Bilderrahmen für den Hahn *MIT BILD*
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Bilderrahmen für den Hahn *MIT BILD*
Hallo Zusammen,
In der Sonne steht der Hahn,
redet seine Hennen an:
Seht mich an! Wo ist der Mann,
der mit mir sich messen kann?
Seht dies Auge, groß und mächtig,
meine Federn, golden, prächtig,
meines Kammes Majestät,
diese rote Krone, seht! -
Meine Haltung, stolz und schlank,
meines Rufs Trompetenklang
und mein königlicher Gang,
an den Füßen diese Sporen:
alles zeigt einen Mann,
der wahrhaftig sagen kann,
dass zum Helden er geboren!"
Also spricht der stolze Hahn,
kräht, so laut er krähen kann. -
Plötzlich kommt ein kleiner Mops,
springt und bellt mit lust´gem Hops
nur zum Spaß den Helden an,
und - o seht, der kühne Mann
läuft, was er nur laufen kann -
ach, du jämmerlicher Hahn.
(Robert Reinick)
Vielleicht gibt ein Bilderrahmen dem Hahn etwas seiner Ehre zurück?
Ein schlichter Rahmen wird dem Hahn kaum gefallen. Daher möchte ich mich an einen profilierten Rahmen versuchen. Da er auch gestrichen werden soll habe ich keine besonderen Ansprüche an das Holz. Ich werde ein Reststück Douglasie aus dem Baumarkt verwenden. Sollte es schiefgehen kann ich immernoch anderes Holz verwenden.
Ich habe mir vor einiger Zeit einen Satz "hollow & round" Hobel zugelegt die seit Längerem auf eine Restaurierung warten (wie heißen die Dinger eigentlich auf Deutsch?).
Für die Profile möchte ich zuerst die 11er H&R wieder funktionsfähig bekommen.
Für die Falz am Rahmen und Falze zur Vorbereitungen der Profile möchte ich einen Record "Multi Plane 405" benutzen. Dieser wartet ebenfalls auf etwas Zuwendung.
Für die Gehrungen möchte ich mir noch eine Gehrungs-Stoßlade bauen.
Bisher habe ich lediglich die H&W wieder in Schuss gebracht. Ich poste die Restaurierung in einem folgenden Beitrag. Die weiteren Arbeitsschritte und Restaurierungen werde ich dann nach und nach reinstellen. Da ich tagsüber recht eingebunden bin kann das etwas dauern. Als Ziel habe ich mir einen Monat für das Projekt vorgenommen.
Bisher habe ich mich noch nicht an so ein Projekt herangewagt, bin also gespannt ob es klappt und wie das Ergebnis wird. Ich hoffe auch auf den einen oder anderen Tip von den Forumsteilnehmern, ich falle ja doch eher in die Kategorie "Anfänger".
Einen schönen Abend euch allen und bleibt gesund.
Michael
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H&R Restaurierung *MIT BILD*
Hallo allerseits,
Ich vermute die H&R Hobel sind aus dem frühen 20. oder späten 19. Jahrhundert. Auf dem kompletten Satz sind die Namen "Higgs" und "H. Harper" eingeschlagen, wobei der "Higgs" Einschlag älter wirkt. Kennt jemand den Hersteller?
Bei einem näheren Blick fällt auf...
Normalerweise mag ich Pattina auf Holzhobeln aber in diesem Fall sind die Oberflächen doch recht speckig. Das Finisch muss also weg.
Mit Waschbenzin bin ich nicht weit gekommen aber Beize, eingerieben mit Stahlwolle hat Wunder bewirkt. Auf dem unteren Bild habe ich den linken Hobel schon gereinigt.
Die Keile sitzen an beiden Hobeln viel zu eng, Ich habe die Form der Keile auf eine schmale Leiste übertragen und diese mit 320er Schmirgelpapier beklebt. die Öffnung zu weiten hat nur ein paar Minuten gedauert.
Die Form beider Eisen passt recht gut zum Profil aber die Eisen sind komplett stumpf und recht rostig. Die meißten Forumsteilnehmer halten wahrscheinlich nicht viel von Schmirgelpapier zum Schärfen. Für die Bearbeitung der Spiegelflächen habe ich aber bisher keinen schnelleren und effektiveren Weg gefunden. Benutze ich auch ganz gerne bei breiteren Hobeleisen. Für die Fase benutze ich bei normalen Hobeleisen die üblichen Wassersteine aber in diesem Fall habe ich mich auch für die Fase an das Schmirgelpapier gehalten. Für das konvexe Eisen, flach auf ein Brett geklebt und für das Konkave auf ein Rundstab (das Selbstklebende vom Hausherrn finde ich ausgezeichnet)
Der konkave Hobel war etwas gebogen und die Lauffläche ziemlich ramponiert, desshalb habe ich zuerst bei dem konvexen die Lauffläche mit einem Einhandhobel begradigt. Anschließend immer wieder das Eisen eingesetzt und nach und nach mit schmirgelpapier die Lauffläche an das Eisen angepasst (macht man vermutlich normalerweise andersherum aber ich habe das Eisen leider zuerst geschärft und hatte keine Lust das nochmal zu wiederholen :-(
.
