Hoher Abtrag mit welchem Hobel?
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Hoher Abtrag mit welchem Hobel?
Liebe Hobelspanproduzenten
Da ich jetzt ein paar Stunden mit dem Flachwinkler Nr.5 von LN herum gespielt habe. Ist bei mir eine Frage aufgekommen. Kann ich mit einem klassischen faseunten Hobel evtl. eine höhere Abtragsleistung erzielen als mit einem faseoben Hobel? Ich habe das Gefühl, mit dem Flachwinkler geht das irgendwie nicht so richtig, aber ich habe leider keinen Vergleich.
Achtung: Bitte jetzt nicht Schrupphobel schreiben - die Verwendung von diesem ist klar und auch, dass dieser sicherlich noch grössere Abtragsleistungen erlaubt. Es geht mir nur um den Vergleich faseunten und faseoben Hobel.
Gruss
Matthias
Re: Hoher Abtrag mit welchem Hobel?
Hallo
Für eine solche Aufgabe nehme ich meistens einen Schlichthobel, wenn ein Schrupphobel nicht angebracht ist.
Es ist also ein klassischer, hölzerner Hobel mit der Fase unten am Einfacheisen. Je nach Holz kann man damit bis zu 0,8mm dicke Späne abnehmen.
Ob sowas auch mit einem flachen Metallhobel geht? Das weiß ich nicht.
Rafael
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Re: Hoher Abtrag mit welchem Hobel?
Hallo Matthias,
Mit einem Flachwinkelhobel kann man natürlich auch sehr dicke Späne antragen, dazu muß man das Hobelmaul öffnen und entsprechend zustellen.
Das wird dann aber auch schwer, da man ja das Messer durch das Holz schieben muß. Wird aber bei entsprechend kleinem Spanwinkel eher leichter gehen als bei einem klassischen Hobel.
Gruß Horst
Re: Hoher Abtrag mit welchem Hobel?
[In Antwort auf #151242]
Schönen guten Morgen Matthias,
ich habe eben extra noch einmal auf der Seite von Lie Nielsen nachgeschaut. Ich finde da keinen Flachwinkel Hobel Nr. 5?
Unabhängig davon, lässt sich - natürlich - auch mit einem "klassischen" Fase-unten-Hobel viel Material abtragen. Es wurde ja schon gesagt, dass man das mit Schweiß bezahlt :-) Wenn man aber nicht in die Regionen von der Spandicke eines Schrupphobels geht (bzw. kommen möchte) ist das nur eine Einstellungssache des Hobels. Konkret
- weites Spanmaul
- große Eisenzustellung
- eher kürzerer Hobel (z. B. Nr. 4)
... viel Kraft.
Noch eine Anmerkung am Rande. Die Frage, ob/wie ein Hobel schneidet ist in erster Linie keine ob es eine "Fase-oben" oder ein "Fase-unten" Hobel ist. Entscheidend ist der Schnittwinkel (d.h. im ersteren Fall Bettungswinkel + Fasenwinkel und im letzteren Fall nur der Bettungswinkel). Wenn man sich das dann mal durchrechnet fällt auf, das es einige Konstellationen gibt, in denen sich der Schnittwinkel gar nicht unterscheidet.
Viel Erfolg.
Herzliche Grüße
Tom
Schönen guten Morgen Matthias,
ich habe eben extra noch einmal auf der Seite von Lie Nielsen nachgeschaut. Ich finde da keinen Flachwinkel Hobel Nr. 5?
Unabhängig davon, lässt sich - natürlich - auch mit einem "klassischen" Fase-unten-Hobel viel Material abtragen. Es wurde ja schon gesagt, dass man das mit Schweiß bezahlt :-) Wenn man aber nicht in die Regionen von der Spandicke eines Schrupphobels geht (bzw. kommen möchte) ist das nur eine Einstellungssache des Hobels. Konkret
- weites Spanmaul
- große Eisenzustellung
- eher kürzerer Hobel (z. B. Nr. 4)
... viel Kraft.
Noch eine Anmerkung am Rande. Die Frage, ob/wie ein Hobel schneidet ist in erster Linie keine ob es eine "Fase-oben" oder ein "Fase-unten" Hobel ist. Entscheidend ist der Schnittwinkel (d.h. im ersteren Fall Bettungswinkel + Fasenwinkel und im letzteren Fall nur der Bettungswinkel). Wenn man sich das dann mal durchrechnet fällt auf, das es einige Konstellationen gibt, in denen sich der Schnittwinkel gar nicht unterscheidet.
Viel Erfolg.
Herzliche Grüße
Tom
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Re: Hoher Abtrag mit welchem Hobel?
[In Antwort auf #151242]
Hallo Matthias,
prinzipiell hat ein Fase oben Hobel in Bezug auf die Abnahme dicker Späne aus meiner Sicht keine Nachteile. Einen Aspekt übersieht man aber leicht. Um effizient dicke Späne abzunehmen, ist es ratsam das Hobeleisen zu verrunden. Beim Fase oben Hobel muss die Verrundung im Vergleich deutlich stärker ausfallen (wenn ich mich richtig erinnere um Faktor 2 bis 3). Das liegt am niedrigen Bettungswinkel, der die effektive Verrundung reduziert. Das kann man durchaus als Nachteil empfinden, falls man diese Verrundung von Hand (z.B. am 5mm PM-V11 Eisen eine LAJ) anbringen muss.
