Methode zum Zapfenlochstemmen - Test *LINK* *MIT BILD*
Methode zum Zapfenlochstemmen - Test *LINK* *MIT BILD*
Hallo hier wieder ein kleiner Test.
Wer viel mit Handwerkzeugen arbeitet, denkt unwillkürlich auch darüber nach, seine Arbeitsabläufe zu optimieren, um Zeit zu sparen, denn irgendwann einmal sollen unsere Projekte auch fertig werden. Bei meinem Doppelbett muß ich eine ganze Menge Schlitz- und Zapfenverbindungen herstellen, die 92 Zapfenlöcher (12x30 mm, 23 mm tief) erfordern.
Dabei bin ich auf ein Video des umstrittenen Paule Sellers gestoßen, in dem er den Einsatz eines Stechbeitels mit dem Locheisen in seiner Technik vergleicht. Mit dem Stechbeitel war er in diesem Video schneller.
Ich habe schon zig Zapfenlöcher gestemmt, mit Vorbohren, ohne Vorbohren, schichtenweise oder schnell in die Tiefe und habe bisher die Technik angewendet, bei der man von der Mitte zu den Seiten hin das Zapfenloch wechselseitig ausarbeitet und dabei schnell in die beabsichtigte Lochtiefe geht. Ich glaube, das ist die klassische Technik für das Stemmen von Zapfenlöchern. In seinem Video nun macht es Herr Sellers es etwas anders, indem er sich von einem Rand zu nächsten Rand hin arbeitet, ohne das Werkzeug zu drehen.
So dachte ich mir, vergleiche mal sie Sellers-technik mit der Technik , die du selbst anwendest. Um es vergleichbar und einigermaßen aussagefähig zu machen, habe ich 6 Löcher in meiner normalen Technik und danach 6 Löcher in der Sellers-Technik gestemmt.
Die Ergebnisse:
1. Stemmen in der klassischen Technik
Hier habe ich ca. 19 Minuten benötigt.
2. Stemmen nach der Sellers-Technik
Hier waren die 6 Löcher in 15 Minuten fertig.
Der Vorteil dieser Technik ist, daß man das Eisen nicht ständig drehen muß, während ich bei der Sellers-Methode zuerst alle Löcher in eine Richting gestemmt und dann auf dem Rückweg die Löcher fertiggestellt habe. Bei beiden Methoden habe ich auch die Zapfenlöcher komplett geräumt, bevor die Zeit genommen wurde.
Und zu Schluß wollte ich dann den Vergleich, den Sellers mit Beitel gegen Locheisen wiederholen, hatte aber leider keine Zeit genommmen, weil ich die Handystoppuhr falsch bedient habe.
Sellers hatte bei seinem Vergleich Zeitvorteile beim Stechbeitel. Er hat relativ kurze Löcher gestemmt. Bei meinem Test ohne Zeit, hatte das Locheisen meiner Meinung nach den Nachteil, daß es den Abfall durch das dicke Eisen gewissermaßen ins Zapfenloch preßt und das Loch so schlechter zu beräumen ist. Ich vermute, daß das Locheises bei längeren und vor allem tieferen Zapfenlöchern dem Beitel überlegen sein wird, weil der Abfall bei breiterem Loch einfacher herauszubekommen, das Locheisen wesentlich robuster und "zwangsgeführt" ist. Aber man kann und muß das Locheisen schon deutlich kräftiger traktieren.
Und die Moral von der Geschicht: Ich werde von nun an die Sellers-Technik anwenden, weil sie etwas ökonomischer als meine bisherige Technik ist. Bei kleinen und kurzen Zapfenlöchern werde ich den Stechbeitel verwenden, auch wenn ich ein Locheisen in der gleichen Breite habe. Und ich werde in den nächste Tagen einen Test machen, der den Stechbeitel mit den Locheisen bei einem längeren und tieferen Zapfenloch vergleicht. Ich werde dann berichten.
Welche Vorgehensweise habt ihr beim Zapfenlochstemmen?
LG Micha
P.S - Ich habe beim nochmaligen Ansehen des Sellers-Videos gemerkt, daß ich es doch etwas anders als Sellers gemacht habe, indem ich auf dem Rückweh das Eisen wieder senkrecht und nicht wie Sellers es gewinkelt eingetrieben habe.
Hier das Paul Sellers-Video
Starres Lattenrost
Hallo Micha.
Sieht prima aus. Und ganz schön aufwändig ;) Ich dachte eher daran die Latten oben aufzulegen und zur Ausrichtung am Ende der Latten einen Holzdübel zu verwenden und ein Langloch in der Leiste am Rahmen.
Mal als Frage am Rande. Da wird doch Dein Lattenrost, oder? Hast Du Dich damit auseinandergesetzt, ob starre Bretter das Richtige sind? Ich habe versucht das nachzuvollziehen, bin aber nicht wirklich fündig geworden. Mein Eindruck ist, dass Verkäufer von Lattenrosten (und Betten) dem große Bedeutung beimessen und alle anderen, z.Bsp. Stiftung Warentest, Lattenroste für nicht so wichtig halten, je dicker die Matratze ist um so unwichtiger.