Der Konkave Hobel war dann doch einiges schwieriger und aufgrund der vielen Nacharbeit inzwischen 2mm niedriger als sein Partner...macht nichts...zuerst wurde die seitliche Biegung mit dem Blockhobel und einem Ziehklingelhobel egalisiert. Daraufhin mit dem konvexen Hobel die Laufflläche wieder hergestellt
Die Eisenform passt leider nicht 100% zum Hobelprofil aber ich denke es ist ausreichend. Besser als vor der Restaurierung ist es allemal.
Zum Abschluss habe ich beiden Hobel ein Schellackfinisch verpasst (werksvermischt) und sie mit Wachs eingerieben.
Ein paar Probespäne sind auch schon geflogen..wir müssen uns noch anfreunden aber ich glaube das liegt eher an mir...jetzt bin ich gespannt ob sie sich beim Rahmen bewähren.
viele Grüße und einen guten Start in die Woche
Michael
Re: Bilderrahmen für den Hahn
hallo Michael,
ein schönes Projekt! Und um die Profilhobel beneide ich dich.
Da ich selbst auch öfters Bilderrahmen mache, möchte ich eine Warnung aussprechen: Hände weg von Douglasie. Dieses Holz ist beim Hobeln so widerspenstig, da wirst du keine Freude daran haben.
Ich würde Birnenholz empfehlen, Elsbeere (Schweizer Birne), aber auch Ahorn ist gut. Dickere Rahmen sind oft verleimt, ein Kern aus Buche erhält dann profilierte Leisten aufgeleimt, die das Rahmen-Profil bilden. Das spart Holz und Hobelarbeit und ist stabiler.
Gutes Gelingen !
reinhold
Re: Bilderrahmen für den Hahn
[In Antwort auf #153225]
Hallo Schöne Sammlung!
Typen: Kehlhobel ist der Überbegriff, Hohlkehl, Karnis, Fasson, sind auch noch Bezeichnungen. Sind landesspezifisch auch unterschiedlich bezeichnet.
Gruß Kurt
Hallo Schöne Sammlung!
Typen: Kehlhobel ist der Überbegriff, Hohlkehl, Karnis, Fasson, sind auch noch Bezeichnungen. Sind landesspezifisch auch unterschiedlich bezeichnet.
Gruß Kurt
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Re: Bilderrahmen für den Hahn
Hallo Reinhold,
Danke für den Tip. Kann ich nach ein paar Probespänen bestätigen. Ich werde auf Ahorn umschwenken, da habe ich noch eine schöne Bohle die sich seit ein paar Monaten in der Werkstatt akklimatisiert.
Rahmen bei denen das Profil aufgeleimt wurde habe ich auch schon gesehen, ich möchte mich aber erst an durchgehenden Profilen versuchen. Es soll auch kein zuuuuu kompliziertes Profil werden.
Die Profilhobel habe ich mir letztes Jahr recht günstig in den Niederlanden gekauft. Wenn ich mir die Dauer für die Restaurierung eines Paares ansehe habe ich voraussichtlich in 2-3 Jahren einen kompletten Satz :-)...naja gut Ding will Weile haben!
Grüße
Michael
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Re: Bilderrahmen für den Hahn
Hallo Kurt,
Kehlhobel also. Danke für den Hinweis! Die anderen Begriffe höre ich zum ersten Mal. Bin aber zugegeben noch nicht sonderlich firm hinsichtlich Terminologie beim Holzwerken.
Deinem Profil zu urteilen siehst du solche "alten" Hobel häufiger. Hast Du alte Profilhobel schon selber restauriert? hättest Du etwas anders gemacht (oder vielleicht alles :-)? vor allem die Wiederherstellung der konkaven Sohle beschäftigt mich noch. Da war ich mit meinem Vorgehen nicht wirklich zufrieden. Vielleicht kann man das besser mit einer zurechtgeschliffenen Ziehklinge "schaben"?