Was ich darüber hinaus persönlich als Nachteil empfinde ist das hohe Gewicht der Fase oben Hobel auf dem Markt. Bei Putzhobeln kann ich darin Vorteile erkennen. Wenn es aber darum geht eine größere Menge sägerauhe Bretter abzurichten, empfinde ich es als Last. Da sind Fase unten Hobel aus Holz meine erste und alte Stanleys oder Records meine zweite Wahl.
Viele Grüße,
Matthias
Hallo Matthias,
prinzipiell hat ein Fase oben Hobel in Bezug auf die Abnahme dicker Späne aus meiner Sicht keine Nachteile. Einen Aspekt übersieht man aber leicht. Um effizient dicke Späne abzunehmen, ist es ratsam das Hobeleisen zu verrunden. Beim Fase oben Hobel muss die Verrundung im Vergleich deutlich stärker ausfallen (wenn ich mich richtig erinnere um Faktor 2 bis 3). Das liegt am niedrigen Bettungswinkel, der die effektive Verrundung reduziert. Das kann man durchaus als Nachteil empfinden, falls man diese Verrundung von Hand (z.B. am 5mm PM-V11 Eisen eine LAJ) anbringen muss.
Was ich darüber hinaus persönlich als Nachteil empfinde ist das hohe Gewicht der Fase oben Hobel auf dem Markt. Bei Putzhobeln kann ich darin Vorteile erkennen. Wenn es aber darum geht eine größere Menge sägerauhe Bretter abzurichten, empfinde ich es als Last. Da sind Fase unten Hobel aus Holz meine erste und alte Stanleys oder Records meine zweite Wahl.
Viele Grüße,
Matthias
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Re: Hoher Abtrag mit welchem Hobel?
Hallo Matthias,
wenn Du von einem Nr.5 als Flachwinkler sprichst,
meinst Du vermutlich den Nr.62
Dieser eignet sich durchaus auch für höhere Spanabnahmen, insbesondere, in Verbindung mit einem Zahneisen.
Das Hobelmaul wird dazu natürlich etwas geöffnet.
Die Verwendung des Zahneisens wird von LN auch selbst für diese Anwendung empfohlen!
Aus eigener Erfahrung kann ich das inzwischen bestätigen.
Mit freundlichen Grüßen aus Köln,
Thomas
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Re: Hoher Abtrag mit welchem Hobel?
Hallo,
Mit einem BD hat man weniger Probleme mit Ausrissen, vor allem bei höherer Spanabnahme und nachlassender Schärfe und kritischen Hölzern.
Bei sehr geringer Spanabnahme und hoher Schärfe arbeitet der Flachwinkler auch sehr gut, allerdings mit dem Preis eines deutlich höheren Hobel und Schärfaufwandes.
Gruß Georg
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Re: Hoher Abtrag mit welchem Hobel?
[In Antwort auf #151242]
Hallo,
korrigiere mich jemand, wenn ich falsch liege, aber letztlich geht es doch nur um die Projektion des Eisens (von vorne gesehen), das aus der Hobelsohle rausschaut. Typischerweise wird man ein gerundetes Eisen für starke Spanabnahme brauchen, weil man den Hobel sonst nicht mehr geschoben kriegt.
Bei einem Flachwinkler wird aber die Rundung am Eisen - eben wegen des flachen Winkels - viel stärker ausfallen müssen, weil durch den flachen Winkel die Projektion des Eisens eben auch viel flacher wird. Ansonsten sehe ich aber keinen Grund, warum das mit einem Flachwinkel-Hobel nicht gehen sollte.
Viele Grüße
Christoph
Hallo,
korrigiere mich jemand, wenn ich falsch liege, aber letztlich geht es doch nur um die Projektion des Eisens (von vorne gesehen), das aus der Hobelsohle rausschaut. Typischerweise wird man ein gerundetes Eisen für starke Spanabnahme brauchen, weil man den Hobel sonst nicht mehr geschoben kriegt.
Bei einem Flachwinkler wird aber die Rundung am Eisen - eben wegen des flachen Winkels - viel stärker ausfallen müssen, weil durch den flachen Winkel die Projektion des Eisens eben auch viel flacher wird. Ansonsten sehe ich aber keinen Grund, warum das mit einem Flachwinkel-Hobel nicht gehen sollte.
Viele Grüße
Christoph
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- Registriert: Mo 15. Apr 2019, 20:04
Re: Hoher Abtrag mit welchem Hobel?
[In Antwort auf #151247]
Hallo Tom
Natürlich meine ich den Nr. 62, sorry mein Fehler. Den behalte ich. Danke für Deine Inputs.
Beste Grüsse
Matthias
Hallo Tom
Natürlich meine ich den Nr. 62, sorry mein Fehler. Den behalte ich. Danke für Deine Inputs.
Beste Grüsse
Matthias
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- Beiträge: 32
- Registriert: Mo 15. Apr 2019, 20:04
Re: Hoher Abtrag mit welchem Hobel?
Hallo Christoph
Danke vielmals für den Hinweis, vielleicht ist es auch das, was mich daran hindert dickere Späne abzunehmen. Mal schauen ob das Budget mir einen Schrupphobel doch erlaubt oder halt noch ein zusätzlich stärker gerundetes Eisen für den Nr. 62 (Nr. 5 ist falsch, mein Fehler).
Gruss
Matthias