Mariano
Re: Starres Lattenrost
Hallo,
auf Stiftung Warentest hätte ich jetzt auch verwiesen. Ich habe den Eindruck das Lattenroste bis 90 cm noch gut funktionieren, darüber wird das aber eher "schwammig". Wir haben zuhause als "Familienbett" 2 Matratzen von je 140cm*200cm,am Anfang mit meinem "Selbstbaurost" und dem Lattenrost meiner Frau. Inzwischen haben wir nur Selbstbau und fühlen uns wohler!
Bei 140cm mit zusätzlicher Auflage in der Mitte!
Gruss
Ben
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- Beiträge: 3202
- Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09
Re: Methode zum Zapfenlochstemmen - Test *MIT BILD*
[In Antwort auf #142592]
Hallo Micha,
ich muss mir das bei Hr. Sellers nochmal ansehen. Dass bei relativ kurzen Löcheren ein Stemmeisen besser funktioniert als ein Lochbeitel, glaube ich. Lochbeitel sind nach meiner Erfahrung prädestiniert für lange und vor allem sehr tiefe löcher (gestemmte Türblätter z.B.) Auf Deinen folgenden Bericht bin ich gespannt.
Zum Lattenrost: Besonders elastisch braucht das nicht sein. Ich habe meine allerersten Lattenroste b ei 1m Breite aus Kiefernleisten 20 x 40 mm gemacht, recht eng gesetzt. Mit einer guten Matratze funktioniert das gut, sie sind immer noch im Gebrauch (nicht bei mir) und es kamen nie Klagen.
Was ich anders gemacht habe, ist die Befestigung der Latten. So wie Du das machst, werden sie womöglich knarren. Und vor allem: Die belasteten (durchbiegenden) Latten könnten sich aus den Zapfenlöchern herausziehen. Ich halte eine nachgiebige Befestigung für besser. Ich habe noch ein Bild von einem Kinder- Hochbett, das ich vor drei Jahren gebaut habe:
Die Latten sind eingekürzte Schichtholzlatten aus einem ausgemusterten Rost. Sie sind auf die Auflage "aufgenäht"mit einer weichen Schnur, die so geführt ist dass sie zusätzlich unter der Latte ein Polster bildet.
Probier es aus und berichte, bitte. Auf jeden Fall wünsche ich Dir weiter viel Erfolg
Friedrich
,
Hallo Micha,
ich muss mir das bei Hr. Sellers nochmal ansehen. Dass bei relativ kurzen Löcheren ein Stemmeisen besser funktioniert als ein Lochbeitel, glaube ich. Lochbeitel sind nach meiner Erfahrung prädestiniert für lange und vor allem sehr tiefe löcher (gestemmte Türblätter z.B.) Auf Deinen folgenden Bericht bin ich gespannt.
Zum Lattenrost: Besonders elastisch braucht das nicht sein. Ich habe meine allerersten Lattenroste b ei 1m Breite aus Kiefernleisten 20 x 40 mm gemacht, recht eng gesetzt. Mit einer guten Matratze funktioniert das gut, sie sind immer noch im Gebrauch (nicht bei mir) und es kamen nie Klagen.
Was ich anders gemacht habe, ist die Befestigung der Latten. So wie Du das machst, werden sie womöglich knarren. Und vor allem: Die belasteten (durchbiegenden) Latten könnten sich aus den Zapfenlöchern herausziehen. Ich halte eine nachgiebige Befestigung für besser. Ich habe noch ein Bild von einem Kinder- Hochbett, das ich vor drei Jahren gebaut habe:
Die Latten sind eingekürzte Schichtholzlatten aus einem ausgemusterten Rost. Sie sind auf die Auflage "aufgenäht"mit einer weichen Schnur, die so geführt ist dass sie zusätzlich unter der Latte ein Polster bildet.
Probier es aus und berichte, bitte. Auf jeden Fall wünsche ich Dir weiter viel Erfolg
Friedrich
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- Beiträge: 157
- Registriert: So 21. Jun 2015, 10:18
Re: Starres Lattenrost
[In Antwort auf #142595]
Hallo an Alle,
spanndender Versuch, Danke dafür!
Spannend auch wie die Lattenrost-Gedanken angestossen wurden,
die Latten auf der Werkbank wäre wohl nur für wirkliche Mager-Modells denkbar, oder?
Aber auch hier: interessante Gedanken dazu!
Viele Grüße,
Daniel
Hallo an Alle,
spanndender Versuch, Danke dafür!
Spannend auch wie die Lattenrost-Gedanken angestossen wurden,
die Latten auf der Werkbank wäre wohl nur für wirkliche Mager-Modells denkbar, oder?
Aber auch hier: interessante Gedanken dazu!
Viele Grüße,
Daniel
Re: Methode zum Zapfenlochstemmen - Test
Hallo Friedrich.
Die Befestigung/Polsterung sieht super aus.
Die weiche Schnur befestigt jede Latte einzeln, also es gibt nicht eine durchgehende Schnur pro Seite?
