn edge
[In Antwort auf #155199]
Hallo Daniel,
mit meinen Beiteln würde ich das nicht machen, da ich die Spiegelseite auch gerne als Auflage bei feinen Arbeiten nehme. Da brauche ich eine Schneide die mit der Spiegelseite ausläuft.
Bei meinen Schnitzeisen verwende ich das notgedrungen, denn da schleife ich an einer speziellen Schwabbelscheibe, die aus einer Anzahl aus einzelnen Lagen besteht, die zu einer Gesamtscheibe montiert wird und mit Polierpaste betrieben wird. Gepaart mit einer feiner Korundschleifscheibe für den Vorschliff ist das eine gute Lösung. Beim Schnitt kann ich ja das Schnitzeisen der Schneide entsprechend anwinkeln und führen.
Herzliche Grüße
Uwe
Hallo Daniel,
mit meinen Beiteln würde ich das nicht machen, da ich die Spiegelseite auch gerne als Auflage bei feinen Arbeiten nehme. Da brauche ich eine Schneide die mit der Spiegelseite ausläuft.
Bei meinen Schnitzeisen verwende ich das notgedrungen, denn da schleife ich an einer speziellen Schwabbelscheibe, die aus einer Anzahl aus einzelnen Lagen besteht, die zu einer Gesamtscheibe montiert wird und mit Polierpaste betrieben wird. Gepaart mit einer feiner Korundschleifscheibe für den Vorschliff ist das eine gute Lösung. Beim Schnitt kann ich ja das Schnitzeisen der Schneide entsprechend anwinkeln und führen.
Herzliche Grüße
Uwe
Re: Unterschied zu Mikrofase?
Hallo Rafael,
ich denke das auch so.
Auf der anderen Seite sind Derek Cohen und David Weaver nicht irgendwelche Youtubepflitzpiepen,
denen ich unterstellten würde, eine Methode nur zum Selbstzweck zu propagieren. (Sonst würde man da ja auch nicht mehr in einem Forum veröffentlichen..)
Und Mikrofase haben die vor 10 diskutiert.
Wenn ich das richt verstehe, wird sehr sehr vorsichtig am Rad poliert. Also nicht viel Durck und tief rein mit dem Eisen, sonder wirklich nur die außerste Schneide.
Da kann man mit so einem Rad natürlich einen Menge Meter machen. David Weaver spricht von 5-10 Sekunden bei einem Rotation von 1600/minute.
Bei einem Polierrad mit 10cm Durchnmesser sind das rund 40m -80m Weg.
Auf dem Abziehstein brauche ich dafür viele Hin- und Herbewegungen (Wenn ich die ganzen 20cm verwende, sind das 100* hin und her.)
Wenn ich auf dem Abziehstein 100 mal hin und her bewege, ist richtig viel Material weg.
Also da wird sehr zart poliert
Liebe Grüße
Pedder
Re: Unterschied zu Mikrofase?
Hallo Daniel,
genau diese Standzeitverlängerung würde ich erwarten, wenn ich die Mikrofase nicht mit 30° anziehe, sondern mit 45° wie beim Einhorn.
Liebe Grüße
Pedder