Grüße
Michael
Re: Bilderrahmen für den Hahn
[In Antwort auf #153225]
Hallo Michael,
eine Fülle von Projekten die bei Dir anstehen. Die Werkzeugaufarbeitung wird viel Zeit in Anspruch nehmen, wenn man etwas weiter geht als nur Symptome zu beseitigen. Ein "Ding" zu verstehen erleichtert dann aber den Einsatz und die Anwendung. Das Ergebnis zahlt dann zurück. Daher viel Muße und Spass am Schaffen.
Herzliche Grüße
UWe
Hallo Michael,
eine Fülle von Projekten die bei Dir anstehen. Die Werkzeugaufarbeitung wird viel Zeit in Anspruch nehmen, wenn man etwas weiter geht als nur Symptome zu beseitigen. Ein "Ding" zu verstehen erleichtert dann aber den Einsatz und die Anwendung. Das Ergebnis zahlt dann zurück. Daher viel Muße und Spass am Schaffen.
Herzliche Grüße
UWe
Re: Bilderrahmen für den Hahn
Hallo
Habe ich schon gemacht, aber das Holz wird auch abgenutzt, da ist selten gleiches Profil zu behalten. Einige alte Crotogino, oder Skrivan Hobel haben besser geholfen. Wiederholbares Profil ist immer noch mit Fräsern zu erreichen.
Gruß
Kurt
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Re: Bilderrahmen für den Hahn
Hallo Uwe,
Danke für die Wünsche. ich versuche mir Projekte zu suchen bei denen ich mich nach und nach an neue Werkzeuge und Techniken heranwage. Parallel halte ich die Augen offen nach brauchbaren Handwerkzeugen aus Zeiten in denen diese dem täglichen Gebrauch standhalten mussten. Diese restauriere ich dann nach bestem Wissen und Gewissen. Das nimmt natürlich einiges an Zeit in Anspruch und funktioniert nur weil ich die Arbeit an den Werkzeugen als Teil des Hobbys sehe...es gibt da sowieso keine Alternative für mich. Da bin ich im Forum ja nicht alleine...da sind wir ja alle ein Bisschen "Freak":-)
Viele Grüße
Michael
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Re: Div. Bezeichnungen für Profilhobel
Hallo alle zusammen, hallo Michael,
ja, das mit den Benennungen für Profilhobel ist so eine Sache. Grundsätzlich hat der Kurt recht und in seinem
Buch werden die korrekten Namen auch benannt. Nur dazu muß man es nachlesen...
Ich hab auch Profilhobel restauriert und beantworte deine Frage mal so, dass ich vom Schaben nichts halte.
Viel einfacher ist es mit Rohren, Rundstäben und Hohlkehlen zu arbeiten, auf (in) die man Sandpapier klebt
um so die Hobelsohle des Profilhobels nachzuarbeiten (Keil und Eisen dabei zurücksetzen!)
Mit dieser Methode kann man selbst verzogene Hobelkörper "plan" schleifen. Das verhindert in optimalster Weise das
Hacken der Eisen, die ein enges Hobelmaul brauchen (niemals erweitern!).
Die hollows und rounds, die du da hast heißen bei uns Leisten(Profil)- oder Gesimshobel. Wobei Karnies die Kombination
aus Rundstab und Hohlkehle ist, französischer Karnies die Kombination in ovaler Formation. Je nach Gebrauch oder
Funktion (Kranzleiste, Fensterrahmen (Kittfalz), Kasettenverleistung etc. kommen Spezialausdrücke wie Fasson und ähn-
liches noch ins Spiel,....
Rundstab-und Hohlkehlhobelkörper haben einen kleinen Kreissektor als Sohle, während Gesimshohlkehl (oder -Rundstab)
einen größeren Sektor beschreiben und m.M. nach zum Ausarbeiten von Simsleisten benutzt wurden, da sie bis in Absätz und
Fälze ranreichten.
Zum Abrunden einer Leistenkante gabs den Deutschstabhobel, der einen Viertelstab mit Anschlag gebildet hat, oder den
Stabhobel mit Fase. Die Gegenform dazu heißt Hohlkehle mit Anschlag.
Bevor hier der Eindruck entsteht, ich wäre eine Art Spezialist für Kehlhobel und ähnliches muß ich anmerken diese Begrifflich-
keit beim Nachschlagen des Katalogs (1940) der Firma OTT entnommen zu haben, Einsehen kann man den Katalog soweit
ich mich erinnere bei unserem Forumskollegen Wolfgang Jordan.
https://kataloge.holzwerken.de/index.phtml
Wünsche allen noch einen sonnigen Resttag
Gruß Andreas