Die beiden Enden der Schnur steckst Du von oben in die beiden dem Bett Inneren nahen Löcher, dann unter dem Lattenende als Polsterung durch, wieder über die Oberfläche der Latte zurück und dann von ganz oben durch zwei Löcher im der Latte durch zwei darunter liegende Löcher im Rahmen, also ganz nach unten, und dort werden die Enden dann verknotet?
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- Beiträge: 3202
- Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09
Aufnähen
Hallo Mariano,
ich versuchs mal ohne Skizze.
Es ist eine durchgehende Schnur.
Die äußeren Löcher in der Latte decken sich mit denen in der Auflage (Leiste 30 x 30)
Die Schnur kommt von unten durch die Bohrung der Auflage , dann durch die Latte. Dann um das Ende
der Latte herum, unter der Latte bis zu dem weiter innen liegenden Loch und durch das nach oben.
Oben auf der Latte zu dem danebenliegenden Loch und dadurch nach unten. Unter der Latte zurück zum Lattendende, da herum, und durch das noch freie Loch nach unten und durch das Loch der Auflage.
Unter der Auflage entlang zur nächsten Latte usw..
Geht ganz gut, wenn Bohrungen nicht zu eng sind und sowohl Bohrungen als auch Enden der Latten gut angefaste Kanten haben, damit man die Schnur auch nachziehen kann. Das Nächste mal würde ich das alles noch sorgfältiger runden und glätten. Ach ja, und das Ende der PE- Schnur kann man mit einer Lötlampe dünner und hart machen, dann lässt es sich gut durch die Löcher stecken.
Grüße
Friedrich
Re: Aufnähen
Super.
Vielen Dank Friedrich.
Re: Starres Lattenrost
[In Antwort auf #142595]
Hallo Mariano,
laßt euch überraschen, das auf den Bildern wird nicht der Lattenrost!
Eine Doku zum Bettenbau gibt es, wenn es fertig ist. Es wird nicht mehr sehr lange dauern.
Ich versuche nur immer mal zwischendurch ein paar Techniken auszuprobieren, um zu lernen und euch meine Erfahrungen mitzuteilen.
Schließlich ist dieses Forum einfach eines meiner wichtigsten Medien (vielleicht sogar das wichtigste) in Sachen Holzbearbeitung. Wenn
es mir gelingt, euch etwas von dem wiederzugeben, was ich hier gelernt habe, bin ich sehr zufrieden! Die Grundtechniken sind m.E. so
essenziell wichtig, das es sich immer lohnt, diese weiterzuentwickeln. Wenn man das tut, macht die Holzbearbeitung mit Handwerkzeugen
um so mehr Spaß und man kommt nicht auf den Gedanken - ach hätte ich nur ein Maschinchen. Nebenbei lernt man die Werkzeuge viel
mehr schätzen und entwickelt Respekt für das, was früher wirklich geleistet wurde. Aber dazu muß man probieren, messen, auch mal die
Zeit nehmen und sich die Resultate ansehen. Dann kann man vergleichen und herausfinden, was für die eine oder andere Sache am
besten funktioniert und was am besten zu einem paßt.
Auch noch einmal herzlichen Dank an Friedrich für die Bilder zu seinem Lattenrost und dem Aufnähen. Auf alle Fälle eine sehr interessante
Variante, vielleicht setze ich sie auch ein,
LG Micha
Hallo Mariano,
laßt euch überraschen, das auf den Bildern wird nicht der Lattenrost!
Eine Doku zum Bettenbau gibt es, wenn es fertig ist. Es wird nicht mehr sehr lange dauern.
Ich versuche nur immer mal zwischendurch ein paar Techniken auszuprobieren, um zu lernen und euch meine Erfahrungen mitzuteilen.
Schließlich ist dieses Forum einfach eines meiner wichtigsten Medien (vielleicht sogar das wichtigste) in Sachen Holzbearbeitung. Wenn
es mir gelingt, euch etwas von dem wiederzugeben, was ich hier gelernt habe, bin ich sehr zufrieden! Die Grundtechniken sind m.E. so
essenziell wichtig, das es sich immer lohnt, diese weiterzuentwickeln. Wenn man das tut, macht die Holzbearbeitung mit Handwerkzeugen
um so mehr Spaß und man kommt nicht auf den Gedanken - ach hätte ich nur ein Maschinchen. Nebenbei lernt man die Werkzeuge viel
mehr schätzen und entwickelt Respekt für das, was früher wirklich geleistet wurde. Aber dazu muß man probieren, messen, auch mal die
Zeit nehmen und sich die Resultate ansehen. Dann kann man vergleichen und herausfinden, was für die eine oder andere Sache am
besten funktioniert und was am besten zu einem paßt.
Auch noch einmal herzlichen Dank an Friedrich für die Bilder zu seinem Lattenrost und dem Aufnähen. Auf alle Fälle eine sehr interessante
Variante, vielleicht setze ich sie auch ein,
LG Micha
Re: Starres Lattenrost
Uffz,
Das wäre auch wirklich nicht gut gegangen.
Liebe Grüße
Pedder