Holztreppe entlacken, günstiges Vorgehen

[FelixK]

Hallo Forum,
ich lese seit ein paar Wochen hier mit und habe nun eine erste konkrete Frage zu der in in der Suche nichts gefunden haben.

Ich habe als erstes "richtiges" Projekt in den nächsten Monaten ein Haus Bj '34 zu renovieren, eines der Objekte ist eine Holztreppe.

Im Rahmen eine vorherigen Renovierung ist die Treppe natürlich lackiert worden und die Stufen sind mit Linoleum belegt worden.
Die Trittstufen bis zum 1.OG sind Eiche, danach geht es auf Fichte weiter.(Ob das Podest im 1.OG noch Hartholz ist weiss ich noch nicht.)
Um die Trittstufen möchte ich mich zunächst auch nicht kümmern, diese werden wohl ein anderer Beitrag werden.
Erstes Problem sehe ich in der Lackierung der Treppe und des Handlaufes, diese muss in jedem Falle erst einmal runter.

Die Sprossen des Handlaufes sind einfache Bretter, somit sind bis auf den Handlauf selbst nur ebene Flächen zu bearbeiten.
Hier kommt mir nun der Heimwerker standardansatz (80 Schleifpapier) recht aufwändig vor.
Seht Ihr hier mit schneidenen Werkzeugen eine effektive Möglichkeit die Farbe herunterzuholen, oder ist bei soetwas die Chemie der sinnvollere Weg?
Ich dachte in Richtung Ziehklinge, Ziehklingenhobel, Schabhobel, Funierschabhobel.

Werkzeugmässig bin ich in dieser Hinsicht nicht vorbelastet. (Nette Formunlierung für Anfänger..)
Mit der notwendigen Metallbearbeitung (Schärfen ect.) habe ich noch nicht soviel zu tun gehabt bin aber sehr zuversichtlich das ich das lernen kann. Zumindest ist im Haus schon ein massiver Schraubstock vorhanden.

Ich freue mich auf eure Anregungen.

Grüße
Felix

[Gerhard]

Hallo Felix,

evtl. stellst Du die Frage besser nebenan im allgemeinen Forum. Das klingt für mich nach heftigem Maschineneinsatz. Von Hand wird´s wohl etwas länger dauern.

Viele Grüße,
Gerhard

[martin]

Hallo Felix,
Gerhard hat recht, das klingt nach Maschineneinsatz und selbst damit nach viel Arbeit. Treppenrenovierung war hier bzw. im "Allgemeinen Forum" schon häufig Thema, versuch mal die Suchfunktion im jeweiligen Forum (die ist nicht forenübergreifend).
Ich glaube, die sinnvollste Maschine für diese Arbeit ist die Lackfräse von Metabo, zwar mit Riesensauerei verbunden, dafür aber richtig effektiv bis in die Ecken.
Ich weiß nicht, was das Ziel Deiner Bemühung sein soll, aber eine reine, naturfarbene Holztreppe ist fast nicht zu erreichen. So ist sie wahrscheinlich auch nie vorgesehen gewesen, entsprechende Ausführung hat dann immer auf den Anstrich als versteckendes Element gesetzt.
Gruß
martin

[Pedder]

[In Antwort auf #126675]
Hallo Felix,

stromloses Werkzeug ist sicher nur bedingt geeignet, große Flächen zu entlacken. Ich habe bei meiner letzte Kommode den vorhandenen Lack so gut es ging mit dem Heißluftfön entfernt und dann mit Ziehlinge und Furnierschabhobel (=Ziehklingenhobel) weiter gearbeitet. Dafür würde ich übrigens einen alten vom (E-)Flohmarkt mit einem neuen Messer von Veritas ausrüsten, gibt es bei Dieter Schmid für 6,90.

Man muss recht oft nachschärfen, was bei einer Ziehklinge ja nicht so aufwändig ist. Für Lackentfernung habe ich auf das Schleifen und Polieren verzichtet und den Grat direkt von der mit der Feile erzeugten Fläche umgelegt. Wenn man aufs Holz kommt, sollte man wieder Schleifen und polieren.

Gerade am Handlauf kann das mit Ziehklingen sehr gut gehen, vor allem, wenn Du Dir mit Blechschere und Feile Deine eigenen Profile herstellst.
Auch in Ecken kann die Ziehklinge überlegen sein.

Man kann übrigens an ziemlich viele Metallstücke Grate anziehen. Alte oder billige Stechbeitel und Hobelmesser geben hervorragende Schaber ab.

Den Einsatz von Chemie bei einer treppe finde ich ungünstig, weil man ja nicht "mit viel Wasser nachwaschen" kann.

Liebe Grüße
Pedder

[Patrick]

[In Antwort auf #126675]
Hallo Felix,

ich habe diese Arbeit schon einmal leidvoll erfahren müssen. Ich versicherte einem Arbeitskollegen leichsinnigerweise, dass dies kein Problem sei und er nahm mich beim Wort.
Ich fand eine schöne alte Eichentreppe vor, die mit diversen Lackschichten und Teppich überzogen war.
Ich bin folgendermaßen vorgegangen:
- Fein Multimaster mit Spachtelaufsatz um die Teppichreste zu entfernen.
Der Kleber war ziemlich hart geworden und mit einem Festool Rotex kaum zu bewältigen. Ich Griff zur Flex mit Staubmaske. Das Schleifblatt war ruck zuck verbraucht. Es half am Ende ein Heißluftfön mit Spachtel. Vorsicht! du benötigst eine gute Maske mit ordentlichen Filtern!
Nachdem Lackreste und Kleber grob runter waren, ging die Schleifarbeit mit Festool Rotex und 80er Schleifpapier los. Gefolgt vom Deltaschleifer für die Ecken bis hin zum Dremel für die Spalten. Dannach Feinschliff mit 120er bis 180er und dann mit Osmo Harwachsöl versiegeln.

Insgesammt eine ziemlich häßliche Arbeit.

In Zukunft halte ich meine Klappe, wenn jemand vor so einem Problem steht ;-)

Viel Glück

Gruß
Patrick

[FelixK]

Hallo Patrick,

oh je, Du machst mir ja Mut.

Ich werde dann den Thread im allgemeinen Forum nochmal mit Bildern auflegen.

Danke soweit an alle.

Gruß
Felix