Hoher Abtrag mit welchem Hobel?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Pedder
Beiträge: 5749
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

Re: Hoher Abtrag mit welchem Hobel?

Beitrag von Pedder »


Moin! Ein Schrupphobel muss kein Budget sprengen. Notfalls einfach einen Schlichthobel umschleifen.

Lg
Pedder

Matthias_M
Beiträge: 32
Registriert: Mo 15. Apr 2019, 20:04

Re: Hoher Abtrag mit welchem Hobel?

Beitrag von Matthias_M »


Hallo Pedder

Stimmt, nur habe ich auch keinen Schlichthobelmesser über, dass ich grad mal kurz umschleifen könnte ;-).

Beste Grüsse
Matthias

Matthias E
Beiträge: 44
Registriert: So 23. Jun 2019, 19:39

Re: Hoher Abtrag mit welchem Hobel?

Beitrag von Matthias E »

[In Antwort auf #151264]
Hallo Matthias,

man unterschätzt leicht das Ausmaß der Verrundung, die bei Flachwinklern notwendig ist. Das solltest Du bzgl. eines zusätzlichen, stärker gerundeten Eisens für den No 62 beachten. Die notwendige Verrundung errechnet sich über den Sinus des Bettungswinkels. Um eine Projektion von 1mm (wie beim Schlichthobel) zu erzielen, ist beim 45° Bettungswinkel eines typischen Fase unten Hobels eine Verrundung von 1,4mm notwendig. Beim Flachwinkler mit seinem 12° Bettungswinkel sind es bereits 4,8mm. Für die 3mm Projektion eines Schrupphobels, wären beim Flachwinkler dann stolze 14,4mm Verrundung notwendig.

Viele Grüße,
Matthias

Wolfgang_P
Beiträge: 75
Registriert: Mo 3. Dez 2018, 17:37

Re: Hoher Abtrag mit welchem Hobel?

Beitrag von Wolfgang_P »

[In Antwort auf #151242]
Hallo Matthias

Den Abtrag eines No 62 kannst Du tatsächlich mit einem gerundeten Eisen signifikant erhöhen. Lesenswert hierzu (wie immer) Derek Cohen:

http://www.inthewoodshop.com/WoodworkTechniques/TheSecretToCamberinBUPlaneBlades.html

In meiner Werkstatt ist der 62er veritas ("Jack") seit Jahren dauerhaft mit einem gerundeten Eisen ausgestattet. Der Abtrag ist aber etwas feiner als bei einem Schlichthobel.

Gruß,

Wolfgang

Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Re: Hoher Abtrag mit welchem Hobel? Nur klassisch!

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hallo alle zusammen,...
man muß nicht die ganze Hobelgeschichte umschmeißen oder eine bevel up-bevel down-Diskussion führen, um zu einem Ergebniss zu kommen,
wenn es darum geht die Frage zu beantworten! Bevel up-Hobel sind nunmal Spezialhobel und wenn sie für "heavy work" geeignet wären, dann gäbe es auch
eine spezielle Hobelkonstruktion oder Eisenform aus der angel-säschischen Hobelerfinderküche! Grundsätzlich ist jeder 45-Grad-Hobel geeignet, um viel Holz abzutragen,
...der Schropphobel und Schlichthobel quer zur Faser und die anderen mit der Faser...Das verrunden von Hobeleisen empfinde ich als eine Art von "Unsitte",
die sich breit macht. Denn nach Lehr- und Schulungsbuch reicht es aus einfach die Ecken des Hobeleisens leicht wegzuschleifen (siehe Japanhobel!), ...ansonsten
waren die Eisen durch die traditionelle Schleif- und Abziehtechnik auf Wassersteinen (nicht Diamant!!!) eh leicht verrundet. Ich persönlich verwende für "heavy work" einen 33mm
Schrubhobel, einen Anant 4 1/2, einen Stanley no.6 und eine alte Rauhbank aus Buche, die so dicke Hobelspäne auf Brettern hobelt, dass man daraus Grillkohle
machen könnte ( :-) ...nein, nicht wirklich!). Fazit,... ich sehe den Gewinn eher in den möglichst breiten Eisen. Natürlich läßt sich alles diskutieren und ich möchte
auch keinem Vorschreiber widersprechen, denn viele Wege führen nach Rom. Interessant finde ich den raren Sargent 162, der 2 Eisen a 25 mm hat...

Gruß
andreas


Pedder
Beiträge: 5749
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

Re: Hoher Abtrag mit welchem Hobel?

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #151267]
Moin Matthias,

ein weiteres Eisen für den LN kostet etwa 70 €. Ein Schrupp- oder Schlichthobel bekommst Du gebraucht überall (TM) für um die 20 €.

Nun sind wir aber wieder da, wo Du nicht hinwollstest, nämlich bei mehr kaufen. Finde ich in diesem Fall trotzdem sinnvoll. Obwohl der LN schon viel leichter ist als mein LV, finde ich Eisenhobel einfach zu schwer für groben Abtrag. Das macht Spaß mit Holzhobeln. Aus irgendeinem idiotischen Grund habe ich meinen Lieblingshobel dafür, einen hölzernen Jack von Marples, verkauft. der ging mit stark gekrümmter Schneide wirklich flott und hat aufgrund seiner Länge schon einen plane Furchenlandschaft hinterlassen.

Liebe Grüße
Pedder

Rolf Richard
Beiträge: 3390
Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
Kontaktdaten:

Re: Hoher Abtrag mit welchem Hobel?

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #151242]
Es geht mir nur um den Vergleich faseunten und faseoben Hobel.


Hallo Mathias!

Unabhängig davon hat Aldren A. Watson einen Vorschlag für solche Situationen: Eisen am normalen Schlichthobel bzw einer Raubank deutlich schräg stellen!

Hilft tatsächlich. Aber ein Schrupphobel bleibt einfach erste Wahl.

Gruss
Rolf

Christoph Schmitz
Beiträge: 341
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Kontaktdaten:

Re: Hoher Abtrag mit welchem Hobel?

Beitrag von Christoph Schmitz »


Hallo,

+1 von mir für Pedders Beitrag: ich habe auch so einen hölzernen Jack aus England, könnte sogar auch ein Marples sein. Damit geht es wirklich gut vorwärts (kommt natürlich auf die Form des Eisens an) und man macht nicht gerade so tiefe Furchen wie mit einem Schrupphobel.

Viele Grüße
Christoph



Antworten